ONE Support

SAP erweitert sein Support-Angebot

06.05.2014 von Martin Bayer
Der Software-Konzern baut mit "ONE Support" sein Wartungsportfolio aus. Anwender sollen damit gemischte Cloud- und On-Premise-Landschaften unter einem Support-Dach zusammenfassen können. Voraussetzung dafür ist jedoch ein Enterprise-Support-Vertrag beziehungsweise eines der Premium-Support-Pakete.

ONE Support ziele darauf ab, die Support-Angebote zu harmonisieren und die Komplexität in der Verwaltung hybrider IT-Landschaften zu senken, hieß es im Zuge der Ankündigung des erweiterten Support-Pakets von Seiten SAPs. Anwender erhielten damit eine vereinheitlichte und konsistente Support-Basis für sämtliche Wartungsprozesse - unabhängig davon, ob sie On-Premise-, Cloud- oder hybride Infrastrukturen einsetzten.

SAP sehe die Notwendigkeit, Kunden in komplexen Umgebungen zu helfen, berichtet Jens Bernotat, Vice President Strategy, SAP Maintenance Go-to-Market. Aus Sicht des Managers soll ONE Support die Anwenderunternehmen bei ihrem Weg in die Cloud unterstützen. Mit dem neuen Angebot könne jedes Unternehmen selbst bestimmen, wie schnell es diesen Weg beschreiten möchte.

Bernotat betonte, dass SAP keinen Kunden zu einer bestimmten IT-Landschaft zwingen werde. Mit ONE Support erhielten die Anwenderunternehmen eine einheitliche Support-Instanz über ihre komplette SAP-Landschaft hinweg. Ein Vorteil dieser Wartungskonstellation sei beispielsweise, dass sich Prozessketten über heterogen zusammengesetzte Infrastrukturen mit On-Premise- und Cloud-Bestandteilen hinweg optimieren ließen. Damit werde die Wartungsofferte mehr als eine bloße Unterstützung in Sachen Cloud-Integration sein, stellte der SAP-Mann klar.

Standard Support bleibt außen vor

ONE Support stellt indes kein zusätzliches Wartungsangebot im Support-Portfolio dar, so die SAP-Verantwortlichen, sondern ergänzt den Enterprise Support beziehungsweise die Premium-Support-Pakete "ActiveEmbedded" und "MaxAttention". Für die Erweiterung würden keine zusätzlichen Gebühren fällig. Allerdings bleiben Anwender, die den Standard Support nutzen, außen vor. Dies seien in der Regel Kunden, die im Rahmen ihrer SAP-Wartung vieles selbst übernehmen, erläuterte Bernotat. Gerade in hybrid zusammengesetzten Infrastrukturen dürfte das jedoch zunehmend schwieriger werden, warnte der SAP-Manager.

Der Standard Support werde jedoch unverändert im Markt weiter angeboten und unterstützt, versicherten die SAP-Verantwortlichen. Es gebe keine Pläne, hier etwas zu streichen oder zu verändern. Noch ist nicht ganz klar, wie ONE Support genau aussehen wird. Bernotat bezeichnete die jetzige Ankündigung als Startpunkt. Vermutlich werde es zur SAP-Hausmesse Saphire, die Anfang Juni in Orlando, Florida, stattfinden soll, weitere Informationen zur Support-Roadmap geben.

Herausforderung Cloud-Umbau

SAP steht, wie viele andere etablierte Softwarehersteller auch, vor der großen Herausforderung, sein Geschäftsmodell in Richtung Cloud-Computing umzubauen. In den vergangenen Jahrzehnten haben die Softwarehäuser mit Lizenzen und Wartung viel Geld verdient. Gerade die Supporteinnahmen bilden für viele Anwendungsanbieter einen wichtigen Umsatzposten - auch für SAP. Im abgelaufenen ersten Quartal 2014 hatte der größte deutsche Softwarehersteller mit Support gut 2,2 Milliarden Euro erlöst - das waren immerhin knapp 60 Prozent vom Gesamtumsatz in Höhe von knapp 3,7 Milliarden Euro.

Im kommenden Cloud-Zeitalter ist mit den sprudelnden Supporteinnahmen Schluss. Das Subskriptionsmodell basiert auf Softwaremiete, in die die Hersteller ihren Wartungsaufwand mit einkalkulieren müssen. Außerdem ist hier mehr Flexibilität gefordert. Anwender wollen ihren Softwarebedarf je nach Anforderung flexibel nach oben und unten skalieren können. Daran war in der Lizenzära nicht zu denken. Einmal gekaufte Lizenzen, für die Anwender Wartung bezahlten, konnten in der Regel nicht aus den Supportverträgen herausgelöst werden.

Anwender pochen auf mehr Flexibilität

Dies war Anwendern oft ein Dorn im Auge. Die Deutschsprachige SAP Anwendergruppe (DSAG) hatte immer wieder von SAP mehr Flexibilität bei der Gestaltung der Support-Regeln gefordert - zuletzt mit Erfolg. Erst im vergangenen Jahr hatte der Softwarekonzern seinen Kunden die Möglichkeit eingeräumt, Lizenzen für Softwaremodule, die in die SAP-Cloud verlagert würden, aus der Wartung zu nehmen.

Vor dem Hintergrund dieser Option, könnten SAPs Wartungseinnahmen zurückgehen, wie Michael Rieder, Senior Vice President Active Global Support EMEA/MEE offen einräumte. Anwender können Teile ihrer SAP-Software in die Cloud verlagern, diese Funktionen aus der On-Premise-Wartung nehmen und erhielten im Rahmen von ONE Support weiter Unterstützung dafür. Auf der anderen Seite schafft SAP mit dem neuen Support-Modell zusätzliche Anreize für seine Kunden, SAP-Software künftig verstärkt aus der IT-Wolke zu beziehen. Dies sei durchaus ein wichtiger Aspekt bei der Entwicklung der Support-Erweiterung gewesen, sagte Rieder. Es gebe nach wie vor Kunden mit älteren SAP-Releases wie 4.6c. Bevor sich diese auf einen längeren aufwendigen On-Premise-Upgrade-Weg machen müssten, könnten sie aktuelle SAP-Anwendungen aus der Cloud ordern. Der neue ONE Support unterstützte diese Kunden dabei.

Die Geschichte der SAP
Anfang der 70er
Die SAP-Gründer traten an, das alte Zeitalter der Datenverarbeitung ...
Anfang der 70er
... via Lochkarten zu beenden.
1974
Arbeitsplatz von Hackman und Neugard.
1976
Das Computer-Team mit ...
1976
... Dietmar Hopp und
1976
Hasso Plattner ...
1976
... bei einem Fußballturnier.
In den 80ern
Graphiken stellen R2 vor
1980
So sahen damals die Arbeitsplätze bei SAP aus.
1980
Das erste SAP-Gebäude
1982
Die Gründer von SAP (v.l.: Dietmar Hopp, Hans-Werner Hector, Hasso Plattner, Klaus Tschira)
1982
Die Gründer von SAP (v.l.: Hopp, Tschira, Hector, Plattner)
1982
10 Jahre SAP
1982
10 Jahre SAP. Das SAP-Gründer-Team und der damalige Walldorfer Bürgermeister (v.l.: Plattner, Tschira, Bürgermeister Jürgen Criegee, Hopp, Hector)
1986
SAP beim Gewerbegebiet an der Neurottstraße
1987
Hopp beim Tennistournier zum 15. Geburtstag von SAP
1987
Plattner beim Tennistournier zum 15. Geburtstag von SAP
1987
Das SAP-Team
1987
Hopp startet den Bau der SAP-Zentralen in Walldorf
1988
Dietmar Hopp bei der Einweihung des Schulungszentrum
1988
Der erste Handelstag der SAP-Aktie
1988
Plattner am ersten Handelstag der SAP-Aktie
1988
Die Gründer von SAP: v.l. Klaus Tschira, Hasso Plattner, Ditmar Hopp und Hans-Werner Hector
1988
Plattner am ersten Handelstag der SAP-Aktie
In den 90ern
R/3 wird vorgestellt.
In den 90ern
... vorgestellt.
Anfang der 90er
Hopp (2.v.l.) und Oswald (links) treffen den damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl
1990
Die COMPUTERWOCHE schreibt bereits im Herbst 1990 über SAP:
1990
"Nahezu unbemerkt hat sich die SAP AG, Walldorf, mit dem modularen Standardsoftware-Paket R/2 eine Quasi-Monopol-Position auf dem Gebiet der kommerziellen Standardsoftware für S/370-Rechner in der Bundesrepublik geschaffen."
1990
Auf der CeBIT: Oswald und Hopp
1990
Die erste Bilanzpressekonferenz
1990
Die erste Bilanzpressekonferenz
1992
Plattner an der Gitarre auf der 20 Jahre SAP Feier in den USA
1992
Die Torte auf der 20 Jahre SAP Feier in den USA
1992
Das SAP-Team
1992
Bei der Übgerabe des Bundesverdienstkreuz: Hopp und der damalige Ministerpräsident von Baden-Württemberg Erwin Teufel (Mitte)
1992
Der Countdown zu R/3
1992
Hopp und der Architekt Willi Vorfelder
1992
Hopp stellt die ersten SAP-Kunden vor
1992
Das Industriegebiet in Walldorf
1992
Gerhard Oswald (Mitte) beim Countdown zu R/3
1993
Bilder von der Hauptversammlung
1993
Hopp auf der Hauptversammlung
1993
Kooperationsabkommen zwischen Plattner und ...
1993
Bill Gates (links)
1995
Das SAP-Team: v.l. Tschira, Kagermann, Zencke, Plattner
1995
Kagermann und Rudolf Scharping
1995
Die erste SAP-Aktie
1996
Award: Company of the Year für SAP
1996
Dietmar Hopp
1996
Dietmar Hopp auf der Bilanz-Pressekonferenz
1996
Kagermann und Bill Gates
1996
Kagermann, Bill Gates und Tschira (v.l.)
1996
Tschira, Bill Gates und Kagermann (v.l.)
1996
Die SAP-Zentrale
1997
25 Jahre SAP
1997
25 Jahre SAP
1997
25 Jahre SAP
1997
25 Jahre SAP
1997
25 Jahre SAP
1997
Ein SAP-Arbeitsplatz
1997
Ein SAP-Arbeitsplatz-Server
1997
SAP auf der CeBIT
1997
SAP auf der CeBIT
1997
SAP auf der CeBIT
1997
SAP auf der CeBIT
1997
Hasso Plattner auf der CeBIT
1997
Der SAP Formel1 Wagen
1997
Dietmar Hopp
1997
Hopp beim Golfturnier zum 25. Geburtstag
1997
Hopp, Kagermann und Oswald (v.l.)
1997
Kagermann beim Golfturnier zum 25. Geburtstag
1997
Plattner beim Golfturnier zum 25. Geburtstag
1997
Plattner beim Golfturnier zum 25. Geburtstag
1997
Die SAPPHIRE in Amsterdam
1997
Die SAPPHIRE in Amsterdam
1997
Die SAPPHIRE in Orlando
1997
Hasso Plattner auf der SAPPHIRE in Amsterdam
1997
Luftbild von der SAP-Zentrale in Walldorf
1998
Kagermann und Namgung, der damalige CEO von Samsung
1998
Das SAP-Team in New York
1998
Kagermann (li.) und Heinrich (Mitte) beim Börsengang in New York
1998
Kagermann und Plattner beim Börsengang in New York
1998
Kagermann und Plattner beim Börsengang in New York
1998
Plattner, Erwin Teufel, Kagermann (v.l.) auf der CeBIT
1998
Die Eröffnungszeremonie zu den WDF03 mit Kagermann
1998
Die Eröffnungszeremonie mit Kagermann (li.) und dem damaligen Bürgermeister von Walldorf
1998
Die Eröffnungszeremonie mit Kagermann (li.) und Erwin Teufel
1998
Die Softwarepalette R/3
1998
Ein SAP-Arbeitsplatz
1998
Plattner (re.) und Joschka Fischer
1998
Plattner (re.) und Joschka Fischer
1998
Ex-Bundeskanzler Helmuth Schmidt, Kagermann und Plattner (v.l.)
1998
Der Release von R3
1998
Der Release von R3
1998
Bilanzpressekonferenz mit Plattner, Hopp und Kagermann
1998
Zum Börsengang in New York
1998
Zum Börsengang in New York
1998
Zum Börsengang in New York
1998
Die SAPPHIRE in LA
1998
Die SAPPHIRE in LA
1999
Das SAP-Team
1999
Kagermann (li.) und Ex-Bundespräsident Roman Herzog
1999
Tiger Woods bei der SAP Open
1999
Ein SAP-Arbeitsplatz
2000
Luftbild von der SAP-Zentrale in Walldorf
2002
Auf der CeBIT 2002
2002
Auf der CeBIT 2002 treffen sich Kagermann (vorne li.) und Gerhard Schröder
2007
Luftbild von der SAP-Zentrale in Walldorf
2008
Das SAP-Team
2008
Auf der CeBIT mit Angela Merkel und Kagermann
2009
Auf der CeBIT mit Léo Apotheker, Arnold Schwarzenegger, Angela Merkel und Henning Kagermann (v.l.)
2010
Luftbild von der SAP-Zentrale in Walldorf

SAP kann den Support-Rückenwind in Richtung Cloud gut gebrauchen. Schließlich hat der Konzern ehrgeizige Ziele. Im kommenden Jahr wollen die Softwerker aus dem Badischen einen Jahres-Cloud-Umsatz von zwei Milliarden Euro erzielen. Das wären zehn Prozent vom Gesamtumsatz. Im Jahr 2013 standen Cloud-Einnahmen in Höhe von 700 Millionen Euro zu Buche.