SAP-Experten mit Kenntnissen in klassischen ERP-Themen (Enterprise Ressource Planning) wie Logistik und Rechungswesen sind auf dem Arbeitsmarkt immer gefragter. 22,6 Prozent der Arbeitgeber bevorzugen einen SAP-Experten mit Logistik-Schwerpunkt, ermittelte die Personalberatung Apentia. Vor sechs Monaten lag der Wert noch bei 19,8 Prozent.
Am häufigsten wünschen sich Arbeitgeber von ihren Bewerbern, dass sie die Logistik-Module Material-Wirtschaft (27 Prozent), Vertrieb (26 Prozent) und Produktionsplanung (16 Prozent) beherrschen. Instandhaltung und Kundenservice sind mit jeweils vier Prozent weniger gefragt.
Die Nachfrage nach Spezialisten für Rechnungswesen ist ebenfalls hoch. Im Vergleich zur letzten Marktstudie ist sie allerdings von 16,3 auf 14,6 Prozent leicht zurückgegangen. Besonders begehrt sind Bewerber, die auf die Module Finanzbuchhaltung (47 Prozent) beziehungsweise Controlling (40 Prozent) spezialisiert sind.
SAP-Spezialisten müssen zusätzlich zum Fachwissen Branchenkenntnisse mitbringen: etwa in den Bereichen Banken und Versicherungen, Retail, Utilities oder Prozess- und Fertigungsindustrie. Daran hat sich gegenüber der letzten Auswertung vor sechs Monaten nichts geändert.
Weil Experten auf dem Arbeitsmarkt stark umworben sind, richten Arbeitgeber ihr Augenmerk zunehmend auf Hochschulabsolventen, die sie als Trainees selbst ausbilden. Am häufigsten sind das Informatiker, Wirtschaftsinformatiker sowie BWL-Absolventen, die sich etwa im Studium mit SAP-Themen befasst haben.
Wer was verdient
Im Durchschnitt verdienen Einsteiger ein Zielgehalt von 40.000 bis 45.000 Euro. Nach einigen Berufsjahren klettern die Einkommen auf 60.000 Euro. Senior Consultants verdienen bis zu 80.000, Projektleiter bis zu 90.000.
Von einem Konjunktureinbruch ist auf dem SAP-Arbeitsmarkt nichts zu spüren. Wer sich mit SAP auskennt, kann meist zwischen zahlreichen Jobangeboten auswählen.
Heidiland lockt SAP-Berater
Die kommen auch aus dem Ausland, und zwar immer häufiger. Die Studie zeigt, dass sich gegenüber der letzten Untersuchung deutlich mehr SAP-Experten für eine Stelle in der Schweiz entscheiden. Die Quote stieg in den vergangenen sechs Monaten um 50 Prozent.
National ist Bayern das Bundesland, in dem SAP-Experten am liebsten arbeiten. 23,9 Prozent der Befragten gaben den Freistaat an, der damit an Titelverteidiger NRW (22,5 Prozent) vorbeizog.
SAPler wollen nach München
Spitzenreiter unter den Metropolen bleibt München. 11,9 Prozent der SAP-Experten möchten dort arbeiten. Dahinter folgen mit einigem Abstand Frankfurt (6,7 Prozent), Hamburg (5,5 Prozent), Berlin (4,6 Prozent) und Stuttgart (4,1 Prozent).
Die Personalberatung Apentia führt die Marktstudie "apentia-index" alle sechs Monate durch. Sie bezieht sich auf eine statistische Auswertung von rund 18.000 Datensätzen aus beruflichen Profilen von SAP-Experten, Anforderungsprofilen von Unternehmen sowie aktuellen Projektdaten.