SAP scheint den Begriff strategische Partnerschaft besonders lieb gewonnen zu haben, denn neben Microsoft kündigte der Konzern auch erweiterte Bündnisse mit Fujitsu, IBM und Sun an. Ohne Frage dürfte jedoch der Ausbau der Zusammenarbeit mit der Redmonder Softwarefirma am bedeutendsten sein. Im Detail geht es um eine bessere Verzahnung von SAP Netweaver mit Microsofts .NET. "Letztlich erhält Microsoft so Zugriff auf die ERP-Daten und SAP Zugang zum Betriebssystem", kommentiert Technologie-Analyst Mirko Maier von der Landesbank Baden-Württemberg diese Vereinbarung.
Mit der Partnerschaft kommen SAP und Microsoft dem Wunsch der Anwender-Unternehmen nach. Denn sie fordern schon länger eine bessere Integration beider Applikationen. Deshalb werden Entwickler künftig über Microsoft Visual Studio .NET einen umfassenden Zugriff auf die Funktionalität von SAP Netweaver bekommen.
SAP verspricht zudem, am Standort Walldorf ein Collaboration Technology Support Center mit Mitarbeitern von Microsoft und SAP einzurichten. Dort sollen Integrationsszenarien entwickelt und präsentiert werden. Außerdem soll das Center die Vertriebs- und Support-Teams beider Unternehmen unterstützen. Im Rahmen ihrer Allianz haben beide Unternehmen auch die gegenseitige Lizenzierung von Patenten vereinbart, um die technische Zusammenarbeit und die Softwareentwicklung zu erleichtern.
Microsoft und SAP können bereits auf zehn Jahre Partnerschaft zurückblicken. Mehr als 40.000 SAP-Installationen laufen auf Microsoft Windows, dies ist mehr als auf allen anderen Betriebssystemen zusammen.
Kampf um die Schnittstellen
SAP verspreche sich von der erweiterten Vereinbarung mit Microsoft vor allem, dass Netweaver zu einer zentralen Drehscheibe für den Informationsaustausch in den Firmen werden, meint Analyst Maier. In diesem Zusammenhang seien auch die Partnerschaften mit Sun und Fujitsu zu sehen.
So beinhaltet die Vereinbarung mit Sun ebenfalls ein gemeinsames Technologiezentrum in Walldorf. Dies soll dabei helfen, die Kosten für die entsprechenden Infrastrukturlösungen zu senken. "SAP will damit weitere Barrieren für den Einsatz seiner Software niederreißen und den Kampf um möglichst viele Schnittstellen gewinnen", so Maier. Marktforscher Philip Carnelley von Ovum bringt es ebenfalls auf den Punkt: "Je weniger die Kunden für Server ausgeben müssen, umso mehr bleibt für Ausgaben für SAP."
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