Großprojekt beim Heer

SAP-Rollout der Bundeswehr abgeschlossen

20.02.2013 von Johannes Klostermeier
Rund 7900 Beschäftigte der Teilstreitkräfte Heer arbeiten jetzt mit SASPF, so der Name der auf SAP basierenden Systeme der Bundeswehr.
Durch die SAP-Standardisierung sollen Insellösungen der historisch gewachsenen Fachinformationssysteme abgelöst werden.
Foto: SAP

Der BWI Leistungsverbund, der IT-Dienstleister der Bundeswehr, hat nun gemeinsam mit der Bundeswehr SASPF (Standard-Anwendungs-Software-Produkt-Familien) erfolgreich ins Deutsche Heer eingeführt. Das meldete der Dienstleister. Insgesamt soll die BWI SASPF für 45.000 Nutzer in der Bundeswehr einführen.

Den Schlusspunkt beim Heer setzte die BWI mit dem Rollout von gut 100 Nutzern bei den Multinationalen Verbänden. BWI und Bundeswehr haben damit die Einführung des auf SAP basierenden Systems in das Deutsche Heer abgeschlossen. Insgesamt arbeiten jetzt rund 7900 Beschäftigte der Teilstreitkraft mit SASPF.

2009 wurden mit dem Rollout in die 1. Panzerdivision die ersten Nutzer eines militärischen Großverbandes weltweit mit einer auf „SAP for Defense & Security" basierenden Lösung ausgestattet.

Die Softwarelösung unterstützt die Bundewehrmitarbeiter in der Logistik, der Instandhaltung und Materialbewirtschaftung, der Planung und der Fähigkeitsanalyse. Dabei nutzt das Heer SASPF beim Lehrgangsmanagement genauso wie bei der Reparatur von Hubschraubern oder Panzern.

Christoph Dibon, Geschäftsführer BWI Systeme, sagte: „Mit dem Abschluss der SASPF-Einführung beim Heer haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht und zum ersten Mal eine komplette Teilstreitkraft der Bundeswehr mit dem System ausgestattet."

IT soll das Leben der Bundeswehr-Mitarbeiter einfacher machen. Zum ersten Mal wurde eine komplette Teilstreitkraft mit SASPF ausgestattet.
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Neben den zuletzt ausgerollten Verbänden des Deutsch-Niederländisches Korps und des Multinationales Korps Nordost hat das Team aus „Einführungsorganisation SASPF Heer" und BWI auch die 10. Panzerdivision, die 13. Panzergrenadierdivision, die Division Luftbewegliche Operationen, die Division Spezielle Operationen, die Deutsch-Französische Brigade sowie die Schulen und Ausbildungszentren des Heeres mit der neuen IT-Lösung ausgestattet.

Erster SASPF-Rollout der Funktionalität „Logistik"

Die Einführung von SASPF im Heer sei für das deutsche Heer und die BWI von viel Pionierarbeit geprägt gewesen. So erfolgte beim Heer der erste SASPF-Rollout der Funktionalität „Logistik". Mit dem Go-Live der 1. Panzerdivision Ende 2009 wurde zudem die Grundlage dafür geschaffen, dass die Bundeswehr erstmalig mit SASPF in den Einsatz nach Afghanistan und in die anderen Einsatzgebiete gehen konnte. Damit sei die 1. Panzerdivision der erste militärische Großverband gewesen, der dieses Verfahren sowohl im Inland als auch im Ausland einsetzte.

Zuvor nutzte das Heer verschiedene andere Verfahren in der Logistik, der Personalwirtschaft und der Instandhaltung. Heute gibt es in vielen Bereichen nur noch eine integrierte Lösung, nämlich SASPF.

Dies mache den Betrieb der IT-Lösung wirtschaftlicher und vor allem die Datenhaltung konsistenter. Anstelle zahlreicher Schnittstellen zwischen den unzähligen früher eingesetzten Verfahren gibt es nun ein integriertes System mit einem einheitlichen Support.