Auf der NRF (National Retail Federation) "Big Show" in New York sind wirklich alle IT-Hersteller vertreten, die in der Welt der Retailer mitspielen wollen. Natürlich ist die Veranstaltung, die Anfang Januar statt fand, stark auf den amerikanischen Markt ausgerichtet. Doch ist sie zugleich auch ein internationaler Treffpunkt der Handelsbranche.
Auch aus Europa, Asien oder Südamerika reisen Mitarbeiter von Retail-Unternehmen an, um sich jedes Jahr wieder über die neuesten Trends der auf Handel spezialisierten IT-Technologie zu informieren. Es ist auch ein Event der informellen Kontakte und der Anbahnung von Geschäftsabschlüssen. Insofern ist die "Big Show" wirklich konkurrenzlos. (CIO Retail-IT berichtete: Wer den Überlebenskampf im Handel gewinnt).
Viele IT-Firmen haben ihren Ursprung im Handel und zählen seit Jahrzehnten zu den Ausstellern der NRF "Big Show". So wurde NCR 1894 als National Cash Register gegründet, und IBM hat einmal mit simplen Rechenmaschinen angefangen. In der Gegenwart geht es mehr um Software für Lieferketten (SCM, Supply Chain Management), Kundenbeziehungen (CRM, Customer Relation Management), Buchhaltung und Controlling sowie für Internet-Portale und -Shops.
Die großen Themen waren dieses Mal nicht so exklusiv, nicht ausschließlich für den Handel attraktiv: Das iPad von Apple und die breite Front konkurrierender Geräte von Dell, HP, RIM, Samsung und anderen dominierten auch hier das Geschehen. So gibt es jetzt spezielle Apps für das iPad, mit denen Verkäufer den Kunden im Laden komplizierte oder gerade nicht vorrätige Produkte vorführen und erklären können.
Da Smartphones und Tablets immer größere Verbreitung finden, nutzen immer mehr Retailer die Gelegenheit und setzen auf spezielle Apps, die mit den verschiedenen Plattformen wie iPad, iPhone, Android und anderen zusammenarbeiten.
Im IT-Geschäft mit der Retail-Branche spielen, so wie in anderen Branchen auch, IBM, Microsoft, Oracle und SAP, eine führende Rolle. Auch in New York bauten sie wieder die größten Stände auf und waren mit reichlich Personal vorhanden.
Die SAP-Neuheiten
Die US-Handelskette "OfficeMax" präsentierte zusammen mit SAP ihre neuen Anwendungen wie ERP Financials, SAP for Retail und SAP Business Objects. Mit „Quiksilver", einem US-Spezialisten für Lifestyle-Artikel im Outdoor- und Sportbereich, konnte SAP sogar einen echten Neukunden vorstellen. Quiksilver hat sich laut SAP für die Implementierung der Branchenlösung SAP Apparel and Footwear entschieden und damit seine bisherigen Anwendungen durch SAP ersetzt.
Außerdem stellte SAP eine neue Version der Anwendung Promotion Management for Retail vor. Die Lösung soll Einzelhändler beim boomenden Multi-Channel-Shopping dabei unterstützen, "wettbewerbsfähig zu bleiben und ihre Kunden über alle Vertriebskanäle mit effektiven Werbeaktionen zu erreichen".
Promotion Management for Retail in der Version 7.1 bietet laut SAP Einzelhändlern die Möglichkeit, Werbeaktivitäten "mit quasi wissenschaftlicher Präzision durchzuführen".
Dank neuer Funktionen könnten Einzelhandelsunternehmen ihre Verkaufsförderungsprozesse effizienter gestalten, neue und bestehende Kunden über verschiedene Vertriebskanäle ansprechen sowie den Erfolg von Aktionsangeboten prognostizieren. Die neue Software soll allen Promotion-Abteilungen bei der Steuerung und Automatisierung der komplexen Prozesse bei lokalisierten Werbeaktionen helfen.
Sie kontrolliert Flyer, Printanzeigen, Instore-Promotions oder E-Mail-, Internet- und Handy-Kampagnen. So könnten Einzelhändler spezielle Kundensegmente über mehrere Vertriebskanäle und in bestimmten Regionen erreichen.
Edeka neuer SAP-Kunde
Es sieht ganz so aus, als erwartet sich SAP weitere Geschäfte mit der Retail-Branche. Schon im letzten November hatte sich die Edeka-Gruppe für die Anwendung SAP Information Interchange by Crossgate entschieden. Sie will damit ihre Geschäftspartnerintegration optimieren. Information Interchange by Crossgate stellt laut SAP den elektronischen Datenaustausch (Electronic Data Interchange, EDI) zwischen Edeka und ihren Geschäftspartnern her.
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