Die Stadtwerke München (SWM) zählen zu den größten Infrastrukturdienstleistern Deutschlands. Das Unternehmen versorgt die München und die Region mit Strom, Erdgas, Fernwärme, Wasser und Telekommunikationslösungen. Dazu betreiben die SWM ein Nahverkehrssystem sowie 18 Hallen- und Freibäder.
Der Betrieb dieser Infrastruktur verlangt nach einer leistungsfähigen IT. Die Stadtwerke setzen deshalb unter anderem auf SAP. Die Anwendungen werden von der Tochtergesellschaft SWM Services weiterentwickelt und gewartet. Zum Einsatz kommen, dem Prinzip einer verteilten Systemlandschaft entsprechend, getrennte IT-Systeme für die Entwicklung und den Produktivbetrieb.
Eine verteilte SAP-Landschaft ist für die Versorger wichtig. Denn nur durch den Aufbau zusätzlicher Entwicklungs- und Testsysteme neben der klassischen Drei-Systemlandschaft (Wartungslandschaft) können die Firmen die Dokumentationspflichten der Regulierungsbehörden im Rahmen der Unbundling-Anforderungen im Energiesektor erfüllen.
Die Probleme der SAP-Administratoren
Beim Betrieb sehen sich die SAP-Basis-Administratoren mit einigen Problemen konfrontiert: Die parallel geschalteten Entwicklungssysteme müssen regelmäßig mit der Wartungslandschaft abgeglichen werden. Die manuelle Durchführung der notwendigen Schritte ist zeitintensiv und fehleranfällig. Oft werden Excel-Tabellen gepflegt, um zu dokumentieren, welche Änderungen an welchem System und in welcher Anwendung vorgenommen wurden. Dabei ist die Gefahr groß, dass bei Neuentwicklungen Korrekturen und Schnittstellenänderungen unberücksichtigt bleiben und Geschäftsprozesse nicht mehr funktionieren.
Bei den Stadtwerken München benötigten die SAP-Entwickler ein Werkzeug, das die Synchronisation der verschiedenen SAP-Systeme weitgehend automatisch erledigt und das Einspielen von Support Packages steuert. Die Stadtwerke haben sich für die SAP-Change-Management-Software von Realtech entschieden. In einem Workshop wurde die Software The Guard Syncassist für die SAP-Anwendungen ECC (ERP Central Component) und CRM installiert und implementiert.
Seit dem fühlen sich die Münchner SAP-Entwickler, wie die Stadtwerke jetzt mitteilen ließen, erheblich entlastet: Wird ein Transportauftrag in der Wartungslandschaft exportiert, findet eine automatische Analyse der Objektliste statt. Gleichzeitig wird für jedes Objekt ermittelt, ob es automatisch per Transport synchronisiert werden darf oder ob ein manueller Abgleich erfolgen muss.
Status, Projekte und Systemstände auf einen Blick
Somit haben die Verantwortlichen den Status der Objekte, die verschiedenen Entwicklungsprojekte und Systemstände immer im Blick. Zum Abgleich des Projektentwicklungssystems lassen sich unkritische Objekte in Synchronisationstransporten zusammenfassen und synchronisieren.
Für manuell abzugleichende Objekte, also Objekte, die sowohl auf dem Wartungssystem, als auch auf dem Projektentwicklungssystem geändert wurden, erleichtert der Assistent den Prozess durch den direkten Zugriff auf die SAP-Standardwerkzeuge zum Vergleich von Objektversionen. Durch die Anbindung der Lösung an den Guard Transport Manager bekommen die Stadtwerke München zudem eine Integration des System-Abgleichs in den täglichen SAP-Transportbetrieb hin. Sie erhalten so eine nahtlose Verbindung zwischen Transportauftrag und Objektanalyse-Sicht.
Höhere Sicherheit und Stabilität
Mit dem Einsatz der Software konnten die Stadtwerke die regulatorischen Dokumentationsanforderungen erfüllen und die Effizienz der Wartungs- und Entwicklungsprozesse steigern. Mit der Automatisierung der Synchronisationsarbeiten haben die IT-Entwickler mehr Zeit für andere Aufgaben. Gleichzeitig erhöhte sich die Sicherheit und Stabilität der Systeme. Die Zahl der Incidents reduzierte sich um über 50 Prozent. „Mit 90 Prozent weniger manuellem Aufwand hat sich der Einsatz bereits innerhalb des ersten Jahres ausgezahlt", so Hans Wolferseder, Teamleiter SAP Basis bei SWM Services.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.