Mit dem schon im Sommer 2009 (!) avisierten Zukauf soll die hauseigene Anwendung "SAP Forecasting and Replenishment" um Funktionen ergänzt werden, mit denen Handelsunternehmen weltweit sowohl Lieferengpässe als auch Überschüsse vermeiden, ihre Kosten senken und für eine optimale Auslastung der Regale sorgen können. Die Ankündigung erfolgte auf der NRF 101st Annual Convention & EXPO in New York.
SAP will demnach das gesamte Spektrum der ehemaligen SAF-Lösungen in SAP Forecasting and Replenishment einbinden. Damit sollen Einzelhändler, aber auch andere Konsumgüterunternehmen in die Lage versetzt werden, den Warenfluss in ihren Lieferketten durch die Analyse des aktuellen Nachfragenverhaltens ihrer Kunden in Echtzeit zu steuern.
"Unternehmen, die Lebensmittel und andere Konsumgüter anbieten, müssen mehr denn je den hohen und ständig wechselnden Erwartungen ihrer immer besser informierten Kunden gerecht werden und gleichzeitig müssen Kosten aus ihren Lieferketten herausnehmen", erläutert Greg Girard, Analyst bei der IDC. "Waren werden heute so schnell und in so großen Mengen umgeschlagen, dass Handelsunternehmen Nachfrageschwankungen tagesgenau oder sogar mehrmals täglich prognostizieren, eine optimale Regalbefüllung sicherstellen und ihre Bestände möglichst gering halten müssen." Dafür benötigten sie Systeme, die ihnen präzise Informationen zum Nachfrageverhalten der Konsumenten liefern und die entsprechenden Aufträge automatisch anstoßen."
Zukünftige Versionen von SAP Forecasting and Replenishment sollen darüber hinaus auf neue Technologien wie In-Memory und Mobility setzen, um die Nachfrage über alle Vertriebskanäle hinweg bedienen zu können.
Multi Level Replenishment
Zur NRF stellte SAP eine neue Version von Forecasting and Replenishment vor. Diese ist seit November 2011 im sogenannten Ramp-up und soll ab dem zweiten Quartal 2012 erhältlich sein. Sie unterstützt unter anderem die mehrstufige Nachschubsteuerung, das "multi level replenishment". Diese Funktionalität wird auch als eigenständiges Paket erhältlich sein und soll den Kauf unterschiedlicher Speziallösungen von verschiedenen Herstellern überflüssig machen.
Weitere Neuerungen - nach Angaben von SAP:
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Vollautomatische Nachschubplanung für Filialen; dadurch verbesserte Warenverfügbarkeit und efiizientere Verwaltung der Distributionszentren,
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Komplexe Prognosealgorithmen für die schnelle Verarbeitung auch großer Datenmengen,
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Vollständige Transparenz des Nachschubprozesses in allen Phasen,
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Flexible Möglichkeiten der Einführung inklusive standardmäßiger Anbindung an die SAP-Systeme und offener Schnittstelle, sowie
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Vordefinierte Services für etwa schnellere Implementierung beschleunigen oder Hilfe bei der Steuerung von Logistikprozessen (Bestimmung der Paketgröße, des Bestellzyklus usw.) (Computerwoche)