Die DSAG geht in die Vollen. "Wir gehen davon aus, dass es für 2010 keine Preiserhöhungen geben wird", so eine Sprecherin der deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe. Bei SAP sieht man das etwas anders. „SAP hat die Entscheidung über Preisanpassungen auf Anfang 2010 verschoben“, erklärte ein Firmensprecher gegenüber cio.de. Alles andere sei Spekulation. Am heutigen Donnerstagnachmittag wird wiederum die DSAG zu einer weiteren Pressekonferenz bitten.
Hintergrund sind Auseinandersetzungen um den Enterprise Support von SAP. Schon im Juli 2008 gab es unter den Bestandskunden des Walldorfer Konzerns eine Menge Unmut, als SAP seine Wartungsverträge für das Jahr 2009 kündigte und fürderhin nur noch seinen Enterprise Support anzubieten drohte. Anwender protestierten gegen angekündigte Preiserhöhungen bis 2012 um ein Fünftel, über einen für viele nicht ersichtlichen Mehrwert und darüber, dass das neue Modell ausschließlich in englischer Sprache gehalten ist.
Letztlich verständigte sich der Konzern mit den Kunden, vertreten durch das SAP User Group Executive Network (SUGEN), dann aber doch. Für die Kostenanpassung gebe es drei Jahre mehr Zeit, hieß es. Kunden in Deutschland und Österreich hätten vorerst noch die Wahl zwischen dem neuen Angebot und dem für viele bewährten Standard Support.
Der Konzern wollte die Kritik am mangelnden Mehrwert vom Enterprise Support nicht auf sich sitzen lassen. Gemeinsam mit SUGEN wurde ein Index entwickelt, der den Mehrwert anhand verschiedener Kriterien beweisen soll. SAP willigte ein, Preiserhöhungen verbindlich an die Qualität der Wartung zu knüpfen.
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen will SAP abwarten, so der Konzernsprecher. Ob es für den Enterprise Support "Preisanpassungen" gibt, werde dann entschieden. Für den Standard-Support werde es jedenfalls "moderate Preisanpassungen" geben.