Der BI-Markt hat bewegte Zeiten hinter sich. Oracle kaufte 2007 Hyperion, SAP übernahm im selben Jahr Business Objects, Cognos verleibte sich Applix ein und IBM erwarb Cognos. Seitdem versuchen die übrig gebliebenen und größer gewordenen Anbieter, die zugekauften Produkte sinnvoll in das eigene Portfolio zu integrieren.
Dabei erwirtschaften allein die Großen Fünf (IBM, SAP, Infor, Oracle und Microsoft) 44 Prozent des Marktvolumens im deutschen BI-Markt. In der Lünendonk-Übersicht über Business Intelligence in Deutschland tauchen sie dennoch nicht auf. Der Grund: Der Umsatz mit BI-Produkten macht bei ihnen "sehr viel weniger" als 50 Prozent des Gesamtumsatzes aus.
Die zehn der Liste nach in Deutschland führenden Anbieter haben Lünendonk zufolge 2008 zusammen einen Inlandsumsatz in Höhe von rund 222 Millionen Euro erzielt. Dies entspricht einem durchschnittlichen Wachstum gegenüber dem Vorjahr von 8,6 Prozent. Den Gesamtmarkt für BI schätzt Lünendonk inklusive Services für 2008 in Deutschland auf etwa 800 Millionen Euro.
Drei BI-Anbieter konnten im vergangenen Jahr ihren Inlandsumsatz im zweistelligen Prozentbereich steigern, zwei Anbieter legten zwischen fünf und unter zehn Prozent an Umsatz zu. Obwohl das Umsatzwachstum 2008 mit rund neun Prozent schwächer ausfiel als 2007 (+25 Prozent), hat die Finanz- und Wirtschaftskrise nicht zu einem Einbruch im BI-Markt geführt, sondern allenfalls zu Verschiebungen der Investitionstätigkeiten der Kunden im 4. Quartal.
SAS Deutschland liegt bei Business Intelligence vorne
Den stärksten Zuwachs in den Top Ten verzeichnete die IDL GmbH. Der BI-Anbieter aus Hamburg steigerte seinen Inlandsumsatz um 25 Prozent auf neun Millionen Euro und teilt sich damit den achten Platz mit der Cubeware GmbH aus Rosenheim, die in Deutschland ebenfalls einen Umsatz in Höhe von neun Millionen Euro erzielte. Das zweithöchste Umsatzwachstum legte die QlikTech Deutschland GmbH vor (+22,1 Prozent), gefolgt von der Informatica GmbH (+17 Prozent).
Marktführer in Deutschland aber ist mit einem Inlandsumsatz von etwa 100 Millionen Euro SAS Deutschland. Im Vergleich zu 2007 ist SAS um 4,2 Prozent gewachsen. Auf dem zweiten Platz folgt Terradata Deutschland GmbH mit einem Inlandsumsatz von geschätzten 30 Millionen Euro, Platz drei belegt Microstrategy aus Köln mit rund 20 Millionen Euro.
Bei den BI-Anbietern steigen die Mitarbeiterzahlen
Die führenden zehn BI-Anbieter beschäftigten 2008 in Deutschland rund 1.300 Mitarbeiter, gegenüber rund 1.200 Mitarbeitern in 2007. Das entspricht einer Zunahme der Beschäftigtenzahl um durchschnittlich 7,8 Prozent, wobei die Spanne der Zuwachsraten zwischen 16,7 und 0 Prozent liegt. Vier der analysierten BI-Unternehmen stellten im zweistelligen Prozentbereich neue Mitarbeiter ein - wegen des Fachkräftemangels in der IT-Branche in 2008 ein beachtlicher Wert.