Herr Kaiser kommt auf’s Handy. Gleich zwei Versicherungen - Hamburg-Mannheimer und die Versicherungskammer Bayern (Vkb) - gehen multimedial auf Kundenfang und richten Portale für mobile Endgeräte ein. Die Hamburger sprechen vom "Next Generation Internet", die Bayern wollen "Informationen und diverse Service-Funktionen" für Handhelds bereitstellen.
Konkret: Handy und Co. sollen sich zum Helferlein im Alltag entwickeln und Staumeldungen oder Wettervorhersagen liefern. Außerdem kann der Kunde zum Beispiel über mobil.vkb.de auf seine Verträge zugreifen und tracken, wie weit die Bearbeitung einer Schadensmeldung gediehen ist.
Die Hamburg-Mannheimer integriert außerdem 2.500 mobile Micro-Sites ihrer Makler in das Portal. "Dort präsentieren sich die Vermittler ihren Kunden jeweils mit ihren Kontaktdaten und ihrem individuellen Produktangebot. Sie können direkt aus dem Portal heraus SMS an ihre Kunden versenden, die einen Link auf die jeweilige Micro-Site enthalten", erklärt Dirk Schallhorn, Leiter Internet- und Regionalmarketing bei der Versicherung.
Ab Februar 2009 gehen die Norddeutschen noch einen Schritt weiter: Die Sendungen des Vertriebs-TV sollen dann auch mobil abrufbar sein, so dass die Außendienstmitarbeiter Videos zu Produkten und Services auf dem Handy abspielen können.
Geht es um die Erfolgskontrolle, zeigen sich beide Unternehmen bedeckt. Man werde zunächst analog der Website die Anzahl der Besucher, Besuche, die aufgerufenen Seiten und Nutzungsdauer beobachten, so Bernhard Sattelberger, Leiter Neue Medien bei der Versicherungskammer Bayern.
Dirk Schallhorn von der Hamburg-Mannheimer sagt: "Wir betreten hier ein relativ neues Testfeld, an das wir zunächst keine zu hohen Erwartungen stellen. Wichtiger ist für uns, dass wir das Potenzial des mobilen Kanals erkannt und einen Fuß in die Tür gesetzt haben."
Der Dienstleister: Adesso Mobile Solutions
Dienstleister ist in beiden Fällen Adesso Mobile Solutions mit dem Produkt Web in Motion. Der Aufwand sei nicht hoch gewesen, so die Unternehmen. Im Wesentlichen ging es für die Versicherungen darum, zu entscheiden, welche Inhalte und Services sie mobilisieren wollen. Web in Motion setzt auf bestehenden Web-Inhalten und -Strukturen auf, so dass die Versicherer keine eigenen Anwendungen entwickeln mussten.