Symantec hat die Ergebnisse einer Umfrage bei 3.700 verantwortlichen Technologiemanagern in 35 Ländern veröffentlicht: Symantec 2011 Virtualization and Evolution to the Cloud Survey. Die Kluft zwischen den Erwartungen und dem wirklichen Output von Virtualisierung und den verschiedenen Cloud-Varianten ist demnach größer als bisher angenommen.
Unternehmen, die sich mit den neuen Technologien beschäftigen, machen laut Symantec bereits etwa 75 Prozent aus. Damit ist aber noch nichts über die tatsächlichen Installationen gesagt. Die meisten befinden sich noch in der Lernphase und sammeln erste Erfahrungen. Server- und Storage-Virtualisierung werden von 45 und 43 Prozent der Befragten als relativ reif eingestuft. Private Storage Cloud oder Storage-as-a-Service gilt als am wenigsten reif: Nur 36 Prozent vergaben eine positive Bewertung.
Erst etwa ein Viertel der befragten Unternehmen hat tatsächlich Virtualisierungs- oder Cloud-Installationen in irgendeiner Form durchgeführt. Viele von dieser Gruppe zeigen sich allerdings enttäuscht. Meistens wurden ihre Hoffnungen, auf diese Weise die Betriebskosten zu senken und gleichzeitig die Performance der IT-Infrastruktur zu erhöhen, nicht realisiert. 72 Prozent der Befragten beklagten, dass gerade die Performance und die Verfügbarkeit der Applikation deutlich gelitten hätten.
John Magee, bei Symantec für Virtualisierungs- und Cloud-Lösungen verantwortlich, sieht zwar einen grundlegenden Wandel von der traditionellen IT hin zu einem Service-Provider-Modell, betont aber den schwierigen Übergangsprozess. Virtualisierung sei hierbei ein Enabler. Die Umfrage zeigt aber für Magee, dass Ziele wie Zuverlässigkeit, Sicherheit, Verfügbarkeit und Performance nicht auf Anhieb verwirklicht werden können.
Symantec hat ähnlich wie schon vorher die Analysten von IDC oder Gartner ermittelt, dass Unternehmen, die sich für Virtualisierung entschieden haben, zunächst klein anfangen – meistens mit Test- und Entwicklungsumgebungen.
Die Virtualisierungspläne von CIOs
59 Prozent von den befragten Unternehmen, die bereits Virtualisierung einsetzen, wollen in den nächsten zwölf Monaten ihre Datenbanken virtualisieren. 55 Prozent wollen dies mit Web-Applikationen und 47 Prozent mit E-Mail- und Kalender-Software tun. ERP-Applikationen werden mit 41 Prozent genannt.
Bei der Anwendung von Cloud-Services herrscht eine noch größere Zurückhaltung: Lediglich 33 Prozent der Befragten sagten, dass sie sich mit dem Verschieben von Applikationen für ERP. Buchhaltung oder CRM in eine hybride oder private Cloud befassen.
Bei der Untersuchung von Symantec wurde nicht danach gefragt, welche Virtualisierungsplattform und welche Cloud-Services eingesetzt werden.
Von den Problemen bei der Umsetzung von Virtualisierungs- und Cloud-Lösungen erhoffen sich viele Dritt- und Managementanbieter zusätzliches Geschäft. Der Schuss könnte aber auch nach hinten losgehen, da viele Unternehmen mehr als ursprünglich geplant für Beratung, Tools und weitere Services ausgeben müssen. Die einst so "heißen" Trends sind dabei, sich abzukühlen.
Gerade die Anbieter von Server- und Storage-Virtualisierung und von Cloud-Modellen von privat bis hybrid sollten aus solchen Umfragen wie der von Symantec lernen: Vermutlich haben sie ihre Kunden zu sehr im Trocknen sitzen lassen – Verkaufen allein reicht in der IT nicht.