Der Schweizer Berater Myprivatebanking nimmt sich der Websites der Finanzbranche an. Das Unternehmen veröffentlicht jedes Jahr ein Ranking der Sites, dabei gibt es Vergleiche nur von Banken und solche von Banken und Vermögensverwaltern. Ein gemischtes Ranking hat Myprivatebanking jetzt vorgelegt, Grundlage sind die Sites der 40 weltweit führenden Banken und Vermögensverwalter.
Insgesamt zeigen sich die Eidgenossen nicht zufrieden. 100 Punkte kann jede Site erreichen, im Durchschnitt kommen die Anbieter aber nur auf 61 Punkte.
Die beste Bewertung erhält ABN Amro. Die Bank erzielte 86 Punkte und konnte sich damit erheblich verbessern - im Vorjahr lag ABN Amro nur auf Platz 24. Platz zwei gebührt der UBS (79 Punkte), die allerdings abstieg. Im Vorjahressieger war die Bank Spitzenreiter. Auf Rang drei liegt jetzt RBC (77 Punkte). Ein Jahr erreichte das Unternehmen nur Platz 9.
Die Top Ten vervollständigen sich mit der Société Généralé auf Platz vier (74 Punkte), Standard Chartered auf Rang fünf (73 Punkte) und der Unicredit mit 72 Punkten auf dem sechsten Platz. Auf Rang sieben befinden sich drei Anbieter: ING, Morgan Stanley und Nordea mit jeweils 71 Punkten. Auch auf Rang zehn finden sich drei Anbieter, es sind Barclays, Julius Bär und Merrill Lynch mit jeweils 69 Punkten.
Steffen Binder, Research Director Myprivatebanking, kommentiert: "ABN Amro, UBS und RBC zeigen, dass Private-Banking-Websites weit mehr sein können als Online-Broschüren." Mit Blick auf alle untersuchten Sites fügt er jedoch an, viele Auftritte erfüllten nicht einmal die grundlegenden Anforderungen an Navigation, Inhalt und Interaktivität.
Wenig Verknüpfung mit Facebook oder Youtube
Konkret kritisiert der Berater folgende Punkte:
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Navigation und Struktur der Sites sind oft mangelhaft. Myprivatebanking befindet die Suchfunktion bei mehr als jeder zweiten Site für qualitativ unbefriedigend. Jede vierte Site ist nur in einer Sprache verfügbar.
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Der Mangel an Transparenz ist "höchst problematisch". Weniger als 20 Prozent der Sites liefern umfassende Daten über Renditen und Kosten der angebotenen Produkte und Services.
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Sieben von zehn Unternehmen verknüpfen ihre Sites nicht mit Facebook, Twitter, Youtube oder anderen Social-Media-Elementen.
Generell kritisiert Myprivatebanking, dass Unternehmen der Finanzdienstleistungsbranche harte Daten wie die Höhe des verwalteten Vermögens, Gebühren und Vergangenheitsrenditen kaum publizieren. Das sollten sie ändern, um Glaubwürdigkeit herzustellen.