Die Digitalisierung betrifft alle Unternehmen - ob groß oder klein ist dabei egal. Digitalisierung gestaltet sich aber auch für jedes Unternehmen individuell, sodass es keine Patentrezepte dafür gibt, wie sie dabei vorgehen sollten.
Die meisten Firmen haben auch schon damit begonnen, sich neu aufzustellen und ihre IT-Landschaft und Arbeitsweisen neu auszurichten. So sind beispielsweise in jedem Unternehmen künftige neue agile Prozesse und Arbeitsweisen sowie der Digital Workplace ein Thema. Auch die Bedenken gegenüber Public-Cloud-Lösungen gehen immer stärker zurück, vor allem der Hybrid-Cloud gehört voraussichtlich die Zukunft in mittelständischen Unternehmen. Dagegen experimentieren sie noch kaum mit KI- oder Analytics-Anwendungen, was vor allem dem Fachkräftemangel bei neuen Themen geschuldet ist.
Um über die Herausforderungen der Digitalisierung zu diskutieren, trafen sich im Juli IT-Verantwortliche aus mittelständischen Unternehmen unterschiedlichster Branchen in München. Auf dem von der Computerwoche, dem CIO-Magazin und dem Partner Dell Technologies veranstalteten Workshop tauschten die Teilnehmer in locker Atmosphäre ihre Erfahrungen aus, ließen sich von Projekten und Best Practice aus anderen Unternehmen inspirieren und netzwerkten intensiv untereinander.
Dabei kreisten die Workshops um drei Themenkomplexe:
Welche Services sollte die IT weiter intern betreiben und welche IT-Services lassen sich an IT-Dienstleiser vergeben?
Mit welchen Mitteln können Unternehmen auf den Fachkräfte- und Ressourcenmangel reagieren?
Wie gewährleistet man ein hohes Niveau an IT-Sicherheit und Datenschutz mit einem bezahlbaren Aufwand?
Wie die LV 1871 dem Ressourcenmangel begegnet
Durch alle drei Workshops zog sich ein immer wiederkehrendes Thema: Unternehmen fehlen Personal und Geld, um bei der digitalen Transformation angemessen Schritt halten zu können.
Mit welchen Maßnahmen IT-Chefs dem Ressourcenmangel begegnen können, darauf ging CIO Peter Blenninger von der Münchener Lebensversicherung LV 1871 in seinem Impulsvortrag ein.
Er analysierte zunächst ernüchternd: Aus dem Ressourcenmangel komme man nicht heraus, den habe es immer gegeben, er existiere heute weiter und er werde auch in Zukunft ein Dauerthema bleiben.
Agile Arbeitsweisen stellen die LV 1871 gut auf, um dieser Herausforderung mit guten Methoden und Mitteln zu begegnen. Entscheidend sei es, Projekte und Mittel zu priorisieren, also Dinge auch sein zu lassen. Ein zentraler Faktor für die Gewichtung besteht darin, ob ein Projekt dem Unternehmen einen Nutzen bringt oder nicht. Als ein weiteres Mittel zur Priorisierung hat die LV 1871 den sogenannten Pitch Day für ein Projekt eingeführt.
Schnelle Richtungswechsel zulassen
Zum effizienten Umgang mit Ressourcen gehört auch, Prioritäten zu überdenken und laufende Projekte vorzeitig abzubrechen, wenn sie nicht erfolgsversprechend verlaufen. Dafür bedürfe es eines starken kulturellen Wandels im Unternehmen, der schnelle Richtungswechsel zulasse, sagte Blenninger. "Die Veränderung des Mindsets ist das Wichtigste bei der digitalen Transformation."
Nur so können Unternehmen in Zukunft schnell reagieren, rasch Änderungen durchführen und agil bleiben. Ausruhen könne man sich leider nicht mehr, sagte CIO Blenninger. "Der schnelle Change ist die Normalität."