Der Umsatz sank bereinigt um Preiserhöhungen (real) gegenüber dem Vormonat um 2,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag berichtete. Einschließlich Preiserhöhungen hatten die Händler 1,7 Prozent weniger in der Kasse als im September 2022.
Im Vergleich zum Oktober 2021 verzeichnete der Einzelhandel im Oktober 2022 ein reales Umsatzminus von 5,0 Prozent. Einschließlich kräftiger Preiserhöhungen stiegen die Erlöse innerhalb eines Jahres dagegen um 6,2 Prozent.
Vor allem mit dem Kauf von Möbeln, Haushaltsgeräten und in Baumärkten hielten sich die Verbraucher zurück, der Umsatz sank preisbereinigt um 11,2 Prozent zum Vorjahresmonat. Der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln verzeichnete ebenfalls als reales Minus von 11,2 Prozent. Im Geschäft mit Textilien, Bekleidung und Schuhen lagen die Erlöse 7,9 Prozent unter dem Niveau von Oktober 2021. Der Internethandel, der in der Corona-Krise geboomt hatte, verzeichnete ein Minus von 7,2 Prozent.
Hohe Energiepreise und die gestiegene Inflation mindern die Kaufkraft der Verbraucher in Deutschland. Die Menschen können sich für einen Euro weniger leisten. Das kann den Privatkonsum dämpfen.
Analysten wurden von der Stärke des Dämpfers überrascht. Sie hatten zwar einen Rückgang im Monatsvergleich erwartet, waren aber nur von einem leichten Umsatzdämpfer um real 0,5 Prozent ausgegangen. Im September waren die Erlöse im Einzelhandel noch um 1,2 Prozent gestiegen.
"Die Konsumenten zeigen sich zugeknöpft. Die hohen Inflationsraten hinterlassen ihre Bremsspuren", kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Seiner Einschätzung nach untermauern die Daten "die These, der beginnenden Winterrezession". Im November hat sich die Inflation in Deutschland zwar etwas abgeschwächt, sie liegt mit 10,0 Prozent aber weiter auf einem sehr hohen Niveau, was die Kauflaune der Verbraucher belastet. (dpa/rs/rw)