Der Wasserfall steht als sprachliches Bild für klassische Methoden im Projektmanagement. Dass ihm die neuen agilen Methoden wie beispielsweise Srum noch nicht das Wasser abgraben, belegt eine aktuelle Umfrage der Projekt- und Personalbörse Gulp aus München. 114 IT- und Engineering-Experten haben sich an der Studie beteiligt.
Gulp vergleicht die jetzigen Angaben mit einer Umfrage aus dem Jahr 2013. Das dokumentiert die Entwicklung in der Methodendiskussion.
Auf die Frage, nach welcher Methode das zuletzt abgeschlossene Projekt durchgeführt worden sei, nannten vor zwei Jahren noch 28 Prozent der Befragten die klassischen Methoden. Damit lagen diese vorn. In der aktuellen Studie führen aber auch noch 26 Prozent die herkömmlichen Methoden an. Insofern kann von einem deutlichen Rückgang keine Rede sein.
Scrum & Co. nehmen stark zu
Aber: Hatten vor zwei Jahren nur 25 Prozent agile Methoden angegeben, sind es jetzt mit 35 Prozent deutlich mehr. Aktuell arbeiten jedoch fast ebenso viele Befragte, 32 Prozent nämlich, mit einem Mix verschiedener Methoden. 2013 waren es erst 22 Prozent.
Insgesamt scheint mehr Klarheit ins Management von Projekten gekommen zu sein. Denn vor zwei Jahren noch hatte mehr als jeder Vierte (27 Prozent) angegeben, die verwendete Methode sei entweder nicht zu identifizieren oder es sei gar keine genutzt worden. Dieser Anteil ist ganz deutlich geschrumpft, er liegt nun bei lediglich fünf Prozent.
Die Studienteilnehmer sehen sich nicht vor der Entscheidung zwischen agilen Methoden einerseits und klassischen andererseits. Knapp jeder Zweite (48 Prozent) sieht die Zukunft in hybriden Modellen.
Wo agile Methoden nicht so geeignet sind
Gulp hat insbesondere in Sachen IT-Projekte nachgefragt und wollte wissen, in welchen Punkten welche Methode als bessere Wahl gilt. Die Antworten fallen teilweise sehr klar aus: Für die Kommunikation im Team, die Motivation und das frühzeitige Erkennen von Fehlern eignen sich agile Methoden besser. Das erklären rund sieben von zehn Befragten. Geht es dagegen um das Einhalten von Budget- und Terminvorgaben, schneiden Scrum und Co. nur für rund jeden Dritten besser ab.
Stefan Symanek, Marketingchef bei Gulp, kommentiert: "Man nimmt die bewährten Methoden und erweitert sie um neue effiziente und nachhaltige Ansätze. Hieran lässt sich sehr gut erkennen, wie lebendig und progressiv das Projektmanagement in seiner Funktion ist".
Die Autoren der Umfrage ergänzen die Ergebnisse um einen Blick auf die hauseigene Projektbörse. Sie haben sich die Anfragen ihrer Kunden angesehen und stellen fest, dass mittlerweile in mehr als jeder zehnten Anfrage nach Kenntnissen in agilen Methoden gefragt wird. Vor zwei Jahren war es die Hälfte weniger.