SEAT:CODE

SEAT-CIO Grams will mit Software Geld verdienen

10.02.2021 von Horst Ellermann
SEAT-CIO Sebastian Grams entwickelt den spanischen Autobauer zum Mobility-Unternehmen weiter. Die Digitaltochter SEAT:CODE spielt dabei eine Schlüsselrolle.
"Wir wollen Software nicht nur für den Volkswagen Konzern entwickeln, sondern unsere Produkte an den Endkunden bringen und damit profitabel sein", sagt SEAT-CIO Sebastian Grams.
Foto: SEAT, S.A.

Barcelona verbannt Blechkisten aus Teilen der Stadt. Und auch die Spanier im Volkswagen-Konzern wagen das Undenkbare: Sie wollen Geld verdienen, ohne Autos zu bauen - und das auch noch profitabler als die Hardwarehersteller. SEAT-CIO Sebastian Grams erklärt, wie er das mit der neuen Digitaltochter SEAT:CODE im ersten Jahr des Bestehens geschafft hat - und was es mit dem "1-Prozent-Ziel" auf sich hat.

Herr Grams, SEAT will sich von einem Autohersteller in eine 'Mobility Firma' verwandeln, die mit Software Geld verdient. Wie soll das gehen?

Sebastian Grams: Dafür haben wir SEAT:CODE gegründet. Seit Juli arbeiten 150 Entwickler in unserer Digitaltochter in Barcelona, direkt an den Ramblas. Da steckt ein klarer Business-Gedanke dahinter: Wir wollen Software nicht nur für den Volkswagen Konzern entwickeln, sondern unsere Produkte an den Endkunden bringen und damit profitabel sein.

Sie propagieren dabei den Ansatz ´Back to Tech`. Was heißt das konkret?

Sebastian Grams: Vor allem eben, Dinge wieder selbst zu entwickeln und nicht über externe Dienstleister zu skalieren. Das Know-how soll intern aufgebaut werden und auch strategisch dort bleiben. Wir haben 2018 bei SEAT 200 neue IT-Mitarbeiter bewilligt bekommen, davon 150 Software-Entwickler. Der Rest sind Manager und Mitarbeiter mit technischen Profilen wie Netzwerkadministrator. Die 150 Entwickler sind jetzt bei SEAT:CODE. Dort haben wir insgesamt nur drei Manager im ganzen Laden. Das macht uns kostenmäßig attraktiv.

Ist SEAT:CODE ein eigenes Profit-Center?

Sebastian Grams: Ja, wir haben unser eigenes Ziel, und wir haben unseren eigenen Aufsichtsrat. Mit dem ist vereinbart, dass wir bis 2025 ein Prozent vom gesamten EBIT bei SEAT abliefern. Die 150 Entwickler sind jetzt ungefähr ein Prozent der gesamten Belegschaft von SEAT, also der 15000 Mitarbeiter, die sich mit dem Erstellen von Hardware beschäftigen. Wir wollen zeigen, was mit einer überschaubaren Anzahl an Mitarbeitern erreicht werden kann.

Das erste Jahr ist fast rum: Gibt es schon Profit?

Sebastian Grams: Ja. Wir werden 2020 mit einem positiven Ergebnis abschließen. Viel mehr darf ich jetzt noch nicht sagen, außer dass die Profitmarge bei mehr als 10 Prozent liegt.

Grams spricht auf den Hamburger IT-Strategietagen 2021
SEAT-CIO Sebastian Grams gehört zu den prominenten Speakern auf den ersten digitalen Hamburger IT-Strategietagen vom 22. bis 26. Februar 2021. Seine Keynote können Sie live verfolgen am 25. Februar 2021 von 17:15 bis 17:45. Zur Anmeldung

Was produziert SEAT:CODE?

Sebastian Grams: Wir haben drei Produktlinien: Die erste dreht sich um Mobilität, die zweite um Produktion und Logistik und die dritte um alles, was mit dem Kunden direkt zu tun hat, also die Customer Experience.

10.000 Kunden für den E-Scooter

Wie sieht so ein digitales Produkt aus, das mobil machen soll?

Sebastian Grams: Im Sommer haben wir eine Ride-Sharing-Lösung in Barcelona gelaunched, über die Sie E-Scooter buchen können. Das läuft seit vier Monaten, und wir haben jetzt schon mehr als 10.000 Kunden. Wir generieren also schon Umsatz mit unseren Daten. Das unterscheidet uns von den anderen in der Volkswagen-Gruppe.

Bei dieser Lösung ist SEAT selbst der Auftraggeber. Gibt es schon Kunden außerhalb der Volkswagen-Gruppe?

Sebastian Grams: Ja, gibt es, darf ich aber noch nicht nennen.

Wie soll es mit der Ride-Sharing-Plattform weitergehen?

Sebastian Grams: Wir wollen damit in den nächsten drei Jahren 100.000 Kunden gewinnen. Unser großer Vorteil ist, dass die Software multi-device-fähig ist. Das heißt, wir können darüber nicht nur ´Patinetes` vermieten - so heißen die kleinen E-Kickboards hier - sondern auch Autos und E-Scooter. Wir sind eben nicht nur ein Anbieter digitaler Services, sondern auch ein Fahrzeuganbieter. Unser Ziel war es, eine digitale Lösung für verschiedenste Anforderungen zu schaffen.

Seit wann baut Volkswagen E-Roller?

Sebastian Grams: Wir vermarkten hier in Spanien E-Roller der 125-Kubikzentimeter-Klasse, die bei SEAT entworfen und entwickelt wurden, die aber ´Silence´ für uns baut, eine spanische Marke, die auch in Spanien produziert. Das ist eben auch das Interessante an unserer Lösung: Wir sind nicht nur multi-device- sondern auch multi-brand-fähig. Jeder Hersteller und jede Anwenderfirma kann unsere Software nutzen. Das passiert ja jetzt auch.

Die Top-CIOs der Automobil-Branche
Sven Lorenz
Der langjährige Porsche-CIO Sven Lorenz ist Konzern-CPO bei Volkswagen. Bei der Kür zum CIO des Jahres 2006 schaffte es Sven Lorenz auf den zweiten Platz.
Falko Morlock
Seit 1. September 2023 ist Falko Morlock CIO des schwäbischen Maschinen- und Anlagenbauers Dürr AG.
Alexander Buresch
Alexander Buresch ist seit Januar 2020 CIO des bayerischen Automobilkonzerns. Ein Foto des Managers hat BMW bislang noch nicht veröffentlicht. Der Wirtschaftswissenschaftler ist seit mehr als 20 Jahren für BMW tätig und war zuletzt Vice President Corporate Strategy and Planning.
Hauke Stars
Seit Februar 2022 ist Hauke Stars IT-Vorständin und Chief Information Officer bei Volkswagen.
Katrin Lehmann
Als CIO der Mercedes-Benz Group AG und der Mercedes-Benz AG verantwortet Katrin Lehmann die globale IT für alle Geschäftsbereiche, Marken und Märkte und berichtet direkt an den CEO.
Jürgen Sturm
Jürgen Sturm ist seit Januar 2015 Informatikleiter beim Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen. Sturm ist promovierter Ingenieur und kommt von der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH. Sturm war vor seiner BSH-Zeit zwischen 1999 und 2003 Bereichsleiter Organisation, Prozesse und Informationssysteme bei der Grundig AG.
Volker Schwarz
Der langjährige Rheinmetall-CIO Volker Schwarz ist seit Januar 2024 CIO beim Automobilzulieferer GKN Automotive.
Frank Loydl
CIO der Audi AG und damit Nachfolger des bisherigen CIO Mattias Ulbrich ist seit Februar 2018 Frank Loydl. Seit 2016 verantwortete er im Konzern die Software-Entwicklung. Ab 2009 war er bei T-Systems das Delivery Management für den Kunden Volkswagen AG zuständig. Diese Aufgabe übernahm Loydl 2013 schließlich direkt für den Automobilkonzern.
Martin Hofmann
Martin Hofmann tritt zum 1. Mai 2023 seinen neuen Posten als CTO und CIO bei Volta Trucks an. Zuvor war er drei Jahre als Senior Vice President bei Salesforce und über 19 Jahre bei Volkswagen, dort zuletzt als Group CIO.
Alexander Eisl
Der ehemalige MAN-Manager Alexander Eisl hat am 1. Oktober 2022 die Nachfolge von Skoda-CIO Klaus Blüm angetreten, der zu VW gewechselt ist.
Michael Hilzinger
Michael Hilzinger ist seit Juli 2019 CIO beim Bremsen-Spezialisten Knorr-Bremse in München. Er war zuvor Group CIO beim Stahlhändler Klöckner in Duisburg.
Petra Clemens
Seit Oktober 2024 leitet Petra Clemens die IT von Cariad, der Software-Tochter von Volkswagen. Sie kommt vom Eisenbahnlogistiker VTG.
Markus Bentele
Markus Bentele ist seit Januar 2017 Vice President Information Technology (VP)/Group CIO beim Automobilzulieferer Mahle International GmbH in Stuttgart. Zuvor war Bentele Corporate CIO der Rheinmetall AG.
Christian Ley
Christian Ley leitet seit 2006 den Bereich Informationssysteme Brose Gruppe. In dieser Funktion verantwortet er den Ausbau der IT-Lösungen im Kontext der Unternehmensstrategie. Ley begann 1995 als Diplom Betriebswirt (FH) als Trainee in der Brose Gruppe und wechselte anschließend als DV-Koordinator in die zentrale Anwendungsentwicklung. Dort übernahm er 1999 die Teamleitung für PPS- und QM-Systeme und anschließend die Leitung der Zentralabteilung „logistische Anwendungssysteme“. In dieser Funktion war er bis 2006 weltweit für zahlreiche SAP-Implementierungsprojekte verantwortlich.
André Wehner
Am 1. Juni 2021 hat André Wehner den CIO-Posten bei MAN Truck & Bus übernommen. Als IT-Chef verantwortet Wehner die weltweite IT des Nutzfahrzeugherstellers. Dazu zählen auch Produktionswerke, Logistikzentren und die eigenen Landesvertriebsgesellschaften. Sein Vorgänger Stephan Fingerling geht als Geschäftsführer zur Group IT Services GmbH, der IT-Tochter der Volkswagen Gruppe. Vor seinem Wechsel zum Münchner Nutzfahrzeughersteller war Wehner CDO bei Skoda Auto. In der neu geschaffenen Stelle kümmerte er sich dort seit 2016 um Unternehmensentwicklung und Digitalisierung.
Maik Krüger
Am 1. April trat Maik Krüger die Position des CIO bei Dräxlmaier an. Der studierte Wirtschaftsinformatiker war jahrelang in führenden IT-Positionen bei BMW tätig.
Sebastian Stoll
Seit 1. Juni 2021 ist Sebastian Stoll CIO und Group Vice President IT der FEV Gruppe. Er hat den Posten von Andreas Engels übernommen, der beim Kölner Compliance-Startup Kerberos eingestiegen ist. Stoll berichtet an CFO Jürgen Koopsingraven. Neben der Einführung von SAP S/4 Hana will Stoll die IT in die Cloud verlagern und die Security verbessern.
Saskia Kohlhaas
Saskia Kohlhaas ist seit November 2021 Senior Vice President Information Technology beim Engineering-Dienstleister der Automobilindustrie IAV.
Thomas Külpp
Seit August 2017 ist Thomas Külpp neuer CIO beim Autobauer Opel Automobile GmbH in Rüsselsheim. Zuvor war er bei Opel Director Sales & Marketing. Külpp hat Maschinenbau an der University of Applied Sciences in Wiesbaden studiert und als Diplom-Ingenieur abgeschlossen. Er arbeitet bereits seit 27 Jahren in verschiedenen Positionen bei Opel.
Marcus Claesson
Marcus Claesson ist CIO bei Daimler Truck. Er berichtet an den Vorstand für Finanzen und Controlling, Jochen Goetz. Darüber hinaus verantwortet Marcus Claesson die Connectivity Services innerhalb der Daimler Truck AG. Er ist seit 2017 im Unternehmen. Zuvor war Claesson CIO bei Electrolux AB.
Uwe Kühne
Uwe Kühne ist seit 2017 CIO bei GF Casting Solutions, einer Division des Georg Fischer Konzerns. Er fing 2004 bei der Georg Fischer Automobilguss GmbH als Systemanalytiker an und war zuletzt bis Ende 2016 als Head IT Operational Services bei GF Automotive für die Erbringung zentraler IT Infrastrukturleistungen verantwortlich. Auf seiner Agenda stehen die strategische Neuausrichtung der zentralen IT-Organisation, die Vorbereitung auf SAP S4/HANA, die Verlagerung zentraler IT Dienste in die Cloud sowie die Verbindung zwischen klassischer IT und Automations-Bereichen („i4.0“). GF Casting Solutions ist eine von drei Divisionen der Georg Fischer AG, ein börsennotiertes Unternehmen mit Hauptsitz in Schaffhausen, Schweiz. Das 1802 gegründete Industrieunternehmen betreibt in 33 Ländern 131 Gesellschaften, davon 51 Produktionsstätten.
Felix Willing
Felix Willing ist seit Januar 2018 Leiter des Bereichs Information Management beim Automobilzulieferer Hella GmbH & Co. KGaA im nordrhein-westfälischen Lippstadt. In dieser Position fungiert er zugleich als CIO für den globalen Hella Konzern. Zuletzt war er CIO beim Windturbinenbauer Nordex Acciona Windpower AG in Hamburg.
Bernd Süßmann
Bernd Süßmann ist seit September 2018 Head of Corporate IT bei der SAS Automotive in Karlsruhe, einem Joint Venture zwischen Continental and Faurecia. Er trägt dort die Gesamtverantwortung für die IT, führt dabei 80 Mitarbeiter und berichtet an den CFO des Unternehmens, Ekkehard Klautke.
Bernhard Pluhatsch
Bernhard Pluhatsch ist seit Oktober 2018 neuer Head of IT, Transmission Systems bei Magna Powertrain Transmission Systems (MPT TS) in Untergruppenbach bei Heilbronn. Er kommt von der Nürnberger Leoni AG, wo er von 2002 bis 2018 Vice President IT Infrastruktur war.
Michael Simon
Michael Simon (56) ist seit 1. Juli 2019 der Leiter Zentral IT und CIO der Volkswagen Retail Group. Er berichtet an die Geschäftsführung. Zuvor war der studierte Informatiker seit 2015 Leiter IT bei der Weiss Umwelttechnik GmbH. Insgesamt bringt er Erfahrung aus drei Jahrzehnten als Fach- und Führungskraft in der IT mit, unter anderem bei der Salzgitter AG Group.
Simon Blankenstein
Seit Oktober 2022 verantwortet Blankenstein als CIO die IT der Huf Group. Er berichtet an CFO Rainer Heupel. Zu seinen wichtigsten Aufgaben gehört der weltweite Rollout von SAP S/4 HANA.
Tommy Andreasen
Nach der Fusion von MAN Diesel und MAN Turbo wurde Tommy Andreasen, vorher CIO von MAN Diesel, Anfang 2010 CIO der neu geschaffenen MAN Diesel & Turbo Gruppe. In den vergangenen 20 Jahren übernahm Tommy Andreasen innerhalb der MAN Diesel Gruppe verschiedene Management Positionen, schwerpunktmäßig im Bereich Finanzen und Controlling. Im Jahr 2000 wurde er Head of Information Technology bei MAN Diesel in Dänemark und entwickelte und führte eine neue IT-Strategie ein. 2006 wurde er dann CIO des gesamten MAN Diesel Konzerns.

Wie geht das?

Sebastian Grams: Das Wichtigste sind die APIs (Application Programming Interfaces, Anm. d. Red.) Ob wir die App nachher rot oder grün anmalen, das ist nicht die Schwierigkeit.

Hoheit für Mikromobilität im VW-Konzern

Gibt es Kritik aus anderen Konzernteilen, dass Sie mit solchen Apps das Kerngeschäft angreifen?

Sebastian Grams: Es gibt da keine Eifersüchteleien. Wir haben die Hoheit für Mikromobilität im Konzern. Diese Aufgabe hat man uns gegeben, denn wir haben die jüngsten Kunden. SEAT-Kunden sind im Schnitt 43 Jahre alt, ungefähr acht bis zehn Jahre jünger als der Mittelwert in Europa. Und junge Kunden sind offener für Mikromobilität.

Wie haben Sie es geschafft, in Barcelona Entwickler für SEAT:CODE zu finden? Die Stadt steckt voll von interessanten Firmen für Programmierer.

Sebastian Grams: Wir sprechen die Entwickler mit unseren Produkten an. Auf unsere 150 Stellen bei SEAT:CODE hatten wir 1.000 Bewerber aus 15 Nationen. Eine klare Produktvision motiviert junge Talente am meisten. Entwickler bleiben ja nicht bis zur Rente. Sie wollen interessante Projekte.

Gilt das für spanische Entwickler genauso wie für deutsche?

Sebastian Grams: Bei uns sind die meisten tatsächlich Italiener. Ich glaube allerdings, das ist purer Zufall. Wir haben jedenfalls nicht extra nach Italienern gecastet (lacht). Es sind übrigens auch 30 Prozent Frauen unter den Entwicklern. Diversität ist uns wichtig und ist Teil unserer Kultur bei SEAT.

Auf der SEAT-Website gibt es ein nettes Video, wie Sie fünf Mitarbeiter vom Band zu Codern ausbilden? Gibt es diese Kollegen tatsächlich?

Sebastian Grams: Die gibt es tatsächlich. Das war für mich die emotionalste Veranstaltung des ganzen Jahres, als die Jungs am 1. Dezember ihren Arbeitsvertrag in die Hand gedrückt bekommen haben.

Wie haben Sie die Kollegen gefunden?

Sebastian Grams: Wir haben zunächst alle 15.000 Mitarbeiter gefragt, wer sich überhaupt für IT interessiert. Rund 100 hatten hobbymäßig schon mal damit zu tun und konnten sich vorstellen, sich beruflich in die Richtung weiter zu entwickeln. Die haben wir dann in ein Boot-Camp geschickt.

Die Kollegen sind jetzt mitten in den Lockdown gestartet. Wie geht das?

Sebastian Grams: In der Pandemie arbeiten wir remote, aber die Mitarbeiter können auch ein bis zwei Tage in der Woche ins Büro kommen. Das wird viel genutzt, trotz Maskenpflicht rund um die Uhr. Die Mitarbeiter bei CODE sind alle so um die 30. Die wollen sich sehen. Viele von denen leben in engen Wohngemeinschaften, was auch zu Herausforderungen führen kann.

VPN verzehnfacht

Wie lief der erste Lockdown?

Sebastian Grams: Anspruchsvoll. Von Freitag auf Montag waren auf einmal 4.000 Mitarbeiter mehr im Netz. Wir hatten vorher 500 VPN (Virtual Private Networks, Anm. d. Red.) und dann 5.000. Im Konzern sah das genauso aus. Da haben sich die VPN auch verzehnfacht.

Wie sehr sind Sie noch an die Vorgaben aus Wolfsburg oder Ingolstadt gebunden? Früher wurde die IT bei SEAT ja maßgeblich von Audi mitgesteuert.

Sebastian Grams: Die SEAT IT ist mittlerweile ein vollaktives Mitglied in der Konzern IT. Wir sind im Group IT Software Development voll dabei. Wir können auch auf das Gesamtportfolio zugreifen. Ich bin nur zufällig von Audi. Ob mein Nachfolger auch noch von Audi kommen wird, das muss überhaupt nicht so sein.