Bernd Sengpiehl verlässt Ende des Jahres nach genau fünf Jahren als Leiter IT International den Werkstattausrüster Theo Förch und wird Anfang Januar 2012 CIO bei AEG Power Solutions. Das Unternehmen mit Sitz im niederländischen Zwanenburg bei Amsterdam ist Hersteller von Stromversorgungslösungen. In elektrischen Triebzügen der neuen S-Bahn-Baureihe 430 der Deutschen Bahn sind beispielsweise Batterieladegeräte von AEG Power Solutions verbaut.
Bernd Sengpiehl wird als CIO seinen Arbeitsplatz in der Hauptniederlassung des Unternehmens nahe Amsterdam haben. Der Großteil seiner IT-Mannschaft sitzt allerdings in Warstein-Belecke in Nordrhein-Westfalen. Dort hat auch das größte Produktionswerk von AEG Power Solutions seinen Sitz.
306 Millionen Euro Jahresumsatz
Der Standort Warstein-Belecke besteht seit 1945. Damals gründete Elektrogerätehersteller AEG dort ein Werk mit 25 Mitarbeitern. Die Ursprünge von AEG Power Solutions gehen außer auf AEG auch auf den französischen einstigen Batteriehersteller Saft zurück sowie auf das britische Unternehmen Harmer & Simmons, das Stromversorgungssysteme für die Telekommunikation herstellte.
Unter seinem heutigen Namen firmiert AEG Power Solutions seit 2008. Ein Jahr später legten AEG Power Solutions und die Investmentfirma Germany1 ihre Geschäfte zusammen. 2010 erzielte AEG Power Solutions mit rund 1500 Mitarbeitern Umsätze von 306 Millionen Euro.
Eine der ersten großen Aufgaben von Sengpiehl wird die Konsolidierung und Homogenisierung der weltweiten ERP-Systeme unter SAP ERP 6.0 sein. Berichten wird der CIO an den Chief Financial Officer Gerhard Henschel. Sengpiehls Vorgänger Arend Stemerding wird nach der Übergabe an den neuen IT-Chef andere Aufgaben übernehmen.
Sengpiehl Preisträger beim "CIO des Jahres"
Bernd Sengpiehl ist in der deutschen CIO-Gemeinde kein Unbekannter. Der 41-Jährige ist derzeit Vorstandssprecher der Anwendervereinigung Microsoft Business User Forum (mbuf). Außerdem gehörte er zwei Mal zu den Preisträgern beim Wettbewerb "CIO des Jahres". 2009 schaffte er es in der Kategorie Mittelstand mit einem ERP-Projekt in die Top Ten, im vergangenen Jahr zeichnete ihn die Jury für die Einführung eines Produkt-Auswertungs-Tools bei Theo Förch aus.
Bevor er Anfang 2007 zu dem Händler von Werkstattbedarf kam, arbeitete Bernd Sengpiehl sieben Jahre lang bei IBM, zuletzt als Abteilungsleiter Planung, Architektur & Strategie für die Produktfamilie Tivoli System Automation. Sengpiehl hat an der Berufsakademie Mosbach ein duales Wirtschaftsinformatik-Studium absolviert und war danach beim Werkzeug-Direktvertrieb Berner, Baustoffhersteller Bayosan Wachter (heute Baumit) und beim Software-Hersteller Corpit tätig.
Wer bei Theo Förch im nächsten Jahr Nachfolger von Sengpiehl wird, steht noch nicht fest.