Ein Kühlschrank und ein Parkplatz mögen auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun haben - bisher. Im kommenden Zeitalter des Internet der Dinge (IoT, für Internet of Things) schon. Denn beide werden mit Sensoren ausgestattet sein. Sensor-Technologie ist eine der wichtigsten Komponenten des IoT, wie die Analysten von PwC in ihrem Papier "The five behaviors that accelerate value from digital investments" schreiben. Die Analyse basiert auf Angaben von rund 1500 Entscheidern aus Business und IT.
Aktuell investiert demnach durchschnittlich jeder Fünfte in Sensoren, das ist nur geringfügig mehr als in der Vorjahresstudie mit 17 Prozent. Allerdings lässt unter den Top Performern jeder Vierte Geld in diesen Bereich fließen (Vorjahr: 18 Prozent). Als Top Performer gilt ein Unternehmen für PwC dann, wenn es nach Wachstum, Profitabilität und Innovation im obersten Quartil angesiedelt ist.
Glaubt man den Angaben der Studienteilnehmer, dürften Geldquellen für Sensor-Technologie in diesem Jahr sprudeln. 54 Prozent der Top-Performer wollen stärker investieren.
Bisher stechen zehn Branchen mit dem häufigsten Einsatz von Sensoren hervor. Unter diesen Top Ten liegen Bergbau (33 Prozent), Energieversorgung (32 Prozent) und Automobil (31 Prozent) vorn. Finanzdienstleister schließen die Liste mit einem Nutzungsgrad von dreizehn Prozent ab.
PwC hat sich auch die regionale Verbreitung von Sensoren angesehen. Asien weist mit 24 Prozent den höchsten Durchdringungsgrad auf, gefolgt von Latein-Amerika mit 23 und Afrika mit 22 Prozent. Europa liegt mit 19 Prozent vor Nordamerika (18 Prozent).
Die Analysten legen in der Studie deshalb so viel Wert auf Sensor-Technologie, weil sie davon ausgehen, dass künftig alles per Sensor vernetzt sein wird: Personal, Prozesse, Produkte und Plätze. Sensoren werden Veränderungen der Lage, der Temperatur, des Lichts und vieles mehr messen.
5 Punkte-Strategie für Digitalisierung des Business
Unabhängig von dieser Technologie setzen sich die Analysten in ihrer Studie mit dem Begriff des digitalen Intelligenzquotienten eines Unternehmens auseinander. Wie hoch der liegt, hängt von folgenden fünf Faktoren ab:
1. Der CEO priorisiert Digitalisierung. Für ihn ist die schnelle Adaption neuer Technologien ein Wettbewerbsvorteil. Er unterstützt den CIO.
2. CIO und Marketing-Chef arbeiten eng zusammen. Digitalisierung erfordert enge Abstimmung zwischen IT-Chef und Chief Marketing Officer (CMO). Denn die Marketing-Abteilung beansprucht viel Unterstützung. Zum einen wegen Services für die Endkunden des Unternehmens wie etwa mobile Apps, zum anderen, weil das Analysieren, Nutzen und Managen von Kundendaten viel Raum einnimmt.
3. Das Unternehmen holt sich externe Impulse. Innovation gelingt nicht nur innerhalb der eigenen Büros und Fabriken. Überdurchschnittlich erfolgreiche Unternehmen holen sich frische Gedanken von außen ins Haus. Konkret geht es dabei zum Beispiel um die Zusammenarbeit mit Universitäten und Crowd-Funding-Initiativen.
4. Das Unternehmen investiert in neue IT-Plattformen.Mit der Digitalisierungwächst die Bedeutung der IT im Unternehmen. Das erfordert Investitionen.
5. Entscheider erklären "Digital" zur Kompetenz.Ob es um technische Architekturen oder um Qualitätssicherung geht, um Projekt-Management oder das Verständnis für Kundenerfahrungen - besonders erfolgreiche Unternehmen erkennen in jedem Bereich, wo sie von Skills in Sachen Digitalisierung profitieren.
Die Analysten fassen das Fazit ihrer Studie "The five behaviors that accelerate value from digital Investments. 6th Annual Digital IQ Survey" in zentralen Fragen zusammen, die sich jedes Unternehmen stellen muss:
Wie nutzen wir digitale Technologien, um unsere Produkte und Services zu verbessern oder neue zu kreieren?
Wie nutzen wir digitale Technologien, um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln?
Und wie weit ist der Wettbewerb?
Wer auf diese Fragen keine Antwort findet, fällt zurück, so PwC.