Stichtag 1. Februar 2014: Ab diesem Datum geht der Aufbau des europaweit standardisierten Zahlungsraumes SEPA (Single Euro Payment Area) weiter. Überweisungen und Lastschriften dürfen dann nur noch SEPA-konform ablaufen. Möglich sind SEPA-Überweisungen, Basislastschriften und Firmenlastschriften sowie Kartenzahlungen schon seit 2008.
Die Umstellung könnte teuer werden, mahnt der britische Informationsdienstleister Experian. Laut dessen Analyse arbeiten viele europäische Unternehmen mit fehlerhaften Daten.
Nach eigener Darstellung hat Experian 650.000 Konto- und 220.000 IBAN-Datensätze (International Bank Account Number) untersucht. Demnach verfügen 45 Prozent der IBAN-Nummern nicht über die gültigen BIC-Codes (Business Identification Codes), um eine Transaktion erfolgreich abzuschließen.
Den Schaden bei jedem Zahlungsabbruch beziffert die Europäische Kommission auf 50 Euro. Diese Summe schließt Umsatzeinbußen, zusätzlichen Kundendienst und erhöhten Finanzierungsbedarf ein. Zusammengerechnet könnten europäischen Unternehmen damit mehr als 20 Milliarden Euro Zusatzkosten entstehen.
Jonathan Williams, Director of Payment Strategiy bei Experian, rät allen Unternehmen daher dringend, ihre Datensätze vor Februar 2014 genau zu überprüfen. Fehler müssen korrigiert und die Daten in den korrekten SEPA-Standard konvertiert werden. Williams weist auch darauf hin, dass die bisherigen Software-Lösungen mit dem neuen Zahlungssystem möglicherweise nicht operieren können.
Die SWIFT (Society for worldwide interbank financial telecommunication) hat auf die Umstellung bereits reagiert: Sie aktualisiert ihre Stammdatenbank ab sofort täglich statt wie bisher monatlich. Über das Netz der SWIFT wickeln rund 10.000 Geldinstitute in 212 Ländern Nachrichten ab.
Trotz des Aufwands schlägt Experian-Director Williams versöhnliche Töne an: "SEPA wird Unternehmen, die mit Euro zahlen, zweifelsohne nutzen", sagt er.