Die Mehrheit der befragten IT-Verantwortlichen glaubt, dass sie mit SOA auf dem richtigen Weg sind, um die Agilität ihrer IT zu verbessern und Anwendungen kostensparend zu integrieren und ihre IT-Budgets zu entlasten. Nur Unternehmen, die sich stark auf effizientes Management und Steuerung von SOA-basierten Anwendungen fokussieren, können Kosten signifikant reduzieren. Doch daran hapert es noch in der Praxis.
Pain Points bei der SOA-Einführung
Insgesamt machen die Marktforscher fünf so genannte Pain-Points bei einer SOA-Einführung aus.
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Es ist schwer, die nur lose gekoppelten Anwendungen operativ zu kontrollieren und dabei die erforderliche Sicherheit bei der Geschäftsabwicklung zu garantieren.
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Neue SOA-basierte Anwendungsentwicklungen sind in punkto Wiederverwendbarkeit und Veränderung nur schwer zu überwachen.
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Durch die mit SOA und Web Services einhergehenden neuen Entwicklungs-Methodologien treten oft unvorhergesehene Probleme bei Tests, Performance und Skalierung auf.
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Die Projekt-Management-Methoden haben nicht Schritt gehalten mit den Entwicklungs-, Test- und Einsatztechniken für SOA. Das verringert den ROI und erhöht die Kosten für den Software-Lebenszyklus.
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Die Folge: SOA-Projekte rechnen sich entweder mangelhaft oder der ROI lässt sich aufgrund unvorhergesehener Projektkosten nur schwer bestimmen.
Die einzelnen Punkte tragen dazu bei, dass ein großer Teil der Unternehmen bei ihren SOA-Projekten ständig neuen operationalen Herausforderungen und ärgerlichen Deployment-Problemen, etwa bei der Konfiguration der Laufzeitumgebung, gegenüberstehen. In Summe verringert das Potenzial, um Kosteneinsparungen in zweistelliger Höhe über die gesamte Betriebsdauer von SOA-basierten Anwendungen hinweg zu realisieren.
Weniger Kosten, rascher geschäftlicher Nutzen
Wer eine SOA implementiert, erwartet zum einen, dass sich Ausgaben hierfür rasch amortisieren und die Kosten für den Betrieb der gesamten IT - beispielsweise durch Konsolidierung - langfristig sinken. Zum anderen soll eine SOA in Form neuer und innovativer Geschäftsmodelle direkten geschäftlichen Nutzen bringen und die Wettbewerbsfähigkeit verbessern.
Hier kommt es darauf an durch effizientes SOA-Management die Verfügbarkeit und andere nicht-funktionale Anforderungen von Services - Durchlaufzeiten, Fehlerquote oder Kosten - zu erfüllen. Key-Performance-Indikatoren müssen überwacht werden, um sowohl fachlichen Problemen, wie organisatorischen Engpässen, als auch technischen Schwierigkeiten, etwa zu geringen Rechnerkapazitäten, vorzubeugen beziehungsweise sie zu beheben.
Erfolgsfaktor Governance
Ein weiterer kritischer Erfolgsfaktor für jedes Unternehmen ist und bleibt ein funktionierendes Governance-Modell, denn: Eine Architektur, die auf Software-Komponenten basiert, die zu integrieren sind, erhöht den Bedarf an durchgängigen Management-Systemen und klar definierten Rahmenbedingungen. Um das Ziel zu erreichen, ist es nötig, innerhalb der Geschäftsbereiche und der IT klare Verantwortlichkeiten und Qualitäts-, Mess-, Bewertungs- und Reporting-Standards einzuführen. Das ist eine wesentliche Voraussetzung für erfolgreiche SOA-Projekte.
Das müssen IT-Chefs schon bei der Konzeption einer SOA berücksichtigen. Dabei ist auch zu klären, wer für die SOA-Strategie und -Architektur verantwortlich ist. Grundsätzlich tun sich Unternehmen mit einer zentralen IT-Organisation damit deutlich leichter. Sie können service-basierte Architekturen - im Gegensatz zu dezentralisierten IT-Abteilungen mit geografisch verteilten Einheiten - Top-Down einführen und dadurch Integrations-Kosten sparen.