Shell will sein IT-Outsourcing in drei Teile aufsplittern. Während die Telekom-Geschäftskundensparte T-Systems für die Speicher- und Rechenzentren verantwortlich sein könnte, sollen sich möglicherweise EDS um die Nutzerbetreuung und AT&T um den Netzbetrieb kümmern. Nach Angaben von Marktbeobachtern hatte sich unter anderen auch der IT-Konzern IBM um den Auftrag beworben. Zu weiterführenden Gesprächen wurde er aber nicht eingeladen.
Entscheidung im März
Über die Einzelheiten des Auftrags wie etwa das Vertragsvolumen herrscht bei den Beteiligten Schweigen. Bisher sickerte nur durch, dass eine endgültige Entscheidung bis Ende März 2008 fallen soll und die drei Unternehmen rund 3.000 Mitarbeiter von Shell übernehmen könnten. Die Auslagerung ist Teil eines Plans, den Shell vor rund zwei Jahren beschlossen hat. Umstrukturierungen sollen jährliche Einsparungen von 500 Millionen US-Dollar einfahren.
Für T-Systems, so viel steht fest, wäre der Auftrag einer der größten, die das Unternehmen jemals an Land ziehen konnte. Vor allem scheint die Strategie des seit 1. Dezember 2007 amtierenden Vorstandschefs Reinhard Clemens zu greifen, die internationale Präsenz zu stärken.
Die Internationalisierung trägt offenbar erste Früchte. Bislang ist das Unternehmen mit seinen 56.000 Beschäftigten vor allem in Deutschland stark, wo ihm allerdings der Wettbewerb zusetzt und der Dienstleister seit Jahresbeginn 2007 nicht mehr aus den Schlagzeilen kommt. Umso erstaunlicher ist es, dass jetzt T-Systems gerade von einem britischen Konzern wie Shell als Partner anvisiert wird. Denn auch auf der Insel herrscht ein harter Verdrängungsmarkt unter den IT-Dienstleistern.