Die Agenda der CIOs ist derzeit breit gefächert. Zwar grübelt die Mehrheit (31 Prozent) der Befragten über dem Thema "Sicherheit/Business Continuity". Doch es gibt drei weitere wichtige Problemfelder, mit denen sie zu kämpfen haben: die "Integration von IT und Kommunikation" (25 Prozent), die "Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben/Compliance" (17 Prozent) und die "Bereitstellung flexibler IT-Lösungen" (15 Prozent). 52 Prozent der Interview-Teilnehmer sehen die Verantwortung für die beiden Bereiche IT und Kommunikation beim Management. Das zeigt, wie groß die damit verbundenen Herausforderungen erscheinen.
Nutzungsgrad von Enterprise 2.0
Bei der Frage nach der Akzeptanz bzw. dem Nutzungsgrad von Enterprise-2.0-Technologien und Tools ergab sich eine durchschnittliche Punktzahl von 3,81 auf einer Skala von 1 bis 10 (von 1 = keinerlei Nutzung bis 10 = starke Nutzung). In Südeuropa und Dänemark ist der Nutzungsgrad höher, Westeuropa und die Schwellenländer verzeichnen dagegen eine niedrigere Rate. Für die nächsten sechs bis 18 Monaten wurde ein sprunghafter Anstieg der Nutzung prognostiziert, insbesondere in Großbritannien, Polen und Russland: Bei der Bewertung für die nächsten Monate stieg die Punktzahl auf 6,29.
Den Befragten zufolge erfreuen sich unter den Enterprise 2.0 Tools "webbasierte Sprach-/Daten-Lösungen" der größten Beliebtheit (29 Prozent der Stichprobe). Auf dem zweiten und dritten Platz rangieren "Unified Messaging" (27 Prozent) und "soziale Netzwerke" (21 Prozent). Selbst eher "abgehobene" Tools wie Wikis, Blogs und virtuelle Welten werden in zwar geringem, aber nicht unerheblichem Umfang genutzt.
Der Marktforscher IDC erachtet das Thema Enterprise 2.0 als sehr bedeutend. Denn die Unternehmen seien sehr daran interessiert, das Nutzungspotenzial dieser Technologien in Europa auf den Prüfstand zu stellen.
Web 2.0 ROI
Als Hauptgrund für die Nutzung von Web-2.0-Lösungen nannte die Hälfte der Befragten die "Verbesserung der firmeninternen Zusammenarbeit". Ein Drittel gab die "Verbesserung des Kunden-Service" an, 26 Prozent nannten die "verbesserte Zusammenarbeit mit externen Partnern". Weitere wichtige Faktoren sind die "Einhaltung gesetzlicher Vorgaben" (20 Prozent) sowie "Produktentwicklung/Innovationen" (20 Prozent).
Laut Aussage von 37 Prozent der befragten Unternehmen wurden die Amortisierung/der ROI bzw. die Ziele der jeweiligen Web-2.0-Strategie bereits größtenteils oder ganz erreicht. Neun Prozent gaben dagegen an, dass sie von der Zielerreichung noch weit entfernt seien. Für viele der befragten Unternehmen ist es derzeit noch zu früh für eine Bewertung. Für 24 Prozent der Befragten wurden erst einige der Ziele erreicht. "Mangelnde Nachfrage von Seiten der Anwender" (40 Prozent) und "keine Budget-Priorität" (16 Prozent) sind die beiden Hemmnisse, die der Nutzung von Web-2.0-Lösungen im Wege stehen.
Grüne IT
Bei der Umfrage wurden auch Meinungen zur "grünen" bzw. umweltfreundlichen IT gesammelt. Für ein Drittel der Interview-Teilnehmer liegt die "Verantwortung dafür bei den IT-Lieferanten". Immerhin sahen sich 24 Prozent auch selbst in der "moralischen Pflicht". 20 Prozent sind an diesem Thema "nicht interessiert". Für 13 Prozent bietet es einen "wirtschaftlichen Vorteil". 68 Prozent der Befragten wissen angeblich nichts oder fast nichts über die Umweltverträglichkeit ihrer Lieferanten. Die Hälfte dieser ahnungslosen CIOs will sich allerdings ein besseres Verständnis aneignen.
IDC befragte 1.000 ICT-Entscheidungsträger aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, Dänemark, Polen und Russland. Sie wurden als repräsentative Stichprobe für einen Querschnitt der europäischen Unternehmen ausgewählt. Der mittlere Jahresumsatz dieser Unternehmen belief sich auf zirka 28 Millionen Euro, wovon im Durchschnitt rund acht Prozent jährlich für ICT-Ausgaben bereitgestellt wurden.