2007 war ein gutes Jahr für IT-Freie. Der Marktforscher Lünendonk zählt 70.000 Selbständige, die insgesamt ein Volumen von 6,2 Milliarden Euro erwirtschaftet haben. Gegenüber 2006 ist das ein Wachstum von mehr als sieben Prozent.
Lünendonk hat sich die Tagessätze für Beratung und Konzeption näher angesehen. Unter 280 Euro steht ein Freiberufler gar nicht erst auf. Die Skala endet nach den Zahlen der Analysten bei 1.500 Euro. Im Schnitt liegt das tägliche Honorar bei 773 Euro.
Geht es dagegen nicht um Beratung, sondern um die Realisierung von Projekten, ist ein freier IT-Experte schon für 120 Euro zu haben, maximal müssen 1.300 Euro hingelegt werden. Der Durchnittstagessatz beläuft sich auf 573 Euro.
Die Autoren der Studie wollten wissen, welche Kompetenzen besonders begehrt sind. Dabei liegen SAP-Kenntnisse deutlich vorn. Auf einer Messlatte von -2 (schwache Nachfrage) bis +2 (starke Nachfrage) erreicht SAP-Know how einen Mittelwert von 1,6.
Jeweils auf 1,0 kommen Business Intelligence (BI)/Data-Warehousing, Security, Service-orientierte Architekturen (SOA) und Web Services. Einen Mittelwert von 0,6 erreichen Enterprise Resource Planning (ERP) und IT Servicemanagement/IT Infrastructure Library (ITIL) sowie Enterprise Application Integration (EAI).
Doch die fachlichen Fähigkeiten der Freien entscheiden nicht allein darüber, wie voll ihre Auftragsbücher sind. Immerhin steht die Höhe des Tagessatzes auf Platz drei, wenn ein Kunde seine Wahl trifft. Am wichtigsten bleiben aber Beratungskompetenz (Platz Eins) und Technologie-Know how (Platz zwei). Auf Platz vier steht Branchenkompetenz.
Mit Blick auf die Zukunftsaussichten der IT-Freien geht Lünendonk davon aus, dass die Tagessätze für gesuchte Spezialisten auch bei einem geringen Wirtschaftswachstum "nur wenig unter Druck" geraten. Bei Standard-Skills wie Java dürfte sich ein Nachfragerückgang dagegen stärker auswirken.
Staffing-Agenturen verdienen mit
Mit dem Bedarf an freien IT-Experten verdienen auch so genannte Staffing-Agenturen ihr Geld. Sie haben im Jahr 2007 rund 1,2 Milliarden Euro mit dem Vermitteln von Fachkräften verdient. Lünendonk erwartet für dieses Jahr 1,3 Milliarden.
Lünendonk hat die Zahlen in der Studie "Der Markt für Rekrutierung, Vermittlung und Steuerung freier Projektmitarbeiter in Deutschland" dokumentiert.