Es gibt kaum etwas, was es nicht im Internet gibt: Webbasierte Office-Suiten reduzieren die Lizenzkosten für lokale Installationen, Backup-Dienste speichern Ihre Daten sicher im Netz und Collaboration-Tools unterstützen verteilte Teams bei der Kommunikation und Zusammenarbeit. Mit Web-Analyse bleiben Sie über den Erfolg Ihrer Websites auf dem Laufenden. Für die Beobachtung der Berichterstattung über die Firma, die Geschäftsführung oder die Verwendung der eigenen Marken im Internet stehen spezielle Recherche-Dienste zur Verfügung. Und nicht zuletzt spüren webbasierte Virenscanner zielsicher Malware auf Desktops und Notebooks auf.
Im diesem Artikel stellen wir sieben essenzielle Web-Anwendungen vor, die für den Business-Einsatz taugen und vorhandene Software ergänzen oder ersetzen können. Neben den wichtigsten Anbietern verraten wir auch die interessantesten Alternativen.
Office-Programme im Web
Mit Zoho steht eine vollständige Office-Suite kostenlos im Web. Textverarbeitung, Tabellen und Präsentationswerkzeuge laufen vollständig im Browser. Die Dokumente dürfen im Web oder lokal gespeichert werden und mit der passenden Freigabe auch gemeinsam mit Kollegen bearbeitet werden.
Im Textverarbeitungstool Zoho Writer erinnert vieles an Word oder OpenOffice.org Writer. Ein grafischer Editor bildet den Kern der Anwendung. Hier stehen alle gewohnten Formatierungsmöglichkeiten und Zusatzfunktionen bereit, wie Rechtschreibprüfung, Kommentare, eingebettete Grafiken und Tabellen.
Zu den vom Desktop bekannten Funktionen haben sich aber auch ein paar Web-Spezialitäten hinzugesellt, wie die Verschlagwortung der Dokumente mit Tags und die Veröffentlichung der Texte im eigenen Blog.
Alternativen: Das gleiche Konzept wie Zoho verfolgt Google mit Google Docs, einer Textverarbeitung und Tabellenkalkulation, die aus dem kostenlosen Writely hervorgegangen ist.
Online-Projektmanagement
Um ein Projekt mit verteilten Mitarbeitern zu steuern und alle Ressourcen, Zeitpläne und Kosten im Blick zu behalten, bietet sich eine webbasierte Projekt-Management-Software an. Teamspace stellt Funktionen wie Aufgabenverwaltung, Dateiaustausch, Kalender, Chat, Pinnwand und Kontakte für alle Projektbeteiligten online bereit. Damit ist dieser Dienst auch als reine Groupware für eine reibungslose Unternehmenskommunikation zu empfehlen. Dennoch zielen gerade Funktionen wie die Zeiterfassung, Aufgaben, Meilensteine und das Dokumenten-Management mit Versionsverwaltung auf Projekt-Teams ab.
Teamspace kostet pro Nutzer zwischen 0,99 und 3,90 Euro pro Monat. Der Online-Speicherplatz schlägt extra zu Buche, angefangen bei 5,90 Euro für 500 MByte.
Alternative: Projectplace ist für einzelne Projekte mit bis zu drei Mitgliedern kostenfrei, größere Gruppen zahlen 19,50 Euro pro Mitglied im Monat. Wer häufig Projekte verwaltet, bucht gleich eine Flatrate.
Suchen, finden und analysieren
Web-Analyse und Reporting
Mit Google Analytics lassen sich umfassende Statistiken über die eigenen Webseiten abrufen. Eine ID muss in den HTML-Code eingebettet werden, und schon kann Analytics die Besucher auf allen Seiten zählen, wertvolle Informationen über die verwendeten Suchbegriffe liefern, die Besucher auf die Unternehmenseite brachten, und sogar über eine Schnittstelle zu Google Adwords die eigenen Marketing-Erfolge messen. Das Web-Reporting-Tool ist intuitiv zu bedienen und bietet grafische Ansichten für die meisten Statistiken. Die Daten lassen sich auch exportieren. Google Analytics ist kostenlos.
Alternativen: Webtrends, Nedstat und Empirix sind kommerzielle Anbieter, die sich auf professionelle Web-Analysen und weitere Monitoring-Dienste spezialisiert haben.
Markenrecherche
Ob die eigenen Marken oder der Firmenname auf anderen Websites zweckentfremdet werden, das findet Domainguard für Sie heraus. Gegen eine Gebühr zwischen 19 und 129 Euro kann eine Online-Recherche gestartet werden, die unterschiedlich tief gräbt: Firmennamen, geschützte Begriffe und Domains werden beispielsweise wortgenau oder inklusive ähnlicher Wörter abgeklopft - wahlweise nur deutschlandweit oder international. Wer einen Begriff auf mögliche Rechte anderer testen will, kann dies auch tun und findet so den Marken-Inhaber.
Alternative: Die OAMI-Online Markenrecherche erlaubt eine einfache Markensuche kostenlos über ein Web-Formular.
Personensuche
Die Site 123people.de durchsucht Blogs, Nachrichten, im Web abgelegte Dokumente, Profile in sozialen Netzwerken und weitere Quellen nach dem eingegebenen Namen. Das ist nicht nur für fortgeschrittenes Ego-Googlen interessant. Der Nutzer findet eben auch News, in denen der Geschäftsführer zitiert wird, oder Blogs, die über die eigene Firma schreiben. Für Unternehmen, die im Bilde sein wollen, wie sie in den Medien dargestellt werden und welche Daten in sozialen Netzwerken schlummern, ist ein solcher Suchansatz ein guter Start.
Alternativen: Yasni und Yourtraces bündeln ebenfalls verschiedene Quellen, in denen Personen erwähnt werden oder selbst Daten hinterlegt haben.
Antivirus und Online-Backups
Online-Backup
Für Firmen und Privatanwender stellt Onlinebackup24 Speicherplatz im Web bereit. Der Dienstleister kann verschlüsselt übers Internet Sicherungen von Desktops und Servern anlegen und speichert die wertvollen Daten selbst wiederum in redundanten Rechenzentren, so dass die Backups sicher ausgelagert sind. Die Speicherung läuft auf Wunsch automatisch und inkrementell im Hintergrund ab. Preise und Kapazität starten bei 18,90 Euro für 10 GByte Speicherplatz beim Client-Backup.
Alternativen: Carbonite sichert Ihre Daten zum günstigen Preis von 50 Euro im Jahr. Auch der Webhoster Dogado hat ein Online-Backup im Angebot.
Online-Virenscanner
Mit Trend Micro HouseCall verschaffen sich Anwender im Unternehmen oder unterwegs am Laptop schnell Klarheit darüber, ob sie sich einen Schädling eingefangen haben. Der Online-Scanner läuft außer im IE auch im Firefox-Browser und durchsucht den Rechner kostenlos nach Viren sowie Ad- und Spyware. Ein Bericht gibt anschließend Aufschluss über die Funde und bietet die Entfernung an. Der Dienst meldet sogar bekannte Sicherheitslücken im Betriebssystem und verweist auf Möglichkeiten, diese zu schließen. Eine Breitband-Verbindung ins Internet ist allerdings Voraussetzung, denn der Scanner lädt für den Systemscan erst einmal 123 MByte auf den Rechner herunter.
Alternativen: Der BitDefender Online Scanner und der Kaspersky Online Scanner sind ebenfalls sehr gute On-Demand Scanner. Letzterer liefert zwar zuverlässige Informationen über Malware-Funde, kann diese aber nicht entfernen.
Quelle: PC-Welt