Halbleiter
Die heftigen Turbulenzen auf dem Markt veranlasste Siemens das Geschäft abzuspalten - der Halbleiterhersteller Infineon wurde 1999 an die Börse geschickt. Inzwischen steht das Dax-Unternehmen gut da. Das war zwischenzeitlich auch mal anders. Die Pleite des Speicherherstellers Qimonda, den wiederum Infineon als Ausgründung an die Börse gebracht hatte, ging 2009 Pleite - und riss beinahe die Mutter mit in den Abgrund.
Telefone/Kommunikation
Zwar war Siemens als Telegraphen-Hersteller gegründet worden, doch der rasche Wandel auf dem Telefonmarkt überforderte den Konzern. Lange bevor Nokia den Anschluss an Apple auf dem Handymarkt verlor, musste Siemens Mobile trotz zunächst großer Erfolge einst Nokia ziehen lassen. Das Geschäft mit Mobiltelefonen gab Siemens 2005 an den BenQ-Konzern ab. Nur wenig später musste der die Produktion einstellen. Das Geschäft mit schnurlosen Telefonen für daheim verkaufte Siemens 2008 an Arques. Das Unternehmen firmiert inzwischen unter dem Markennamen der Telefone, Gigaset, und hat arg am Technologiewandel zu knapsen.
Netzwerke
Auch das Ausrüstungsgeschäft für Netzwerke trennte Siemens heraus und brachte das Geschäft 2007 in eine gemeinsame Firma mit Nokia unter dem Namen NSN ein. Der von Finnland aus geführte Konzern hat inzwischen harte Sparrunden, Stellenkürzungen und Umbauten hinter sich. Inzwischen hat sich Siemens verabschiedet.
Computer
Unter dem Namen SIEMENS NIXDORF baute Siemens einst nicht nur Geldautomaten, sondern auch Computer. Diesen Teil brachte Siemens in ein Joint Venture mit dem japanischen Hersteller Fujitsu ein und zog sich 2009 daraus zurück. Die Sparte mit Kassensystemen und Geldautomaten wurde zehn Jahre zuvor an Investoren verkauft und wurde 1999 als Wincor Nixdorf weiter geführt und an die Börse gebracht.
Auto/VDO
Wechselvoll ist auch die Geschichte, die Siemens als Autozulieferer erlebt hat. So hat der Konzern 2001 den Zulieferer VDO übernommen und mit dem eigenen Autogeschäft zusammengeführt. Nach einer Ein- und wieder Ausgliederung sollte VDO eigentlich an die Börse gebracht werden, ging aber dann 2007 im Wege eines Verkaufs an den Autozulieferer Continental.
Lichtgeschäft
Osram ist das jüngste Beispiel für ein Modell der Trennung. Das traditionsreiche Licht-Unternehmen gehörte lange zu Siemens. Angesichts milliardenschwerer Herausforderungen, etwa für die Entwicklung neuer Produkte nach dem Aus für die Glühbirne, wollte Siemens die Tochter mit einem Börsengang in die Freiheit entlassen - und dafür Milliarden einsammeln. Das klappte nicht, stattdessen buchte Siemens seinen Aktionären Osram-Aktien ins Depot, ein Börsengang light sozusagen. Seit 2013 ist Osram selbstständig. (dpa/rs)