Siemens will seine gesamte IT-Infrastruktur an seine Tochter SBS ausgliedern.
Für das Geschäft soll SBS einen zweistelligen Millionenbetrag, "in der Endstufe sicher auch einen dreistelligen Millionenbetrag in Euro" erhalten, sagte SBS-Sprecher Jörn Roggenbuck auf Nachfrage von CIO-Online. Bereits am Wochenende hatte der SBS-Sprecher mitgeteilt, entsprechende Vereinbarungen zur IT-Auslagerung im Siemens-Konzern seien bereits mit zwei Bereichen getroffen worden. Für das bereits seit einigen Monaten laufende Outsourcing-Pilotprojekt habe man die Firmensparten Industrial Solutions and Services (I&S) sowie Verkehrstechnik ausgewählt. Ob und wieviel Arbeitsplätze damit bei Siemens gestrichen werden, konnte der SBS-Sprecher nicht sagen.
Die Vereinbarung sei wichtig für die Stellung von SBS innerhalb des Siemens-Konzerns hatte es am Wochenende geheißen. SBS sehe in dem Vorhaben ein klares Bekenntnis von Siemens zur IT-Tochter.
Der IT-Dienstleister gilt seit einiger Zeit als Sorgenkind von Siemens. Im Auftaktquartal (Ende Dezember) des neuen Geschäftsjahres 2004/05 rutschte der Bereich in die roten Zahlen. Damit schrieb SBS als einziger der zwölf Konzernbereiche Verluste. Seit einigen Monaten steht zudem die Gesamtstrategie des IT-Dienstleisters auf dem Prüfstand. Mehrere hundert Arbeitsplätze sollen bei Siemens Business Services wegfallen.
SBS setzte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2003/04 (Ende September) mit 36.100 Mitarbeitern 4,7 Milliarden Euro um, davon 2,3 Milliarden Euro in Deutschland. 23 Prozent seines Umsatzes erzielt der Bereich nach eigenen Angaben mit seinem Mutterkonzern.
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