Betrüger vor Gericht

Sky ohne Abo

07.06.2022
Vor dem Münchner Landgericht beginnt am Dienstag der Betrugsprozess gegen einen Mann, der jahrelang manipulierte Zugänge für den Abo-Sender Sky an Wettbüros und 630 Privatpersonen verkauft haben soll.
Manipulierte Empfangsgeräte ermöglichten den kostenfreien Empfang von Sky.
Foto: Sky International AG

Die für Cyberkriminalität zuständige Generalstaatsanwaltschaft Bamberg hat den 31-Jährigen Geschäftsmann und Techniker wegen gewerbsmäßigen Computerbetrugs angeklagt. Er soll von 2013 bis 2018 Sky Deutschland über 127.000 Euro Schaden zugefügt und selbst mehr als 144.000 Euro eingenommen haben.

Bei Landsleuten aus Bosnien-Herzegowina habe er sich Zugang zu Card-Sharing-Servern gekauft, die das mit dem Fernsehsignal ausgestrahlte und alle sieben Sekunden geänderte Kontrollwort von echten Sky-Karten auslesen. Dann habe er seinen Kunden manipulierte Empfangsgeräte verkauft und für die online übermittelte Zugangsdaten selbst Gebühren kassiert.

Seine Kunden seien zum einen Betreiber von Wettbüros und Schankwirtschaften in Rosenheim, Traunreut, Waldkraiburg, Grafing bei München und Memmingen gewesen, zum anderen 630 Privatpersonen. In 315 Fällen hätten Privatpersonen das Paket nur zum Empfang bosnischer Sender erworben und gar nicht gewusst, dass sie damit auch Sky Deutschland sehen konnten. Für den Prozess hat die Strafkammer fünf Verhandlungstage angesetzt. (dpa/rs)