In den meisten Firmen sind zwar SLAs für die Netzwerkdienstleistungen vorhanden. Ein Großteil der Unternehmen lebt sie aber nicht ausreichend aus. Das hat der Dortmunder Software-Anbieter Comco mit einer Studie herausgefunden.
Drei Viertel der befragten Betriebe verfügt laut dem Report über SLAs für den Netzwerkbereich. Bei jedem Dritten bestehen sie allerdings nur für Teile und nicht für die gesamte IT-Infrastruktur. 27 Prozent verzichten komplett auf Leistungsvereinbarungen mit ihrem Service-Partner.
Doch selbst in den Fällen, in den SLAs bestehen, wird oft Potenzial verschenkt: Ein Drittel nutzt sie gar nicht als Steuerungselement und rund ein Viertel nur hin und wieder. Nur 18 Prozent der befragten IT- und Netzwerkverantwortlichen verwenden die SLAs permanent im Sinne des Erfinders.
Zu dieser Praxis steht laut Studie im Widerspruch, dass SLAs durchaus von den meisten als nützlich empfunden werden: So sehen rund drei Viertel der Befragten einen Vorteil darin, dass so die Vereinbarungen über die Leistung eine konkrete Basis bekommen. Ebenfalls als positiv sehen zwei Drittel, dass SLAs wirksame Impulse liefern. Das gilt für die Messbarkeit von Leistungsschwächen und für die Steigerung der Service-Qualität.
60 Prozent sehen in SLAs eine Möglichkeit, ihre Kosten zu reduzieren. Mehr als jeder Zweite erkennt in den Vereinbarungen ein Frühwarnsystem für strukturelle Probleme im Netzwerkbereich. Für 46 Prozent sind sie auch hilfreich, um die Erwartungshaltung aus Seiten der Anwender zu steuern.
CIOs sehen nur die Nachteile von SLAs
Trotzdem herrscht bei den meisten Unternehmen noch Zurückhaltung. Sie sehen bei SLAs einige Nachteile: Drei von fünf IT-Verantwortlichen gaben bei der Befragung an, dass die Vereinbarungen in der Praxis nur schwer lebbar sind: Für die Pflege der SLAs entsteht ihrer Meinung nach ein zu hoher administrativer Aufwand für die kontinuierliche Pflege.
Für die Studie "Service Level Agreements" befragte Comco 312 Unternehmen in Deutschland mit einem Jahresumsatz von über 50 Millionen Euro.