SIM- und Bankkarten machen auch in diesem Jahr rund 87 Prozent des Absatzes von Smart-Cards aus. Insgesamt dürften 1,1 Milliarden Stück verkauft worden sein. Gegenüber 2000 wären das laut Forrester gerade einmal doppelt so viel. Damit habe sich ihr Anteil gegenüber 2001 kaum verändert.
Forrester erwartet, dass die größten Einsatzgebiete auch in den folgenden Jahren bei Handys und Bankkarten liegen werden. Zum Beispiel dürfte die für 2005 erwartete breite Einführung von GSM-Handys der dritten Generation den Bedarf an SIM-Karten treiben. Zudem werden Europay, Mastercard und Visa von Magnet-Kreditkarten auf Smart-Cards umstellen. Das würde in Europa und Teilen Asiens für Bedarf sorgen, wenn auch vorerst weniger in Nordamerika.
Während Smart-Cards im Gesundheitswesen in Europa laut Forrester vergleichsweise gut abschneiden, seien in den USA Krankenversicherungen und -behörden in Bundesstaaten wie Ohio aus Sicherheitsgründen wieder zu Magnetstreifen-Karten zurückgekehrt. Lediglich die amerikanischen Regierungsbehörden und einige wenige multinationale Konzerne hätten sie als Identitätsausweis für ihre Mitarbeiter eingeführt.
Viele Projekte noch im Entwicklungsstadium
Forrester berichtet, der Einsatz als Zahlungsmittel in Massentransportsystemen hätte ebenfalls noch nicht die erwartete Größe erreicht, weil mehrere Projekte verschoben oder zurückgestellt wurden. Auch die Zahl der Smart-Cards, die Unternehmen zum Sammeln von Loyalitätspunkten (zum Beispiel "Happy Digits") ausgegeben haben, hätte sich zwischen 2002 und 2003 wenig verändert.
Neue Absatzchancen sieht Forrester in der Absicht der amerikanischen Bundesregierung, Smart-Cards mit biometrischer Identifikation einzusetzen, um Einreisende besser zu erkennen. Außerdem planen verschiedene amerikanische Banken, Smart-Cards mit RFID als kontaktfreie Kreditkarte zu nutzen.
Darüber hinaus wollen Länder wie Oman, die Vereinigten Arabischen Emirate oder Malaysia Smart-Cards anstelle von Personalausweisen verwenden. Auch beim Pay-TV hält Forrester weitere Einsatzmöglichkeiten für möglich, deren Größe aber vom Tempo der Einführung und Nutzung abhängen würde.
Diese Karten konkurrieren auf dem Markt
Als führende Anbieter multifunktionaler Smart-Cards nennen die Analysten Gemplus und Axalto, gefolgt von Oberthur, Giesecke & Devrient sowie Orga. Karten mit weniger Nutzungsmöglichkeiten würden von der italienischen Incard, der schwedischen Xpon-Card oder der südafrikanischen Prism Holdings angeboten.
Von den Halbleiterherstellern, die Technologie und Chips für Smart-Cards liefern, hat sich laut Forrester bisher nur STMicroelectronics durch die Übernahme von Incard und Proton direkt im Smart-Card-Markt engagiert.
Für die Zukunft sieht Forrester die großen Hersteller gut gerüstet, die über hohe Produktionskapazitäten und eine gute Finanzbasis verfügen. Denn die qualitativen Unterschiede zwischen den angebotenen Kartensystemen hätten sich deutlich verringert,
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