"Revolution in Deutschland? Das wird nie etwas, wenn diese Deutschen einen Bahnhof stürmen wollen, kaufen die sich noch eine Bahnsteigkarte!" So soll Wladimir Iljitsch Uljanow gewitzelt haben, besser bekannt unter dem Namen Lenin. Könnte der Genosse einen Blick auf die "Global smartphone security"-Studie von Juniper Networks werfen, kämen ihm vielleicht Zweifel an der Autoritätsgläubigkeit der Deutschen.
Der Netzwerkausrüster hat weltweit 16.000 Anwender nach ihrer dienstlichen und privaten Nutzung von Smartphone und Tablet-Computer befragt. Eines der Ergebnisse: 63 Prozent der Deutschen erklären, täglich auf das Netzwerk ihres Arbeitgebers zuzugreifen, obwohl sie keine Erlaubnis dafür haben. Im globalen Durchschnitt sind es 58 Prozent.
Dabei liegen die Bundesbürger beim Besitz der Geräte zurück. Weltweit geben 27 Prozent der Befragten an, sie hätten ein Smartphone. Ein Smartphone und einen Tablet-Computer haben 15 Prozent. In Deutschland verfügen 24 Prozent über ein Smartphone und sieben Prozent über beide Geräte.
Die Umfrage untermauert die These vom Zusammenwachsen beruflicher und privater Nutzung: Weltweit nutzen 44 Prozent der Befragten mobile Handhelds für beide Zwecke. In Deutschland sagen das 31 Prozent.
Immerhin: 81 Prozent der Umfrageteilnehmer (Deutschland: 86 Prozent) geben zu Protokoll, Sicherheit habe höchste oder hohe Priorität. Soweit die guten Absichten.
Gleichzeitig erklären weltweit 14 Prozent (Deutschland: zwölf Prozent), weder Smartphone noch Tablet-Rechner seien durch ein Password geschützt. Weltweit 43 Prozent (Deutschland: 51 Prozent) sichern nur das Smartphone.
Sicherheitseinstellungen nur gelegentlich aktualisiert
35 Prozent aller Befragten (Deutschland: 36 Prozent) ändern die Sicherheitseinstellungen der Geräte nur dann, wenn es "erforderlich" ist. Regelmäßig tun das lediglich 24 Prozent (global wie Deutschland).
28 Prozent der Studienteilnehmer (Deutschland: 22 Prozent) haben schon mindestens einmal ein Password, das sie beruflich nutzen, über ihr mobiles Handheld kreiert oder verändert. Bei privaten Passwords gilt das für 51 Prozent (Deutschland: 49 Prozent).