Aber selbst unter optimalen Voraussetzungen kommen Sie dem vom Hersteller angegebenen Tempo nur nahe, wenn bei Router und Client die Zahl der MIMO-Streams und die Bandbreite der Funkkanäle übereinstimmen. Viele aktuelle Notebooks können im 5-GHz-Band 160 Megahertz breite Kanäle benutzen – für optimales Tempo sollte auch der Router dies beherrschen.
Ob er grundsätzlich 160-MHz-Kanäle nutzen kann, sollte im Datenblatt oder im Handbuch stehen. In einigen Fällen müssen Sie dafür ein Firmware-Update einspielen oder eine entsprechende Einstellung im Routermenü aktivieren.
Bei einer Fritzbox finden Sie die Angabe zu den Funkkanälen im Handbuch unter „Technische Daten –› Anschlüsse und Schnittstellen“. Besonders High-End-Modelle wie die Fritzbox 7590 (AX), die Fritzbox 6690 Cable und die 6660 Cable unterstützen die breiten Funkkanäle. Ab Fritz-OS 7.20 sind diese freigegeben, die Fritzbox aktiviert sie automatisch. Für andere Modelle wie die Fritzbox 7580 liefert AVM diese Funktion per Firmware-Upgrade nach – hier funktionieren die 160-MHz-Kanäle ab Fritz-OS 7.25.
Wichtig: Die Fritzbox 7590 (AX) zum Beispiel unterstützt bis zu vier MIMO-Streams. Das beherrschen jedoch nur wenige 11AC-Clients für die 7590 und derzeit gar keine mit Wi-Fi 6 (AX-WLAN). Trotzdem können Sie mit einem Client, der zwei MIMO-Streams anbietet, das beste Tempo erreichen, sofern er bei der WLAN-Übertragung 160-MHz-Kanäle verwendet. Denn dann baut die Fritzbox die Verbindung mit zwei MIMO-Streams und 160-MHz-Kanälen auf anstatt mit vier Streams und 80-MHz-Kanälen – beides ergibt die gleiche Brutto-Datenrate.
Der Datentransfer ist allerdings aufgrund der breiteren Funkkanäle störanfälliger. Aus diesem Grund kann es sein, dass die Fritzbox in Umgebungen mit vielen Nachbar-WLANs auf der 5-GHz-Frequenz lediglich die 80-MHz-Kanäle nutzen kann oder von 160 MHz auf 80 MHz herunterschaltet, damit eine stabile Verbindung zustandekommen kann. (PC-Welt)