Die wachsende Bedrohungslage macht es für Unternehmen überlebenswichtig, die besten und smartesten IT-Sicherheitsexperten zu verpflichten - und diese auch zu halten. Aufgrund des anhaltenden Fachkräftemangels in der ITK-Branche, sowie einer durchschnittlichen Beschäftigungsdauer von lediglich drei Jahren, müssen Entscheider neue Wege identifizieren, um IT-Spezialisten nicht nur anzuziehen, sondern diese auch langfristig zu binden und effektiv vor Stress und Burnout zu schützen.
Coaching
Ermöglichen Sie Ihren Sicherheitsexperten einen regelmäßigen Zugang zu Coachings. So sorgen Sie dafür, dass Ihre Angestellten in Sachen neue Technologien immer auf dem Stand der Dinge sind.
Abwechslung
Sie sollten davon absehen, IT-Security-Experten für längere Zeit mit ein und demselben Projekt zu betrauen. Das führt zu Motivations-Stagnation, die wiederum in geringerer Zufriedenheit münden könnte. Um sicherzustellen, dass Ihre Experten mit ihrem Job zufrieden sind, sollten Sie für regelmäßige Rotation bei der Projektarbeit sorgen.
Dampf ablassen
Durch den Zugang zu allerlei vertraulichen Informationen und die Verpflichtung zur Verschwiegenheit in diesen Angelegenheiten kann das Feld der IT-Security für Mitarbeiter eine gesteigerte Stressbelastung bedeuten. Deshalb brauchen diese Angestellten einen sicheren Rückzugsort, um diesen Stress abzubauen. Sie sollten also dafür sorgen, dass Ihre Sicherheitsexperten wissen, wen Sie in einem solchen Fall ansprechen können. Außerdem sollten Sie auch in Erwägung ziehen, besonders belastete Projekte nach dem Rotationsprinzip zu vergeben.
Karriere-Chancen
Jeder sucht nach Möglichkeiten, in seinem Job voranzukommen. Stellen Sie sicher, dass Ihre Mitarbeiter diese Chance bekommen - zum Beispiel durch neue Projekte oder auch Beförderungen. Zudem sollten Ihre IT-Sicherheitsexperten auch die Chance bekommen, Stagnation durch Zertifizierungen und/oder Weiterbildungen zu verhindern.
Fortbildungen
Ihre Security-Spezialisten sollten zudem über alle Zusatz-Zertifizierungen und Weiterbildungsmöglichkeiten informiert sein. So stellen Sie sicher, dass die Mitarbeiter mit Begeisterung bei der Sache sind.
Erfolg messen
Um erfolgreich im Job zu sein, ist es wichtig zu wissen, wie man eigentlich performt. Ihre Mitarbeiter sollten also Zugriff auf sämtliche kritische Daten bekommen - etwa wie viele Viren identifiziert und gestoppt werden konnten und welche nicht. Indem Sie Ihren Sicherheitsexperten diese Fakten vor Augen führen, können diese erkennen, welche Auswirkungen ihre Arbeit auf das gesamte Unternehmen hat.
Umgang mit Stress
Stress gehört zum Berufsbild eines jeden IT-Security-Spezialisten. Gerade deshalb sollten Sie dafür sorgen, dass Ihre Mitarbeiter wissen, wie sie besonders stressintensive Situationen meistern können. Gerade im Fall von ernsthaften Security-Vorfällen stehen Sicherheitsexperten in der Regel unter massivem Druck. Lassen Sie Ihre Spezialisten nicht im Stich, sondern geben Sie Ihnen - zum Beispiel in Form von Trainings - Werkzeuge zur Stressbewältigung an die Hand. Das reduziert auch das Burnout-Risiko.
Work Life Balance
Das hohe Maß an Verantwortung, das IT-Sicherheitsexperten tragen, begünstigt nicht gerade eine gesunde WorkL Life Balance. Entscheider sollten daher dafür eintreten, dass Ihre Mitarbeiter einem ausgewogenen Zeitplan folgen und sie ermutigen, Urlaubstage und flexible Arbeitsumgebungen in Anspruch zu nehmen.
Interesse aufrechterhalten
Sowohl langjährige Mitarbeiter und Neueinsteiger verfügen über Wissen und Erfahrungen, die sie miteinander teilen sollten. Um Mitarbeiter aller Ebenen einzubeziehen, sollten Sie IHre Sicherheitsspezialisten zu Mentorship-Programmen ermutigen.
Gleichbehandlung
Betonen Sie gegenüber Ihren Mitarbeitern, dass die Meinungen und Ideen eines jeden einzelnen Mitarbeiters wichtig sind - unabhängig von ihrem Titel oder der Betriebszugehörigkeit. So motivieren Sie Ihre Angestellten, "out of the box" zu denken und ihre Ideen auch zum Ausdruck zu bringen. Das vermittelt ein Gefühl von Wertschätzung und sorgt im besten Fall für eine langfristige Bindung IHrer Sicherheitsexperten.
Die steigende Nachfrage nach den Security-Experten treibt auch deren "Preis" nach oben. Die Hamburger Vergütungsberatung Personalmarkt hat vor einiger Zeit exklusiv für die COMPUTERWOCHE die Gehälter von Fachkräften für IT-Sicherheit ausgewertet. "Inzwischen suchen nicht nur Banken IT-Sicherheitsfachkräfte, sondern alle Branchen", erklärt Personalmarkt-Sprecher Artur Jagiello und ergänzt: "Die Nachfrage ist hoch, der Markt ist nicht gesättigt, deshalb liegen die Gehälter auch höher." Ein Jahresgehalt von 70.000 Euro sei nicht ungewöhnlich, wobei kleine Firmen mit weniger als 100 Mitarbeiter mit durchschnittlich 54.700 Euro weniger zahlten als Konzerne mit mehr als 1000 Angestellten. Dort kann sich ein IT-Sicherheitsexperte über ein Jahresgehalt von durchschnittlich 82.700 Euro freuen.
Die große Gehaltsstudie für IT-Fachkräfte
Insgesamt hat Compensation Partner 15.497 Datensätze für die Vergütungsstudie "IT-Funktionen" untersucht. Die Datenerhebung fand im Zeitraum von Mai bis August 2015 statt.
IT-Sicherheitsexperten ...
... verdienen 70.763 Euro im Jahr.Damit sind sie die IT-Fachkräfte, die am zweit besten vergütet werden.
IT-Berater ...
... dürfen sich über Jahresgehäter zwischen 65.000 und 70.000 Euro ( in der SAP-Beratung) freuen.
Bei Softwareentwicklern ...
... geht die Gehaltschere auseinander: Während SAP- und Mobile-Entwickler mit gut 58.000 bzw. 54.000 Euro rechnen können, müssen sich Frontend-Entwickler (43.200 Euro) und Webentwickler (35.800 Euro) mit weniger begnügen.
Bei den Administratoren ...
... schlägt das Gehaltspendel nicht so stark aus. Ihr Jahresverdienst beläuft sich 47.848 Euro in der System- und Netzadministration und 51.891 Euro im Bereich der Datenbankadministration.
Banken bezahlen am besten
Das Gehalt eines IT-Profis hängt stark davon ab, in welcher Branche er arbeitet. IT-Projektleiter verdienen zum Beispiel am besten in Banken, deutlich weniger dagegen im Einzelhandel.
IT-Projektleiter ...
... gehören mit zu den am besten bezahlten Fachkräften der IT-Branche.
... bekommen IT-Projektleiter ...
... wenn sie bei einer Bank arbeiten.
Damit erhält er mehr als doppelt so viel wie sein Berufskollege in der Werbe- und PR-Branche.
... erhalten IT-Projektleiter ...
... in der Telekommunikationsbranche.
Damit gehört die TK-Industrie zu den Branchen, die überdurchschnittlich vergüten.
... verdienen IT-Projektleiter ...
... in der Autoindustrie.
Auch die Autommobilkonzerne zahlen gut. Zum Vergleich: In Medienhäusern muss sich ein IT-Projektleiter mit 61.000 Euro im Jahr begnügen.
... bekommen IT-Projektleiter ...
... in Softwareunternehmen.
... erhalten IT-Projektleiter ...
... in einem IT-Systemhaus.
Hier erwarten den IT-Projektleiter eher durchschnittliche Verdienstchancen.
... verdienen IT-Projektleiter ...
... bei Werbung und PR.
Damit zahlen Werbeagenturen ihre IT-Projetleiter am schlechtesten.
Auch für Softwareentwickler ...
... macht es einen Unterschied, ob die in einem Chemieunternehmen (top) oder im Einzelhandel bzw. in Werbung und PR (flop) arbeiten.
... bekommt ein Softwareentwickler ...
... als Bankangestellter.
Damit verdient er 35.000 Euro mehr im Jahr als sein Kollege in einer Werbe- oder PR-Agentur.
... erhält ein Softwareentwickler ...
... in der Chemiebranche.
Chemiekonzerne zahlen traditionell gut.
... verdient ein Softwareentwickler ...
... in der Metallindustrie.
Damit gehört die Metallindustrie zu den Branchen, die überdurchschnittlich vergüten.
... bekommt ein Softwareentwickler ...
... in der Bauindustrie.
Baukonzerne zahlen eher unterdurchschnittliche Gehälter.
... erhält ein Softwareentwickler ...
... im Einzelhandel.
Auch hier müssen Entwickler kleinere Brötchen backen.
... verdient ein Softwareentwickler ...
... wenn er in einer Werbeagentur arbeitet.
Hier verdient ein Entwickler am schlechtesten. Auch in Medienhäusern sind die Verdienstchancen mit 48.000 Euro kaum besser.
IT-Berater ...
... gehören zu den IT-Fachkräften, die mit am besten bezahlt werden.
... bekommt ein IT-Berater ...
... im Fahrzeugbau.
Damit zahlen Automobilkonzerne ihre IT-Berater mit Abstand am besten.
... erhält der IT-Berater ...
... in der Pharmaindustrie.
Damit gehört die Pharmaindustrie zu den Branchen, die überdurchschnittlich vergüten.
... verdient der IT-Berater ...
... in der Medizintechnik.
... bekommt der IT-Berater ...
... im Gesundheitswesen.
Zum Vergleich: Hier verdienen IT-Berater bereits 36.000 Euro weniger als ihre Berufskollegen, die für einen Autokonzern arbeiten.
... erhält der IT-Berater ...
... in Medienunternehmen.
Medienkonzerne zahlen eher unterdurchschnittliche Gehälter.
... verdient der IT-Berater ...
... im Versandhandel.
Damit zahlt der Versandhandel IT-Berater am schlechtesten.
Auch System-Administratoren ...
... müssen sich auf große Gehaltsunterschiede in den einzelnen Branchen einstellen.
... bekommt ein Systemadministrator ...
... in Autokonzernen.
Hier hat der Admin die besten Verdienstperspektiven.
... erhält ein Systemadministrator ...
... in der Luftfahrt.
Damit gehört dieLuftfahrtindustrie zu den Branchen, die überdurchschnittlich vergüten.
... verdient ein Systemadministrator ...
... in der Elektrotechnikbranche.
... bekommt ein Systemadministrator ...
... in einem Forschungsinstitut.
Forschungsinstitute zahlen eher unterdurchschnittliche Gehälter.
... erhält ein Systemadministrator ...
... in der Holz- und Möbelindustrie.
Zum Vergleich: Hier verdient ein Admin 28.000 Euro weniger als sein Berufskollege im Fahrzeugbau.
... verdient ein Systemadministrator ...
Gehälter nach Region
Auch die Region beeinflusst das Gehalt: Wir zeigen am Beispiel eines SAP-Beraters, wie die Gehälter variieren können.
München
SAP-Berater verdienen in München am besten. Hier können sie sich über ein Jahressalär von 81.865 Euro freuen.
Frankfurt am Main
Hier verdient der SAP-Berater auch überdurchschnittlich, und zwar 80.747 Euro.
Stuttgart
In Stuttgart bekommt man als SAP-Berater nur unwesentlich weniger als in Frankfurt, nämlich 79.001 Euro.
Düsseldorf
In Düsseldorf verdient man jährlich 76.486 Euro.
Hamburg
In der Hansestadt beläuft sich der Jahresverdienst eines SAP-Beraters auf 71.806 Euro.
Hannover
In Hannover kriegt ein SAP-Berater 69.851 Euro pro Jahr, was dem Durschschnittswert von 100 Prozent entspricht.
Berlin
In der Hauptstadt werden SAP-Berater mit 65.310 Euro jährlich vergütet.
Dresden
In Dresden erhält der SAP-Berater mit 57.906 Euro deutlich weniger als seine Kollegen in München oder Frankfurt.
Sachsen
SAP-Berater in Sachsen verdienen mit 55.321 Euro im Jahr nur unterdurchschnittlich.
Sachsen-Anhalt
Der Jahreslohn für SAP-Berater in Sachsen-Anhalt ist mit 52.877 Euro beziffert.
Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern bekommt ein SAP-Berater mit 50.851 Euro am wenigsten.
Gesichtsloses Fordern
"Wir suchen für unseren Auftraggeber zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n…". Für wen bitte? Lohnt sich der Aufwand einer Bewerbung für ein gesichtsloses Unternehmen, von dem man gar nichts weiß? Immerhin präsentiert sich nur einen Klick weiter schon die nächste Firma – mit Namen und Format. <br><br>Doch Stellenanzeigen sollten nicht nur zeigen, wer genau was zu bieten hat, sie sollten zudem realistisch bleiben. Die heutigen Jobanforderungen platzen vor lauter "gewünschter" Soft Skills und Qualifikationen aus allen Nähten. Wer soll sich darauf bewerben? <br><br> Viele der fähigen und passenden Fachkräfte lassen sich erst gar nicht auf ein Unternehmen ein, das puren Perfektionismus fordert. Nur mit Stellenanzeigen, die Offenheit und Persönlichkeit zeigen und gleichzeitig realistisch sind, interessieren Personaler Talente für sich.
Mehr Schein als Sein
Employer Branding hält immer mehr Einzug in die Köpfe der Personalverantwortlichen. In einem Wettbewerb um Talente ist das auch ein guter und wichtiger Ansatz. Doch bitte ehrlich bleiben. <br><br> Die heutigen und zukünftigen Fachkräfte sind nicht nur wählerischer, sondern auch spürsinniger. Sie spüren heiße Luft schnell, riechen Selbstbeweihräucherung, sehen Luftschlösser im Nu – und sagen ab. <br><br> Wer unsympathisch ist, steht im "War for Talents" als Verlierer da. Doch Sympathie lässt sich nur schwer mit fantastischen Versprechen erreichen, die letztendlich nicht eingehalten werden. Die Positionierung als guter Arbeitgeber gelingt nur, wenn offen, ehrlich und aufrichtig kommuniziert wird.
Frische Fische zappeln lassen
Im "War for Talents" darf man keine Zeit verlieren. Die Konkurrenz zeigt sich rege und die Blicke der Fachkräfte schweifen schnell nach rechts und links. <br><br> Über 40 Prozent der Talente erwarten eine Rückmeldung auf ihre Bewerbung spätestens nach zwei Wochen – einige von ihnen warten allerdings bis heute. Denn es kommt noch immer viel zu häufig vor, dass erst nach vier oder mehr Wochen eine (Standard-)Antwort eintrudelt. Und so erschreckend es sich anhört: Oft genug scheinen Bewerber tatsächlich nicht einmal eine Absage wert zu sein.
Die Suche nach Fachkräften
Unternehmen stehen vor der Herausforderung, auf sich aufmerksam zu machen, von sich zu überzeugen und die gewonnenen Mitarbeiter zu halten. Wencke Bagger von der Younect GmbH zeigt an den folgenden sieben Sünden, was Unternehmen im "War for Talents" unbedingt vermeiden sollten.
Post and Pray
Nach zwei Jahrzehnten Internet, in einer Welt von Online-Recruiting, Web 2.0 und Social Media, in einer Zeit, in der Fachkräfte mehr Wahlmöglichkeiten haben, gehen die Talente zu den Lauten, nicht zu den Stillen, zu den Sichtbaren, nicht zu den Unsichtbaren, zu den Aktiven, nicht zu den Passiven. Doch es gibt noch immer Unternehmen, die das Web entweder nicht nutzen, um kreativ auf potenzielle Mitarbeiter zuzugehen, oder gar nicht erst online zu finden sind. <br><br> Augen auf: Die Konkurrenz ist groß! Spätestens jetzt ist es an der Zeit, das Megafon herauszuholen und seine Jobangebote in die Welt zu rufen. Stellenausschreibung veröffentlichen und abwarten – ein sündiges Vorgehen!