Vor wenigen Tagen stellte Apple seine Smartwatch vor, die künftig vieles ersetzen soll - beispielsweise das Bargeld im Portemonnaie. Zum Bezahlen reicht es, die Uhr an ein kompatibles Terminal vom hauseigenes Bezahldienst Apple Pay zu halten, bis es piept. Der Computer in Uhrengröße soll also eine weitere Kategorie an smarten Geräten eröffnen - falls sie sich tatsächlich durchsetzt.
Bislang war der Erfolg von ähnlichen Geräten anderer Hersteller eher bescheiden. Längst beliebt sind aber andere Kleincomputer zum Anziehen, so genannte Wearables, die auch dieses Jahr wieder massig auf der Technikmesse IFA in Berlin zu sehen waren. Vom Fitness-Tracker fürs Handgelenk bis hin zum Rund-um-die Uhr-Bewegungs- und Schlafmanager wollen die Geräte helfen, gesünder durch den Alltag zu kommen. Was sich am Ende durchsetzt und was nicht ist dabei nicht entscheidend: Der Trend geht aber klar zu größerer Vielfalt an Geräten. Der Computer steht nicht mehr nur auf dem Schreibtisch, sondern ist bald überall anzutreffen.
Milliarden neue Geräte und Apps
Das "Internet der Dinge" ist der nächste große Schritt nach Smartphones und Tablets. Der Begriff Internet of Things, kurz "IoT", bedeutet dass künftig Gegenstände aller Art mit PC-Technik ausgerüstet und vernetzt werden. Der Chiphersteller Intel prognostiziert nicht nur viele neue Gerätegattungen sondern, "Milliarden von IoT-Geräten" für die Zukunft - von der Ampel bis zum LKW.
Das Ausmaß der Möglichkeiten können wir heute nur in Ansätzen begreifen: Schon in der Fabrik könnten künftig Teile automatisch identifiziert werden und der Maschine von selbst sagen was sie damit tun muss und wo es zum nächsten Schritt in der Fertigung weitergeht. Autos können sich selbst in die Garage eines Hotels einparken und per Smartphone-App wieder vorm Eingang vorfahren. Das Potenzial geht weiter bis hin zu vollautomatischen Containerhäfen, die Kräne, Schiffe und Container vollautomatisch selbst verwalten.
Keine Zukunftsmusik mehr
Das Internet der Dinge klingt für noch sehr nach Zukunftsmusik. Dabei kehrt es schon massiv in einen vertrauten Lebensbereich ein: dem Zuhause. "Smart Home" heißt dieser Trend und er muss keineswegs bedeuten, dass ein futuristisches Heim mit Zukunftstechnologie für Unsummen ausgerüstet wird. Die schon erwähnten Fitnesstracker sind dabei ein Anfang.
Immer mehr Geräte verbinden sich im Heim mit dem WLAN und liefern Messdaten an Smartphone-Apps, zum Beispiel "Smart Body Analyzer", eine intelligente Körperwaage von Withings. Sie kann Gewicht und Fettgehalt mit den täglichen Bewegungsdaten kombinieren und so übersichtliche Grafiken erstellen die zeigen wie viel Bewegung wie viele Kilos heruntergearbeitet hat, wie sich die Herzfrequenz verbessert und misst sogar die Luftqualität im Raum.
Manche Hersteller bieten nicht nur einzelne Geräte für ein smarteres Heim an, sondern gleich eine ganze Produktfamilie, wie Belkins Wemo. Die Reihe beginnt mit einer simplen Steckdose, die aber per App gesteuert, also ein- und ausgeschaltet werden kann. Das klingt kaum besser als die ferngesteuerten Steckdosen aus dem Baumarkt; doch ein Vorteil fängt schon damit an, dass Ein- und Ausschalten auch aus irgendeinem Urlaubsort funktioniert - überall, wo die App auf das Netz zugreifen kann. So können alle Geräte, die mit der Steckdose verbunden sind ferngesteuert werden.
In der Wemo-Familie gibt es weitere Produkte wie Bewegungsmelder, Baby phones und Webcams, die nicht nur per Smartphone gesteuert werden können. Man kann den Service Ifthisthenthat nutzen, um die Geräte zu automatisieren, zum Beispiel sich per E-Mail benachrichtigen lassen, wenn ein Gerät etwas meldet oder automatisch auf Facebook posten.
Fazit
Die Zeiten, in denen man nur vor dem PC mit IT zu tun hatte sind längst vorbei. Computer-Intelligenz, Apps und Internet-Konnektivität wandern in alle möglichen Alltagsgegenstände und Lebensbereiche.