Kuriositäten

So haben Sony, Nokia & LG angefangen

23.02.2011 von Benjamin Schischka
Gummistiefel aus dem Hause Nokia und Lebensversicherungen von Samsung sind schon kurios. Wissen Sie, welcher IT-Konzern auch Luft-Boden-Raketen gebaut hat?
LG – schön sein mit Lucky Cream.
Foto: Valua Vitaly - Fotolia.com

Warum hat das südkoreanische Unternehmen LG einen Smiley als Firmenlogo? Der Firmenname gibt Auskunft: LG steht für "Lucky Goldstar". Zur Gründung 1947 hieß das Unternehmen noch "Lucky Chemical Industrial Co.", erstes Produkt war der Kosmetikartikel "Lucky Cream"; die Dose zierte das Gesicht des Hollywood-Starlets Deanna Durbin. Es folgten Seifen, Zahnpasta und andere Hygiene-Artikel.

Bis LG sich die Domain lg.com sichern konnte, war es ein langer Weg: Zuerst gehörte Sie dem Unternehmen Lockwood Greene, dann einem Fußballer (LG = Live Games). Erst 2009 kauft LG die Domain für den angeblich höchsten Preis, der jemals für eine Domain überwiesen wurde. Den genauen Betrag hält man jedoch geheim.

Wer hätte auch nur ansatzweise daran gedacht, dass Nokia einmal Gummistiefel herstellte.
Foto: Linleo - Fotolia.com

1865 gegründet, gehört Nokia zu den ältesten IT-Unternehmen. Angefangen hat der finnische Konzern mit Papier-Erzeugnissen. Die zweite Papierholz-Mühle stand am Fluss Nokianvirta – daher auch der Konzern-Name. Später kamen Gummistiefel dazu. Auch Reifen stellte Nokia her. Auch heute noch werden Reifen mit dem Nokia-Schriftzug produziert.

Nokia: Handys & Gummistiefel

Als Finnland 1981 sein erstes Mobilfunknetz erhielt, begann Nokia mit der Herstellung von Autotelefonen. 1987 folgt das erste Handy – Gewicht 800g, Preis: umgerechnet rund 4500 Euro. Der Spitzname des Mobira Cityman 900 war „Gorba“, weil Michail Gorbatschow mit einem Cityman 1987 beim Telefonieren fotografiert worden ist.

Mit dem Nokia Booklet 3G stieß das Unternehmen Ende 2009 in die Netbook-Sparte vor. Das Windows-7-Gerät mit 10-Zoll-Display läuft mit Intel-Atom-CPU. Im Test überzeugt es weitgehend, fällt aber durch den hohen Preis auf.

Glühbirnenfassungen von Panasonic? Gab es tatsächlich.
Foto: ivan kmit - Fotolia.com

Beim Namen "Panasonic" fallen einem vor allem Fernseher ein. Der 1918 gegründete japanische Konzern stellt zunächst Glühbirnenfassungen, Fahrradlampen und Bügeleisen her. Erst in den 50ern, nach dem Wiederaufbau der Firma, folgen TV-Geräte und Kühlschränke.

Panasonic: Alles hat mit Glühbirnenfassungen angefangen

Lange Zeit hieß das Unternehmen noch Matsushita Electric Industrial. Der neue Name "Panasonic" setzt sich aus den Wörtern "pan" (alles) und "sonic" (Sound) zusammen. Denn zu den frühen Produkten zählten auch Radios. Eine auch in Deutschland bekannte Panasonic-Marke sind die Lumix-Digitalkameras. Vor allem auf dem japanischen Markt ist Panasonic breit aufgestellt:

Auch am Kaffeepadsystem "Senseo" hat Philips mitgearbeitet.
Foto: Philips

1891 in den Niederlanden gegründet, stellte Philips zunächst Kohlefadenlampen her. 1918 folgte eine Röntgenröhre für den medizinischen Einsatz. In den 20ern und 30ern produziert Philips die ersten Radios, Fernseher und elektrischen Rasierer. Der Name Philips ist ganz einfach der Nachnahme des Gründers Gerard Philips.

Philips: Von der Kohlefadenlampe zur Kernspin-Tomographie

Im Zweiten Weltkrieg waren die Philips-Werke sogenanntes "Feindvermögen" und unterstanden deutscher Verwaltung. Die Produktion wurde auf den Krieg umgestellt und mehrfach von den Alliierten als Angriffsziel gewählt. In den 70ern und 80ern entwickelte Philips zusammen mit Sony die CD. 2006 stellt Philips wieder zusammen mit Sony die Blu-ray-Disc vor. Fünf markante Philips-Produkte:

Neu im Sortiment von Samsung: Das Galaxy s II mobile phone.
Foto: Samsung

Samsung ist bekannt für TV-Geräte, PC-Bildschirme, Smartphones und das Android-Tablet Galaxy Tab. Die meisten dürften auch wissen, dass Samsung ein südkoreanischer Konzern ist. Aber wussten Sie auch, dass das Unternehmen 1938 als Lebensmittelladen gegründet worden ist? Nach dem Koreakrieg baut Samsung auch Wolkenkratzer. Samsung bedeutet im Koreanischen "Drei Sterne". Gemeint sind die drei Söhne des Firmengründers Lee Byung-chull. Laut Wikipedia sorgen allein die Samsung-Steuern für 8 Prozent der Staatseinnahmen in Korea.

Samsung: Fünf Produkte, die Sie nicht erwartet hätten

Das Samsung-Flaggschiff Samsung Electronics produziert ab 1969 Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte – auch Waschmaschinen, Kühlschränke und Mikrowellen. Fünf Betätigungsfelder von Samsung, von denen Sie garantiert noch nicht gehört haben:

Momentan eines der bekanntesten Sony-Produkte: die Playstation.

Dass Sony die Playstation, Fernseher und Notebooks produziert und ein japanisches Unternehmen ist, wissen die allermeisten. Dass Sony bei der Gründung 1946 Totsuko hieß und anfangs Reiskocher herstellte, dürften aber die wenigsten wissen. Das Unternehmen konzentrierte sich bald auf Unterhaltungsindustrie und stellte etwa Transistorenradios her.

Sony: Vom Reiskocher zum Roboterhund

Ab 1958 änderte sich der Name in "Sony" - eine Mischung aus "sonus" (lateinisch; Klang) und "sonny" (englisch: kleiner Junge). 1979 kam das vielleicht bekannteste Sony-Gerät auf den Markt - der erste Walkman. In den 80ern wirkt Sony an der Entwicklung der CD mit. Die erste Playstation sollte zuerst ein externes CD-Laufwerk für den Super Nintendo sein - nach Streitereien mit Nintendo entwickelt Sony aus dem Projekt aber die bekannte Spielekonsole.

Sony ist auch bekannt durch die Zusammenarbeit mit dem schwedischen Unternehmen Ericsson. 2006 machte Sony durch den Roboterhund Aibo auf sich aufmerksam. Im selben Jahr steigt Sony durch den Kauf von Konica-Minolta in den Spiegelreflexkamera-Markt ein. Auch im Filmmarkt sind die Japaner etabliert.

Die deutsche Niederlassung von Texas Instruments in Freising.
Foto: Texas Instruments

Wenn sie "Texas Instruments" (TI) hören, denken die meisten Menschen an Taschenrechner. Seit den 70ern produziert die 1941 gegründete US-Firma Taschenrechner. Vorher war das Unternehmen vor allem für Radios und integrierte Schaltkreise bekannt.

Texas Instruments: Taschenrechner & Luft-Boden-Raketen

Aber auch in der Rüstungsindustrie war Texas Instruments bis 1997 tätig. Die Luft-Boden-Rakete AGM-88 HARM zum Einsatz gegen bodengestützte Radaranlagen wurde von dem US-Unternehmen entwickelt und einige Zeit produziert. 1986 wurden die Raketen in Lybien eingesetzt, eine weiterentwickelte Variante später im Kosovo-Krieg. Auch an der verbreiteten Panzerabwehr-Rakete Javelin hat Texas Instruments mitgewirkt. Ein neues Geschäftsfeld von TI sind die DLP-Chips in Beamern.

Mit über 100 Jahren - Gründungsjahr: 1896 - gehört IBM zu den ältesten IT-Unternehmen. Auf dem Foto ist die IBM Niederlassung in München zu sehen - einer von etwa 40 Standorten in Deutschland.
Foto: IBM

Noch unter dem Namen "Tabulating Machine Company" entwickelte IBM anfangs Maschinen zur Auszählung von Lochkarten. Die wurden dann auch zur Auszählung der Stimmen bei US-Wahlen eingesetzt.

IBM: Vom Wahlhelfer zum Software-Hersteller

Erst 1924 erfolgte die Umbennenung in "International Business Machines Corporation". Im Sortiment unter anderem: Locher und Sortiermaschinen. Der damalige Chef, Thomas Watson, soll übrigens 1943 den Satz gesagt haben: "Ich denke, es gibt weltweit einen Markt für vielleicht fünf Computer." Die ersten Computer baute das Unternehmen in den 50ern und 60ern. 1975 folgte der erste tragbare Computer: Der IBM 5100 wog 25kg und war mit 9000 Dollar nicht gerade ein Schnäppchen.

In den 90ern verlor IBM seine Marktführerschaft und konzentriert sich seitdem auf Software und Dienstleistungen. Von IBM ist unter anderem auch die Lotus-Reihe: Das Office-Paket Symphony und der Mail-Client Notes etwa.

Quelle: PC-Welt