Christian Niederhagemann bei KHS

So nimmt man Stakeholdern die Angst

15.01.2016 von Christiane Pütter
Ein durchgängiger Prozess vom ersten Kundenkontakt bis zum passgenauen Angebot, das war die Vision von Christian Niederhagemann, CIO beim Anlagenbauer KHS. Im Projekt ECOS setzte er das um und eroberte sich damit 2015 einen Platz unter den Top Ten des Wettbewerbs "CIO des Jahres". Dazu brauchte er neben Argumenten kommunikative Stärken.
  • KHS-CIO Christian Niederhagemann leistete für sein Projekt viel Überzeugungsarbeit bei Führung und Belegschaft
  • Rund 80 nebenamtliche Redakteure bereiten den Content für das gesamte Intranet spannend auf
  • Die Jury lobte explizit, wie der CIO die Menschen abgeholt hat

Mit Ehrungen kennt sich Christian Niederhagemann aus. Die Bundeswehr hat ihm eine Ehrenmedaille verliehen, außerdem hat er sich für die "Goldene Blutspendenadel" reingehängt. Vielleicht etwas abstrakter sind mittlerweile zwei Preise aus der beruflichen Community: 2014 zählte er zu den Top 20 im renommierten IT-Wettbewerb "CIO des Jahres". 2015 platzierte er sich unter den Top Ten, der Titel seines Projektes: ECOS, Extended Customer and Offer Solution beim Anlage- und Maschinebauer KHS in Dortmund.

Die Vision des 44-Jährigen klingt komplex: einen durchgängigen Prozess erstellen vom ersten Kundenkontakt über den Reifeprozess von Vertriebsgelegenheiten, der weitgehend automatisierten Konfiguration von hochkomplexen Maschinen und Anlagen sowie einer marktdynamischen Preissystematik bis zur nachbearbeitungsfreien Erstellung von Angeboten.

Diese Vision entwickelte Niederhagemann 2011 - als weder die bestehenden Vertriebsprozesse noch -Tools den neuen Anforderungen auch nur "in Ansätzen" genügten, wie der CIO sagt. Also hat er zunächst einmal bei Vertriebsvorstand und Finanzvorstand für sein Projekt getrommelt. Der IT-Manager argumentierte nicht nur mit schnelleren und besseren Prozessen, sondern auch mit dem Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz.

Unterstützung holte sich der CIO dabei von einer Managementberatung. Gemeinsam mit dieser erarbeitete er einen grundlegend neuen Vertriebsprozess samt einer Preisermittlungsmethode, die auf dynamischen Parametern beruht. Der Vorstand gab das Konzept frei. Und lieferte damit die Grundlagen für den Change im globalen Vertrieb und das Lastenheft für die gewünschte IT-Lösung.

Vom ersten Tag an Akzeptanz erzeugen

"Für mich war es wichtig, den im Endausbau rund 1.200 Anwendern in über 30 Ländern nicht nur ein 'Schweizer Taschenmesser' für ihr Tagesgeschäft an die Hand zu geben, sondern durch eine User Experience der besonderen Art die Akzeptanz vom ersten Tag an sicherzustellen", sagt Niederhagemann.

Neue Führungspraxis für die digitale Welt
Der Sportdirektor eines Vereins
Der Sportdirektor eines Vereins stellt den Kader zusammen und gestaltet die Spiel- und Terminpläne für Wettkämpfe und Trainings. Er instruiert Talentscouts, kauft Spieler ein und stellt Bewegungsfreiheit für erforderliche Transfers sicher. Sein Ziel: Menschen zu finden und zu binden, die die Weiterentwicklung des Unternehmens konstant antreiben. Er erweitert die Suchkriterien für die Rekrutierung, stellt Mitarbeiter mit verschiedensten Hintergründen ein und ermöglicht Familien- und altersgerechte Arbeitszeitmodelle.
Führung in der Digitalisierung
Die Studie "Die Haltung entscheidet. Neue Führungspraxis für die digitale Welt" stammt von LEAD (Mercator Capacity Building Center for Leadership & Advocacy) in Kooperation mit der Unternehmensberatung Company Companions sowie der School of Public Policy (Central European University, Budapest) und dem Center for Leadership and Values in Society (Universität St. Gallen). Die Autoren empfehlen acht Rollen als Orientierungshilfen.
Die Landschaftsgärtnerin
Die Landschaftsgärtnerin gestaltet und pflegt Grünanlagen. Sie versteht das gesamte Ökosystem und weiß, wann welche Pflanzen im Jahreszeitenwechsel an welcher Stelle ihre Wirkung entfalten und wie alles zusammenspielt. Ihr Ziel: Das Unternehmen langfristig auf zustellen, wenn Krise und Veränderung zum Normalfall geworden sind. Sie ermöglicht schnelles „Prototyping“, geht unkonventionelle Partnerschaften ein und bricht Silos mittels heterogener, cross-funktionaler Teams auf.
Die Seismologin
Die Seismologin muss wissen, wo die Erde beben könnte. Dafür analysiert sie Daten, registriert feinste Erschütterungen und erkennt Spannungen frühzeitig. Sie erliegt aber nicht der Illusion, die Zukunft genau vorhersagen zu können. Ihr Ziel: Grundlagen für gute Entscheidungen in einer unübersichtlichen Welt zu schaffen. Sie etabliert „Situation Rooms“ zur Entwicklung von Handlungsstrategien, greift über digitale Plattformen auf verborgenes Wissen zu und schult ihre Intuition als zusätzliche "Datenquelle".
Der Zen-Schüler
Der Zen-Schüler ist in Ausbildung und Vorbereitung. Er lernt, reflektiert und prüft sich selbst. Achtsamkeit, Mitgefühl und Offenheit sind seine Tugenden, er pflegt eine disziplinierte (spirituelle) Praxis. Sein Ziel: Das finden, woran er sich festhalten kann, wenn sich alle an ihm festhalten. Er nutzt Coaching- und Mentoring-Programme, schafft physische Räume für den Ausgleich und richtet den Blick nach innen.
Der DJ
Der Discjockey bringt mit seiner Musik die Menschen zum Tanzen. Er setzt einen Rahmen, der motiviert, anregt und gemeinsame Energie erzeugt. Zugleich hat er ein offenes Ohr für Anregungen und sensible Antennen für das richtige Stück im richtigen Moment. Sein Ziel: Eine Kultur der Zugewandtheit zu schaffen – aber mit dem Fokus auf Ergebnisorientierung. Dafür baut er Empathie als Führungskompetenz auf, schafft Räume, in denen Menschen gerne arbeiten, und agiert als Vorbild für Zugewandtheit und Leistungsorientierung.
Die Intendantin eines Theaters
Die Intendantin eines Theaters wählt die Stücke für die Aufführung aus. Sie entwickelt den roten Faden und prägt die gesellschaftliche Wirkungskraft ihres Hauses. Die Künstler und deren Expertise bindet sie dabei ein. Ihr Ziel: in Zeiten großer Unsicherheit und Unplanbarkeit Orientierung zu geben. Über ein „Strategy Board“ schafft sie die Voraussetzung für Richtungsentscheidungen schaffen, erhöht mittels interaktiver Beteiligungsformen die Einigkeit über die Richtung – und hat den Mut zu klaren Ansage in der Krise.
Die Trainerin
Die Trainerin leitet eine Mannschaft taktisch, technisch und konditionell an. Sie bestimmt Trainingsablauf, Mannschaftsaufstellung und Strategie. Sie muss für Misserfolge geradestehen, Erfolge lässt sie ihrem Team. Ihr Ziel: Die Mitarbeiter zu mehr Verantwortungsübernahme zu befähigen. Dafür entwickelt sie über zeitgemäße Lernformate Kompetenzen entwickeln, baut gegenseitiges Vertrauen auf und führt Anreize zur Übernahme von Verantwortung ein.
Der Blogger
Der Blogger kommentiert Geschehnisse – zugespitzt, aufrüttelnd und meist aus einer persönlichen Sichtweise. Er will die Welt verstehen, erklären und übersetzen. Er lebt vom direkten Feedback der Leser. Sein Ziel: Veränderungsbereitschaft in die DNA des Unternehmens zu schreiben. Er kaskadiert die Geschichte der Veränderung in die Firma, moderiert gemeinsame Lernprozesse und gibt sichtbare Veränderungsanstöße.

Weil aber kein Lösungsanbieter das Gewünschte aus einer Hand liefern konnte, entschied sich der CIO zu einem ungewöhnlichen Schritt: er startete zwei autarke Projekte, eines für die Umsetzung von Kunden- und Angebotsmanagement sowie eines für Konfiguration und Preisfindung. Beide Teams verfügten jeweils über Fach- und IT-Projektleiter. Ein zentrales Project Management Office hielt die Fäden in der Hand, denn ein solches Vorgehen bringt mehr Integrations- und Kommunikationsbedarf mit sich.

Zusätzlich kümmerte sich Niederhagemann um ein umfangreiches Lead- und Opportunity-Management, eine Marketing-orientierte Kampagnen-Unterstützung und ein Dokumentenmanagement, das in das gruppenweite Enterprise Content Management auf Basis von Open Text XECM integriert ist. Dafür haben der CIO und sein Team eine neue Collaboration-Plattform für alle Prozessbeteiligten geschaffen, also auch für Kunden, Handelsvertreter und Lieferanten.

Wer so viel ändert, muss mit den Leuten reden. Niederhagemann hat eine mehrwöchige, stufenweise Kommunikationskampagne durchgeführt. Ein zentrales Element der Kampagne ist ein stark vereinfachtes Erklärvideo, das auf deutsch und englisch Nutzen und Hintergründe der neuen Arbeitsweise erklärt, berichtet der CIO.

Niederhagemann weiß um die Relevanz von Kommunikation. Neben Level-Meetings, in denen die Führungskräfte abgeholt wurden, stellte er eine Story ins Intranet, die in mehreren Kapiteln von dem Projekt erzählte. Bei KHS liefert ein Team von rund 80 nebenamtlichen Redakteuren den Content für das gesamte Intranet. Sie sorgen dafür, dass die Texte spannend geschrieben sind und Lust auf mehr machen. Übrigens eine Idee, die Niederhagemann selbst schon vor einigen Jahren mit einem kleinen Team initiiert hatte.

CIO des Jahres-Jury lobt den "Faktor Mensch"

Günther Schuh von der RWTH Aachen, der in der Jury über Niederhagemanns Ehrung mitentschied, betont denn auch, wie gut der CIO den "Faktor Mensch" in seinem Projekt mitgenommen hat.

CIO des Jahres: Die Jury
Tobias Fausch, CIO der BayWa ...
... unterstützt in diesem Jahr als ehemaliger Top-Preisträger des Wettbewerbs 2019 die Juryarbeit zum "CIO des Jahres 2021" zusammen mit ...
Jutta von Mikusch-Buchberg, CIO von Karl Storz ...
... die 2018 in der Kategorie Großunternehmen als Gewinnerin auf der Bühne stand. Damals war sie CIO von Premium AEROTEC.
Friedrich-Wilhelm Menge, CTO der Deutschen Flugsicherung ...
... ist in diesem Jahr ebenfalls Mitglied der Jury. Er gewann 2019 beim CIO des Jahres in der Kategorie Public Sector - hier im Bild mit mit Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein (links) und Corinna Krezer (Accenture).
Joachim Reichel, CIO BSH, Mitglied im Präsidium von VOICE e.V.
Seit vergangenem Jahr mit dabei ist Joachim Reichel, Senior Vice President and Chief Information Officer von BSH und Mitglied im Präsidium des IT-Anwenderverbands VOICE e.V.
Prof. Dr. Claudia Linnhoff-Popien ...
... ist Inhaberin des Lehrstuhls “Mobile und Verteilte Systeme” an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und in diesem Jahr neu in der Jury.
Prof. Dr. Helmut Krcmar ...
... ist Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik an der Fakultät für Informatik an der Technischen Universität München (TU München). Er forscht auf dem Gebiet der Digitalen Transformation, des Informations- und Wissensmanagements, der plattformbasierten Ökosysteme, des Managements IT-basierter Dienstleistungen, des E-Governments und der Computerunterstützung für die Kooperation.
Prof. Dr. Reinhard Jung ...
... ist Inhaber des Lehrstuhls für Business Engineering und Direktor des Instituts für Wirtschaftsinformatik der Universität St. Gallen.
Frank Riemensperger ...
... ist Mitglied im Präsidium des Bitkom und Vorsitzender der Geschäftsführung von Accenture Deutschland.
Stellvertretend für die Stimme der Redaktion ...
... stehen Heinrich Vaske (links), Editorial Director von COMPUTERWOCHE und CIO-Magazin, Senior Editorial Project Manager Karen Funk sowie Horst Ellermann, Herausgeber des CIO-Magazins.
Sie wollen "CIO des Jahres 2021" werden?
Dann bewerben Sie sich bis zum 20. Mai 2021!

Konkret können die KHS-Mitarbeiter heute automatisiert ein unveränderbares PDF erzeugen, in dem der Adressat ein umfassendes Angebot vorfindet. Umfassend heißt: mehr als 200 Leistungs- und Betriebsparameter sind zu vereinbaren. Ein solches PDF ist auf deutsch, englisch, französisch, spanisch, russisch und chinesisch erhältlich.

Im Rückblick sagt Niederhagemann: "Die größte Herausforderung bestand darin, den Stakeholdern und Entscheidern die Angst vor der zweifelsohne großen, aber auch erforderlichen Veränderung zu nehmen. Ohne den Mut und die Beharrlichkeit einiger weniger hätte das Thema nicht in der Unternehmensführung zur Entscheidung geführt und in weniger als zwei Jahren von der Idee zur fertigen Unternehmenslösung produktiv gesetzt werden können."

Diese Soft Skills brauchen IT-Experten
Ohne Soft Skills geht gar nichts
Auch in der IT-Abteilung sind die so genannten "weichen" Eigenschaften heute wichtiger denn je. Welche Soft Skills IT-Profis neben ihrer fachlichen Qualifikation mitbringen sollten, haben wir neun CIOs gefragt.
Christian Ley, CIO von Brose:
"Für das erfolgreiche Umsetzen unserer immer komplexer werdenden IT-Projekte – gerade auch vor dem Hintergrund einer zunehmenden Internationalisierung – sind eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, die Verfolgung gemeinsamer Ziele und eine offene Kommunikation das Maß aller Dinge ...
Kommunikationsfähigkeit
... Deshalb spielen Team- und Kommunikationsfähigkeit, strukturiertes Denken, ein hohes Qualitätsbewusstsein, Konfliktfähigkeit, soziale und teilweise auch interkulturelle Kompetenz eine große Rolle. Natürlich erwarte ich nicht von jedem meiner Mitarbeiter eine gleich starke Ausprägung dieser Soft Skills, das ist letztlich auch abhängig von der Aufgabe des Einzelnen ...
Kundenorientierung
... Von einem Mitarbeiter im ServiceDesk erwarte ich eher eine hohe Kundenorientierung, von einem Softwareentwickler strukturiertes Denken. Alle Mitglieder unserer Mannschaft sollten allerdings mit einem gesunden Maß an Pragmatismus ausgestattet sein."
Klaus Neumann, Bereichsleiter der KfW Bankengruppe:
"Welche Soft Skills IT-Profis heute brauchen – das kommt natürlich immer auch auf die Funktion, in der sie eingesetzt werden, an. An der Schnittstelle zum Kunden, also zum Anwender in unserem Fall, brauchen wir Leute, die offen und kommunikativ sind ...
Konfliktfähigkeit
... Wichtig sind für uns zudem Konfliktfähigkeit und eine lösungsorientierte Sicht. Kann jemand nicht mit Konflikten umgehen - und die gibt es immer - oder denkt einer nur in Problemen, dann ist er nicht der Richtige für die IT-Abteilung."
Für Christoph Böhm, bis 2015 CIO von Vodafone Deutschland, heute Senior Vice President bei SAP...
... ist ebenfalls die Kommunikationsfähigkeit wichtig: "Dies hilft den Mitarbeitern der IT einerseits dabei, die Anforderungen der Business Units als auch die Sprache der IT-Mitarbeiter zu verstehen und diese für die entsprechend andere Gruppe zu übersetzen. Dies ist eine Schlüsselkompetenz, da die Aufgaben einer modernen IT nicht nur darin bestehen, die Business Anforderungen in der IT abzubilden, sondern ebenfalls darin, mögliche Potenziale aus der IT an die Business Units zu kommunizieren, sodass sie nachvollziehen können, welche Auswirkungen und Chancen ein derartiger Schritt auf sie haben würde ...
Die Analytische Kompetenz ...
... ergänzt die Kommunikation, indem die Auswirkungen des Handelns transparent und nachvollziehbar werden ...
Teamfähigkeit
... Mitarbeiter in der IT arbeiten grundsätzlich in Teams, heute meist in gemischten internationalen Teams mit Beteiligung internationaler Partner oder Kollegen."
Günter Weinrauch, ehem. CIO des ADAC:
Zentrale Soft Skills sind für ihn neben Analyse- und Abstraktionsfähigkeiten sowie Kommunikations- und Überzeugungsfähigkeiten (weil auch die beste technische Lösung dem Anforderer "verkauft" werden muss) ...
... Engagement und Ownership:
... um perfekte Lösungen zu schaffen, muss man von seiner Arbeit begeistert sein. Reiner 'Dienst nach Vorschrift' ohne emotionales Engagement kann nie zu herausragenden Lösungen führen ...
Flexibilität
... weil Überraschungen doch immer wieder lauern, und Hindernisse am besten als Herausforderung gesehen werden sollten, nicht als Bremse."
Gilbert Riegel, Senior Project Manager M & A bei Siemens:
Für ihn ist die Fähigkeit zum Perspektivenwechsel (Einfühlungsvermögen) besonders wichtig: "Das heißt die Fähigkeit, den Ansprechpartner an dem Punkt abzuholen, wo er vom Wissen (Prozesse / Technik) her steht, und ein Verständnis für die Rahmenbedingungen aber auch für die Handlungsperspektiven der Ansprechpartner zu entwickeln. Die Fähigkeit zum Perspektivenwechsel reduziert Missverständnisse und potenzielle Widerstände ...
Vertrauen aufbauen
... Die Komplexität von IT-Projekten erfordert es, dass die unterschiedlichen Fachbereiche im Unternehmen Vertrauen in die Fähigkeiten der IT-Organisation und ihrer Mitarbeiter haben. Vertrauen entsteht nicht von alleine, sondern über persönliche Interaktion, das Einhalten von Zusagen und Terminen sowie durch die gemeinsame Durchführung erfolgreicher Projekte - also insgesamt positive Erfahrungen mit Personen und Prozessen ...
Selbstbewusstsein
... Die IT-Abteilung fühlt sich oftmals in der klassischen 'Underdog'-Rolle im Unternehmen wohl bzw. lässt sich dort hineindrängen. Um aber den Auftrag an eine moderne IT-Organisation erfüllen zu können, muss die IT aktiv und selbstbewusst mit den Business-Funktionen interagieren und darf sich nicht hinter Governance-Themen und technischer Komplexität verstecken. Das Bild der IT Organisation kann also nicht nur durch den IT Leiter / CIO und einige zentrale Führungskräfte vermittelt werden, sondern muss insbesondere durch die IT Mitarbeiter in Ihrer täglichen Arbeit transportiert werden ...
Analytische Fähigkeiten gepaart mit Neugierde
... Themen schnell erfassen und zu strukturieren ist eine wesentliche Fähigkeit, allerdings mit dem Fokus auf Lösungsorientierung statt Problemorientierung. Neugierde hilft neue Aspekte zu betrachten und so bei einem lösungsorientierten Vorgehen und damit auch Etabliertes zu hinterfragen."
Fähigkeit zur Selbstreflexion
Auch diese findet Riegel wichtig, "um aus dem Feedback anderer und den eigenen Erfahrungen Optimierungsmöglichkeiten für sich selbst und für die verantworteten Themen abzuleiten." Dadurch sei ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess möglich.
Dirk Müller, CIO von Franz Haniel & Cie. ...
findet die Bereitschaft, gelerntes Expertenwissen in Frage zu stellen und sich im Sinne von Innovation auf neue Themen einzulassen, wichtig. Sowie "Empathie und ...
Verhandlungsgeschick ...
... um mit Kunden und in zunehmenden Maße auch mit Lieferanten zielgerichtet, aber doch authentisch umgehen zu können. Beide Themen halte ich bei IT-Profis, die eher aus der Technikecke kommen, für die größte Herausforderung."
Christian Niederhagemann, CIO von KHS:
"Mehr und mehr entwickeln sich IT-Experten zum Sparringspartner für Fachabteilungen, für das Prozessmanagement und inzwischen vielfach auch für die Strategieabteilungen. Aus meiner Sicht sind es drei wesentliche Eigenschaften, die ein erfolgreicher Mitarbeiter in der IT hierzu insbesondere mitbringen muss: Moderationstalent, Empathie und die Bereitschaft, neue Wege gehen zu wollen."
Moderationstalent
Wenn beispielsweise zwischen Fachbereich, Prozessmanagement und den SAP-Profis eine intensive Diskussion entfacht, wie eine Businss-Anforderung elegant, schnell und ohne großen IT-Aufwand abgebildet werden kann, sind Moderatoren gefragt: "Mit Moderationstalent und dem Gespür für die Situation gelingt es in der Regel rasch, die Beteiligten wieder an den Tisch zurück zu holen und das Gespräch auf die Sache, nämlich das gemeinsame Unternehmensinteresse, zu lenken ...
Hochmut fehl am Platz
... In solchen Situationen ist kein Platz für Eitelkeiten und Eigeninteresse, es ist vielmehr Kreativität gefragt, auch einmal neue – eventuell sogar unkonventionelle – Wege zu gehen. Ich unterstütze meine Leute gezielt darin, im Rahmen definierter Leitplanken bewusst gegen den Strom zu denken. Wie häufig wurden nicht schon einfache und intelligente (IT-)Lösungen gefunden, sobald der Mut aufbracht wurde, die eingetretenen Pfade zu verlassen und gleichzeitig den Blickwinkel der beteiligten Parteien einzunehmen."
Hartmut Willebrand, CIO bei H. & J. Brueggen KG:
Er sagt, in der IT-Branche haben wer es überwiegend mit Persönlichkeitstypen zu tun, die in einer Welt der absoluten Abstraktion leben. "Daher neigen wir dazu, Wunschvorstellungen oder geradezu einen technischen Machbarkeitswahn zu haben, dass das, was wir theoretisch überlegt haben, auch genauso funktioniert. Oft fehlen die Anpassungsfähigkeit und das ausreichende Einkalkulieren der Realitäten. Denn das echte Leben ist und bleibt chaotisch, unvorhersehbar. Und die Menschen sowieso."
An Schwächen arbeiten
Willebrand plädiert dafür, die Fachkompetenzen um die "notwendigen humanen, sozialen Skills" zu vervollständigen. "Mit dem Mut, konstruktiv an unseren Schwächen zu arbeiten und unsere Stärken zu stärken, werden wir nachhaltig Erfolg haben."
Soft Skills im Gespräch abklopfen
Ob ein Bewerber die notwendigen Soft Skills mitbringt, erfährt man am besten im persönlichen Gespräch. Da sind sich die CIOs einig. Bewerbungsunterlagen wie Lebenslauf und Arbeitszeugnisse können zwar Hinweise liefern, aber reichen nicht aus.

Dem CIO ist seine kommunikative Stärke bewusst. Er spricht sich dafür aus, bei jedem Projekt den Nutzen in den Vordergrund zu stellen, nicht Machbarkeit und Technologie. "Wichtig ist, hinter die Fassade der Anwender und Stakeholder schauen zu können. Und das schafft man nur, wenn man eine Sprache spricht", erklärt Niederhagemann. Sein Plädoyer: "Also, weg mit dem Fachkauderwelsch, das Business verstehen und auf Augenhöhe das Gespräch suchen. CIOs, geht auf die Fachbereiche zu! Manch einer auf der Fachseite wird sich – freudig – wundern, dass die IT aktiv den Dialog und vor allem gemeinsam die Lösung sucht."

Liebe CIOs, wenn Sie ebenfalls spannende IT-Projekte durchgeführt haben, Ihre IT im Griff haben und Innovation groß schreiben, erzählen Sie uns davon: Bewerben Sie sich für den "CIO des Jahres"! Alle Informationen zum Wettbewerb finden Sie hier.