Bitcoin, Ethereum und Co. rücken immer näher an den Mainstream - aller möglichen Risiken zum Trotz. Inzwischen werden Kryptowährungen zu nahezu jedem erdenklichen Zweck verwendet, ob nun als alternatives Alltags-Zahlungsmittel oder als Langzeit-Investment. Wenn Sie bereits Kryptowährungen besitzen oder mit dem Gedanken spielen einzusteigen, ist einer der wichtigsten Aspekte dabei, wie - beziehungsweise in welcher Form - Sie Ihre Krypto-Bestände vorhalten.
Dazu dient in der Regel eine sogenannte "Wallet" (dt. Geldbörse). Diese funktioniert ganz ähnlich wie ein reales Portemonnaie, mit dem Unterschied, dass es sich um Software handelt. Die soll nicht nur die Wege Ihres digitalen Goldes nachvollziehbar machen, sondern auch für Schutz vor kriminellen Hackern sorgen.
Online-Börse als Bitcoin Wallet
Natürlich sind Online-Börsen beziehungsweise -Plattformen im technischen Sinne keine Wallets. Dennoch werden sie von nicht wenigen Nutzern dazu verwendet, Kryptowährung vorzuhalten. Da diese Plattformen in der Regel auch über eine Sicherheits-Architektur verfügen, bestehen durchaus Gemeinsamkeiten zu "traditionellen" Krypto-Wallets.
Eine Kryptowährungs-Börse dient dem Handel mit Bitcoin und Co. und ermöglicht auch den (Aus-)Tausch von Kryptowährungen. Wenn Sie Wert darauf legen, Ihre Kryptowährungsbestände schnell von einer Währung in eine andere zu tauschen zu können und generell Vorteile aus der Marktfluktuation ziehen möchten, sollten Sie einen gewissen Bestand auf einer solchen Plattform vorhalten.
In der Vergangenheit gab es einige größere Probleme mit Krypto-Börsen - allen voran die Vorfälle rund um die Bitcoin-Plattform MtGox -, bei der sich mehrere Millionen Dollar schlicht in Luft auflösten. Und auch wenn das für alle Beteiligten nicht weniger als eine Katastrophe war: Viele Krypto-Börsen und -Plattformen haben seitdem an ihren Sicherheitsvorkehrungen geschraubt. Die sicherste Art und Weise der Bitcoin- (oder sonstiger Kryptowährung) Aufbewahrung ist es dennoch nicht.
Binance und Coinbase stellen derzeit zwei der größten Plattformen für Kryptowährungen dar - mit einem täglichen Handelsvolumen von mehr als einer Million Dollar und jeder Menge Reputations-Vorschusslorbeeren. Bei der Wahl Ihrer Handelsplattform sollten Sie in jedem Fall immer ein Auge auf die Security-Maßnahmen werfen.
Online Wallets für BTC, ETH & Co.
Online Wallets dienen nur einem einzigen Grund: der Aufbewahrung von Bitcoin, Ethereum, Litecoin, Dogecoin und sonstiger Kryptowährungen. Diese sind immer zugänglich, solange man über eine Internetverbindung verfügt.
Von einer Börse oder Handelsplattform unterscheiden sich Online Wallets dadurch, dass hier kein direkter Handel möglich ist (sie müssten vorher die entsprechende Menge an Bitcoins oder ähnlichem auf ein Handelskonto schieben). Gegenüber den Handelsplattformen sind Online Wallets in der Regel deutlich besser abgesichert und deswegen auch für kriminelle Hacker von geringerem Interesse.
Online Wallets für Kryptowährungen sind in der Regel per Browser zugänglich - das populärste Beispiel einer solchen Wallet ist Blockchain.info.
Kryptowährung in der Offline Wallet
Bei Offline Wallets handelt es sich im Grunde um eine Applikation, die Sie auf Ihren Rechner herunterladen - wie zum Beispiel die Bitcoin Wallet von Electrum. Diese Offline-Geldbörse für Bitcoins ist insbesondere auf einfache Bedienung ausgelegt und besitzt ein gut gemachtes Interface. Die App gilt innerhalb der Kryptowährungs-Community als vertrauenswürdig und ist entsprechend weit verbreitet.
Im Vergleich mit der Online Wallet fällt auf, dass Offline Wallets im Grunde auf die gleiche Art und Weise funktionieren. Der Unterschied: Sie haben nun die Kontrolle über ihren "private key" - dem wichtigsten Part jeder Krypto-Wallet. Dadurch, dass keine Internet-Verbindung benötigt wird, entsteht ein weiterer Sicherheits-Layer.
Zum Video: So sind Ihre Bitcoins sicher
Hardware Wallet für mehr Security
Wenn Sie sich verstärkt um die Sicherheit Ihrer Bitcoin-Bestände sorgen, sind Hardware Wallets genau das Richtige für Sie. Dabei handelt es sich um physische Objekte, die per USB an den Rechner angeschlossen werden, wenn Sie sie brauchen. Wenn nicht, befinden sie sich an einem (hoffentlich) sicheren Ort.
Es gibt verschiedene Hardware Wallets für Kryptowährungen - die beiden populärsten kommen von Ledger und Trezor. Beide Wallets sind sehr sicher, einfach zu benutzen und machen Ihre Kryptowährung zudem jederzeit mobil. Vor allem für Menschen die einen etwas größeren Vorrat an Bitcoins ihr Eigen nennen, empfehlen sich solche in Hardware gegossenen Wallets.
Natürlich bestehen auch hierbei Sicherheits-Risiken - etwa wenn eine Hardware Wallet mit einem Malware-versuchten Rechner in Berührung kommt. Wer noch mehr Sicherheit will, dem bleibt nur eines: "Back to Oldschool".
Oldschool-Flair mit Paper Wallet
Soll heißen: Sie brauchen ein Paper Wallet. Das ist, wie der Name bereits nahelegt, ein Stück Papier. Darauf befinden sich alle Informationen, die Sie brauchen, um auf Ihre Kryptowährungsbestände zugreifen zu können - etwa in Form eines QR-Codes oder den eigentlichen (privaten und öffentlichen) Schlüsseln.
Wenn Sie dieses Paper Wallet in einem Safe aufbewahren, ist das die derzeit wohl sicherste aller Methoden für die Verwahrung von Kryptogeld. Schließlich fließen dabei keinerlei Informationen über irgendein Netz oder Device - kriminelle Hacker bleiben so absolut chancenlos.
Der Nachteil: Wenn Sie Ihr Paper Wallet einmal verlieren, haben Sie vermutlich nicht nur ein dickes Problem.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer UK-Schwesterpublikation PC Advisor.