Wenn Sie eine Internetadresse in die Adressleiste Ihres Browsers eintippen, sendet dieser zunächst eine Anfrage an die IP-Adresse, die sich hinter der WWW-Adresse verbirgt - schließlich muss der Server wissen, wohin er die Seite ausliefern soll. Die Anfrage dauert meist kurze Zeit, denn fast immer wandert sie über Zwischenstationen zum Ziel und nicht direkt - wie Sie per Traceroute herausfinden, welche Zwischenstationen das sind (und die Anfrage womöglich ausbremsen), verraten wir Ihnen auf den folgenden Seiten.
Traceroute: So geht’s mit Windows-Bordmitteln
Mit einem versteckten Windows-Befehl verfolgen Sie den Weg Ihrer Webseiten-Anfrage über alle Zwischenstationen zur Ziel-Seite. Drücken Sie gleichzeitig die Windows-Taste und "R". Tippen Sie "cmd" in das Ausführen-Feld und bestätigen Sie mit Enter. Tragen Sie jetzt den Traceroute-Befehl "tracert www.pcwelt.de" mit einer beliebigen Webseite ein und bestätigen Sie wieder mit Enter. Anschließend listet Windows den Weg Ihrer Anfrage über maximal 30 Abschnitte auf und zeigt dabei auch die Ziel-IP-Adresse an. Bequemer und mit mehr Infos geht’s mit Traceroute-Tools. Tipp: Wenn die Anfrage zu keinem Ergebnis führt, blockt vermutlich Ihre Firewall den Traceroute-Befehl - passen Sie diese bei Bedarf an.
Einsteigerfreundliches Traceroute-Tool: Magic NetTrace
Nach Download und Installation fragt Sie Magic NetTrace, ob das Programm automatisch nach Updates suchen soll. Bejahen Sie mit "Yes", Magic NetTrace stellt im Anschluss automatisch Deutsch als Sprache ein. Sollte das nicht geschehen, regeln Sie das unter "Optionen, Languages" manuell. Sie können die Software 20 Tage lang kostenfrei testen, danach fällt eine Gebühr von rund 24 Dollar an. Magic NetTrace verspricht außerdem ICQ-Kontakte orten zu können und per IE-Button bequemen Zugriff zu bieten - beides funktionierte nicht in unserem Test.
Unter "Optionen" stellen Sie im Register "Haupteinstellungen" Toneffekte an oder aus und aktivieren die automatische Suche nach neuen Versionen. Hier passen Sie außerdem Timeout und Neuversuche an - die Standard-Einstellungen gehen jedoch auch in Ordnung. Unter dem falsch übersetzen Reiter "Schrift" stellen Sie optional einen Proxy ein. Optisch passen Sie das Tool im Hauptfenster unter "Style" beliebig an.
Die wahre Stärke von Magic NetTrace sind aber die Hilfe-Texte, die selbst Einsteiger sicher durch die Hauptfunktion des Programms leiten. Beim ersten Start erklären Ihnen gelbe Sprechblasen, was zu tun ist. Achtung: Um alle zu sehen müssen Sie auf "Zurück" klicken, wohl auch aufgrund einer schlampigen Übersetzung. Magic NetTrace liefert weitere Infos im rechten Bereich des Hauptfensters - mehr dazu auf der letzten Seite.
Übersichtliche Freeware & Gratis-Web-Dienst
Die Freeware AnalogX HyperTrace konzentriert sich auf das Wesentliche. Tippen Sie unten die gewünschte Adresse ein und klicken Sie "Trace". Unter "Config" dürfen Sie zwei Einstellungen vornehmen: "DNS Lookup" auf "Enabled" gibt den Namen der Stationen preis und "Packet Loss" auf "Enabled" zeigt in einer weiteren Spalte die Verlustrate der Datenpakete an - umso niedriger, umso stabiler die Verbindung. Dieser Vorgang nimmt allerdings deutlich mehr Zeit in Anspruch. Brechen Sie bei Bedarf via "Abort" oben rechts im Hauptfenster von AnalogX HyperTrace ab.
Wer sich kein Tool installieren will, aber trotzdem mehr Komfort und Infos als über den Windows-Befehl wünscht, greift zum kostenlosen Webdienst. Nachteil: Der Webdienst dauert spürbar länger, als das bei Tools der Fall ist.
Traceroute-Ergebnis verstehen und orten
Das Ergebnis sieht meist wie folgt aus: In einer Liste stehen der Reihenfolge nach (meist nummeriert) alle passierten Stationen mit der Antwortdauer in Millisekunden (ms). Daneben finden Sie gewöhnlich IP-Adresse und oft den Namen der Station. Wenn der Name alleine nicht Aufschluss über die Station gibt, behelfen Sie sich mit einem kostenlosen Webdienst: Bei www.netip.de fügen Sie die IP-Adresse ein und der Dienst spuckt den ungefähren Ort plus Karte aus. So können Sie den Weg Ihrer Anfrage auch auf der Weltkarte verfolgen.
MagicNet Trace integriert außerdem noch eine Whois-Abfrage, die Informationen zu Besitzer und Kontakt der Internetseite sammelt. Eine Gratis-Whois-Abfrage im Netz können Sie ebenfalls auf netip.de durchführen - klicken Sie einfach auf den Whois-Button.
Wenn eine Webseite sehr lange lädt, liegt die Schuld womöglich bei einer der Zwischenstationen der Anfrage. Finden Sie es per Traceroute heraus! Der Punkt mit der längsten Millisekunden-Differenz verzögert die Anfrage am meisten.
Tipp: Das Firefox-Addon Flagfox zeigt mit einer Flagge an, in welchem Land der Server steht, auf dessen Website Sie gerade surfen. Mit einem Klick per mittlerer Maustaste auf die Flagge führt das Addon eine Whois-Abfrage durch. (PC-Welt)