Laptop-Akkus können noch so gut sein, irgendwann geht ihre Leistung zurück und sie hauchen ihr Leben aus. Die Akku-Technologie selbst kann sich aber mit der Zeit verbessern, immerhin wird viel Geld in die Entwicklung neuer Akkus investiert. Aber selbst wenn interessante neue Akku-Technologien irgendwann in der Zukunft auftauchen können, sollten Sie nicht mit großen Durchbrüchen für Akku-Speicher in der näheren Zukunft rechnen.
Obwohl Ihre Akku letztendlich also zum langsamen Tod verurteilt ist, können Sie sein Ende mit der richtigen Handhabung durchaus hinauszögern. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Laptop-Batterie so lange wie möglich nutzen können. Mit etwas Glück wird Ihre Batterie sogar so lange durchhalten, bis Sie Ihr mittlerweile ohnehin völlig veraltetes Notebook ohnehin gegen ein neues mit extra langer Akkulaufzeit austauschen können.
Tipp 1: Reizen Sie den Akku nicht aus
Wenn Sie einen Lithium-Ionen-Akku, der Standard ist bei den heutigen Notebooks, bis zum letzen Tropfen ausnutzen, so belasten und schwächen Sie die Batterie. Wenn Sie es ein oder zwei mal machen, so wird es die Batterie nicht umbringen, aber je häufiger Sie es machen, desto deutlicher wird dieser Effekt zu spüren sein und die Lebensdauer verkürzt sich (es gibt jedoch eine Ausnahme zu dieser Regel, denn unter Umständen ist es besser, wenn Sie die Batterie komplett entladen lassen. Dazu später mehr).
Die gute Nachricht: Sie können die Batterie wahrscheinlich gar nicht ganz entladen lassen, zumindest geht das nicht ohne viel Aufwand. Die meisten modernen Laptops sind so konzipiert, dass sie automatisch herunterfahren, bevor die Batterie leer ist.
Vista und Windows 7 haben spezielle Einstellungen nur für diesen Zweck. Damit Sie diese Einstellungen betrachten können, klicken Sie auf "Start" und tippen Sie "Energiesparplan bearbeiten" ein. Wählen Sie nun "Erweiterte Energieeinstellungen ändern" aus und es erscheint ein neues Fenster. Scrollen Sie nun nach unten und klappen Sie die "Akku"-Einstellungen auf. Dort öffnen Sie "Kritische Akkukapazität", diese ist wahrscheinlich bei ungefähr 5 Prozent, was ein guter Wert ist.
XP hat solche Funktionen nicht von Anfang an implementiert, auch wenn Ihr Notebook möglicherweise ein Hersteller-Programm installiert hat, welches die gleiche Funktion erfüllt.
Mythos: Sie sollten Ihre Batterie nie vollständig aufladen.
Dieser Punkt wird immer noch kontrovers diskutiert. Bei den Recherchen zu diesem Artikel haben wir mit Experten gesprochen, die mal für und mal gegen das vollständige Aufladen waren. Die Vorteile, die Sie haben, wenn Sie das Haus mit voll aufgeladenem Akku verlassen und somit länger ohne Strom auskommen, überwiegen das kleine Risiko, den Batterien etwas zu schaden.
Tipp 2: Vermeiden Sie Wärme
Wärme schadet Ihrer Batterie und vermindert deren Lebensspanne. Wenn Sie Ihr Notebook nutzen, so stellen Sie sicher, dass die Lüftungsschlitze nicht verdeckt sind. Arbeiten Sie nie mit Ihrem Notebook auf Decken oder Kissen. Stellen Sie Ihr Notebook auf eine kleine Erhöhung, sodass ein großer Luftdurchfluss möglich ist.
Desweiteren sollten Sie die Lüftungen so häufig wie möglich mit einer Druckluftflasche reinigen. Sie können diese für ein paar Euro in jedem Computerfachgeschäft kaufen. Aber stellen Sie sicher, dass Sie den Instruktionen auf der Flasche folgen und machen Sie das nur, wenn Ihr Notebook ausgeschaltet ist.
Tipp 3: Gönnen Sie der Batterie eine Pause
Wenn Sie für eine Woche oder länger nur am Stromnetz arbeiten werden, so entfernen Sie zuvor die Notebook-Batterie. Andernfalls nutzen Sie die Batterie ab, indem Sie diese die ganze Zeit über Be- und Entladen, ohne dass Sie einen Nutzen davon tragen. Desweiteren erwärmen Sie die Batterie (siehe oben: "Vermeiden Sie Wärme").
Sie sollten es vermeiden, einen zu leeren Akku aus Ihrem Notebook herausholen, denn auch eine ungenutzte Batterie verliert mit der Zeit Ihre gespeicherte Energie. Sie wollen sicherlich nicht, dass die ganze Energie verloren geht, also entfernen Sie den Akku, wenn diese nur noch zur Hälfte geladen ist.
Entfernen Sie niemals den Akku, während Ihr Notebook noch eingeschaltet, im Standby oder im Ruhemodus ist. Dies würde zu einem Absturz Ihres Systems führen der möglicherweise Ihre Hardware schädigen. Selbst das Anschließen des Akkus, während Ihr Laptop läuft, kann das System beschädigen. Also entfernen und schließen Sie die Batterie nur dann an, wenn Ihr Notebook komplett ausgeschaltet ist.
Wenn Sie noch nie Ihre Notebook-Batterie entfernt haben und Sie nicht wissen, wie es geht, so lesen Sie sich Ihr Benutzerhandbuch Ihres Notebooks durch. (Falls Sie es nicht mehr haben, so können Sie es wahrscheinlich online finden). Die Anweisungen erfordern meist, dass Sie Ihre Notebook umdrehen und auf dem Boden des Notebooks einen Knopf drücken, währen Sie die Batterie entfernen.
Mythos: Kühlen Sie Ihre Batterie.
Manche Leute empfehlen Ihnen, dass Sie die Batterie in einer Plastiktüte verschlossen im Kühlschrank lagern sollten. Während Sie Ihre Batterie gekühlt lagern, sollten Sie es tunlichst vermeiden, dass Ihre Batterie nass wird. Aber im Kühlschrenk besteht die reelle Gefahr der Wasser-Kondensation, deswegen sollten Sie Ihre Batterie lieber an einem trockenen Platz bei Raumtemperatur lagern. Ein einfacher Aktenschrank erfüllt diesen Zweck sehr gut.
Sie sollten die Batterie jedoch nicht zu lange unbenutzt oder komplett entladen lassen. Wenn Sie Ihre Batterie für mehr als zwei Monate nicht verwenden, so legen Sie die Batterie für ein paar Stunden in Ihr Notebook und benutzen es eine Weile lang. Danach können Sie die Batterie wieder entfernen.
Desweiteren sollten Sie vor einer Reise einplanen, dass Sie Ihre Batterie zumindest ein paar Stunden lang aufladen. Besser wäre es natürlich, wenn Sie die Batterie vollständig aufladen bevor Sie Ihr Notebook vom Stromnetz nehmen.
Tipp 4: Heilen Sie einen kranken Akku
Mythos:
Sie können Ihre abgenutzte Batterie verjüngen.
Das ist im eigentlichen Sinne nicht möglich. Sie können altes Lithium nicht mehr Elektronen speichern lassen als es derzeit verwalten kann. Aber wenn sich die Batterie in unerwarteter Weise sehr schnell entlädt oder wenn Ihr Notebook Probleme hat die tatsächliche Restleistung zu bestimmen, so können Sie die "Tankuhr" Ihrer Batterie verbessern, sodass es die Restleistung genauer anzeigt.
Wenn Sie vermuten, dass die Batterie Ihnen nicht richtig sagen kann, ob sie nun geladen ist oder nicht, so lassen Sie den Akku mehrere Ladezyklen durchlaufen. Zuerst lassen Sie den Akku vollständig entladen (ja, dies ist die Ausnahme zu der "lassen Sie Ihre Batterie nicht vollständig entladen"-Regel, die wir zuvor beschrieben haben). Danach laden Sie die Batterie vollständig bis zu 100% wieder auf und wiederholen diesen Prozess.
Aber wie soll die Batterie vollständig entladen werden, wenn Windows mich das nicht einfach machen lässt? Trennen Sie Ihr Notebook vom Stromnetz und lassen Sie es laufen (natürlich können Sie währenddessen auch daran arbeiten, wenn Sie es wollen) bis es automatisch in den Ruhemodus gelangt. Jetzt müssen Sie Windows noch überlisten um den Akku vollständig zu entladen: Starten Sie dazu Ihr System erneut und gehen Sie direkt ins Setup-Menü. Dazu müssen Sie beim Hochfahren eine bestimmte Taste drücken. Achten Sie auf die Anfangsmeldungen beim Boot-Vorgang, dort erscheint sinngemäß folgender Text "Press the X key for setup". Diesen Knopf drücken Sie um ins Setup-Menü zu kommen. Es kann ein paar Versuche benötigen, damit das Timing stimmt. Wenn die restliche Leistung Ihrer Batterie nicht mehr ausreicht um erneut zu starten, so schließen Sie das Netzteil an, bis Sie im Setup-Programm sind und trennen Sie Ihr Notebook wieder von der externen Stromquelle.
Lassen Sie Ihr Notebook in diesem Setup-Menü bis es sich ausschaltet. Dies kann eine ganze Weile dauern (durchaus bis zu 45 Minuten), da das Setup wesentlich weniger Strom als Windows benötigt. Wenn sich Ihr Notebook ausgeschaltet hat, so schließen Sie es wieder an das Stromnetz an und warten Sie ein paar Stunden bis sich sicher sind, dass der Akku vollständig aufgeladen ist, bevor Sie Windows wieder hochfahren lassen.
Wiederholen Sie diesen Vorgang ein oder zwei Mal. Mit etwas Glück und guter Pflege wird Ihre Batterie immer noch brauchbar sein, wenn Sie sich nach einem neuen Notebook umsehen.
Tipp 5: Verlängern Sie die Zeit zwischen zwei Ladezyklen
Die vorherigen Tipps sollten die Gesamt-Lebensspanne Ihrer Batterie verlängern. Aber für den täglichen Gebrauch interessiert Sie viel mehr eine andere Art von Lebensdauer Ihrer Batterie: Wie lange kann ich mein Notebook ohne externe Stromquelle verwenden? Die meisten Tipps werden Sie wahrscheinlich schon kennen, aber es schadet nicht, Ihr Wissen aufzufrischen (oder wieder aufzuladen).
Dunkeln Sie Ihren Bildschirm ab
Die Hintergrundbeleuchtung Ihres Notebooks benötigt viel Strom. Sie sollten Ihren Bildschirm deswegen so dunkel einstellen, dass Sie gerade noch bequem lesen können.
Schließen Sie unnötige Programme
Beenden Sie Ihr Bluetooth; wenn Sie kein Internet nutzen, so schließen Sie ebenfalls Ihren WLAN-Empfänger. Vermeiden Sie externe Mäuse oder andere externe Geräte. Und wenn Sie Ihr Notebook auf stumm stellen, so sparen Sie Strom und Sie stören keine anderen Leute im Café.
Vermeiden Sie Multitasking
Lassen Sie nur die notwendigsten Programme, die Sie gerade benötigen, laufen. Wenn möglich, beschränken Sie sich auf eine Anwendung (Schreibprogramm, Browser oder sonstiges), die Sie gerade benutzen plus Antivirenprogramm und Firewall im Hintergrund. Wenn Sie nicht im Internet unterwegs sind, so dürfen Sie auch diese Anwendungen schließen.
Vermeiden Sie Multimediaanwendungen
Sparen Sie sich die Hausarbeit wie Fotobearbeitung oder das Ansehen von alten Videos für die Zeit, wenn Sie am Stromnetz arbeiten. Wenn Sie Musik hören müssen, so nutzen Sie am besten Ihren iPod (oder ein vergleichbares Gerät).
Tipp 6: Wann verwende ich den "Ruhezustand"- oder "Energie sparen"-Modus?
Über diese Frage sollten Sie nachdenken, wenn Sie Energie sparen wollen, indem Sie Ihr Notebook in den "Ruhezustand" oder "Energie sparen" Modus schicken. Zwischen den Modi gibt es Unterschiede. XPs Standby und Vistas und Windows 7 "Energie sparen" lassen den Computer an, sodass dieser weiterhin etwas Strom verbraucht aber weniger als während normaler Nutzung.
Für den Ruhezustand speichert der Rechner die aktuellen Einstellungen auf der Festplatte und fährt dann komplett herunter, sodass kein Strom verbraucht wird. Auf der anderen Seite braucht Windows wesentlich länger um aus dem Ruhezustand wieder zu erwachen, mitunter sogar Minuten. Und in dieser Zeit verbraucht Ihr Notebook viel Strom und Sie können immer noch nicht arbeiten.
XPs "Standby"-Modus ist nicht sehr effektiv. Wenn Sie Ihr Notebook für mehr als eine halbe Stunde nicht verwenden, so sollten Sie besser den "Ruhezustand"-Modus verwenden. Für kürzere Zeiten ist der Standby-Modus vorzuziehen.
Aber Vista und Windows 7 haben den "Energie sparen" wesentlich besser umgesetzt. Deswegen sollten Sie sich nicht mit dem "Ruhezustandt"-Modus herumärgern, es sei denn Sie werden Ihr Notebook für mehr als zwei bis drei Stunden nicht verwenden.
Mythos: Mehr RAM verlängert die Batterielaufzeit.
Das stimmt. Denn mehr RAM bedeutet, dass weniger auf die Festplatte zugegriffen werden muss - und die Festplatte verbraucht nun einmal viel Strom. Aber RAM selbst benötigt auch Strom. Falls Sie viele Programme gleichzeitig verwenden(was Sie vermeiden sollten, wenn Sie ohne externe Stromquelle arbeiten) so wird mehr RAM nicht den Einsatz der Festplatte reduzieren - demzufolge braucht Ihr Notebook also mehr Strom.
Der Originalartikel stammt von Lincoln Spector von PCWorld.
Übersetzung: PC-Welt