Dass IT-Fachkräfte knapper werden, ist nicht neu. Doch zu einer explosionsartigen Erhöhung der Tagessätze von externen Consultants hat der Mangel bislang nicht geführt. Trotzdem ist es für IT-Chefs wichtig, größtmögliche Transparenz über die üblichen Honorare im IT-Markt zu haben. Die Analysten von Pierre Audoin Consultants (PAC) sind mit ihrer "Preisdatenbank IT-Services 2011/12" in der Lage, entsprechende Benchmark-Daten zur Verfügung zu stellen. Sie haben der Computerwoche und ihren Lesern einen Einblick in ihren Daten-Pool gewährt.
380 Euro für den Juniorberater
Ein junger Berater mit weniger als zwei Jahren Berufserfahrung bezieht demnach durchschnittlich einen Tagessatz von 380 Euro. Dieser Wert liegt um 60 Prozent unter dem, was Berater über alle Hierarchie-Levels hinweg im statistischen Mittel verdienen. Rund ein Drittel aller in IT-Projekten involvierten Berater gehören zur Gruppe der "Junior Consultants". Sie werden eingebunden, um die Projektkosten im Rahmen zu halten und Wissen aufzubauen.
Einen deutlichen "Know-how-Sprung" konzediert PAC dem nächsthöheren Level der "Consultants". Vertreter dieser Kategorie haben zwei bis drei Jahre Berufserfahrung und stellen mit 45 Prozent die größte Gruppe innerhalb eines Projektteams. Der durchschnittliche Tagessatz liegt hier bereits bei 670 Euro.
Die nächste Hierarchiestufe bilden die "Senior Consultants" (drei bis fünf Jahre Berufserfahrung), die im Schnitt 970 Euro pro Tag verlangen. Vertreter dieser Gruppe stellen nur 15 Prozent eines durchschnittlichen Projektteams. Die Einkommenslücke gegenüber dem darüberliegenden Level des "Managers" ist nicht besonders groß: Dort pendelt sich der Tagessatz bei 1140 Euro ein. Manager bilden mit etwa fünf Prozent eine absolute Minderheit in Projektteams und bieten vom Know-how her meist nicht viel mehr als Senior Consultants.
Geschafft hat es in der Consulting-Szene, wer als "Senior Manager" mit mindestens achtjähriger Berufserfahrung auftreten kann: In dieser Position sind Tagessätze von 1620 Euro die Regel, gegenüber dem Gesamtdurchschnitt im IT-Beratungsmarkt entspricht das einem Plus von 70 Prozent. Von Senior Managern erwarten die Kunden viel Know-how und Effizienz.
BI-Berater verdienen am besten
Kategorisiert nach Softwarelösungen, zeigt sich, dass Business-Intelligence-Spezialisten mit einem mittleren Tagessatz von 1075 Euro die Nase vorn haben. Über dem Durchschnitt liegen ferner spezialisierte Berater mit Branchenkenntnissen (1040 Euro) und CRM-Profis (980 Euro). Experten für Supply-Chain- und Supplier-Relationship-Management positionieren sich mit 960 Euro im Mittelfeld, Buchhaltungs-, Personal- und PPS-Profis ordnen sich mit Tagessätzen um die 890 Euro leicht unterhalb des statistischen Mittels ein. Insgesamt fällt auf, dass die Schwankungen im Vergleich der Software- beziehungsweise Lösungskategorien nicht besonders groß sind.
Die Grundlage der Erhebung
Gestützt auf die "Preisdatenbank IT-Services 2011/12" von Pierre Audoin Consultants (PAC) wird unsere Schwesterpublikation Computerwoche den kommenden Wochen durchschnittliche Honorarsätze für IT-Berater präsentieren. Die Analysten halten mehr als 10.000 validierte Referenzpreise vor und berücksichtigen dabei Hierarchie-Level (inklusive Berufserfahrung), Servicekategorien, Plattform-Know-how zu IBM-, Microsoft-, SAP- und Oracle-Produkten, Branchenwissen sowie Lösungskategorien. Vergleichen Sie hier Ihre Sourcing-Konditionen mit dem Marktdurchschnitt! (Computerwoche)