Besonders agile Finanzdienstleister haben bessere Chancen, Top-Ergebnisse zu erzielen. Accenture beschreibt neun Stellschrauben einer wirklich agilen Organisation.
Welche Antwort haben Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister auf den Ruf nach Agilität - dieser Frage geht die Unternehmensberatung Accenture in einer aktuellen Studie nach. Die Consultants identifizieren nur zwölf Prozent der Organisationen als "wirklich agil". 42 Prozent "dümpeln herum", 26 Prozent gelten als gefährdet und die verbleibenden 21 Prozent agierten chaotisch und inkonsistent. Die Studie kombiniert Daten verschiedener Accenture-Analysen und basiert auf Angaben von insgesamt knapp 800 Unternehmen und rund 3.500 Angestellten weltweit.
Die "wirklich agilen" Organisationen zeichnen sich laut Accenture dadurch aus, dass sie einen firmenweiten Ansatz verfolgen, statt etwa isolierte Change-Programme oder einzelne agile Initiativen zu starten. Ihre Chance, Top-Ergebnisse zu erzielen, ist erheblich höher als die einer durchschnittlichen Organisation.
Accenture erläutert neun Ansatzpunkte, um Unternehmen agiler auszurichten.
1. Führung: Gleichzeitig digitaler und menschlicher - so umreißt Accenture die Führung, die heute verlangt wird. Die Consultants konkretisieren das anhand von drei Fragen. Die Frage, ob das Unternehmen eine klare Vision von den Veränderungen für die kommenden drei Jahre habe, bejahen hundert Prozent aller Studienteilnehmer aus den als "wirklich agil" eingestuften Organisationen. Unter den anderen sind es nur 68 Prozent. Dass obere Führungskräfte hinter den Change-Programmen stehen, bestätigen 94 Prozent der "wirklich Agilen", aber nur 63 Prozent der anderen Befragten. 87 Prozent der agilen Vorreiter erklären, dass auch Abteilungsleiter den Change aktiv vorantreiben, unter den übrigen Befragten sind es wiederum 63 Prozent.
2. Firmenkultur: Als positives Beispiel dient eine Online Investment Company, die als "Disruptor" startete und heute Assets im Wert von mehr als zehn Milliarden US-Dollar managt. Accenture sieht dafür folgende Gründe: das Unternehmen organisiert sich in kleinen, projektbezogenen Teams, die sich selbst managen. Auf das Einhalten von Arbeitszeiten achtet niemand - das Ergebnis zählt. Fehler gelten als Lernerfahrung. Die Manager fördern ständigen Austausch und Kommunikation, alle Mitarbeiter können auf die nötigen Daten zugreifen.
Die Top-CIOs der Banken
Rainer Neske Rainer Neske, Vorsitzender des Vorstands der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), hat im Januar 2018 die Zentralbereiche Finanzen und Informationstechnologie mitübernommen. Zuvor hatte zuletzt Alexander von Uslar die CIO-Funktion inne.
Heiko Burdack Der CIO der Signal Iduna Gruppe, Heiko Burdack, wechselte zum 1. Februar 2023 als Chief Technology Officer zur Commerzbank.
Gerhard Grebler Seit Januar 2018 ist Grebler bei der Landesbausparkasse (LBS Bayern) für die Bereiche IT, Personal und Revision verantwortlich.
Melanie Kehr IT-Verantwortliche bei der staatlichen Förderbank KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) ist seit April 2018 Melanie Kehr. Seit 2014 leitete sie als Bereichsleiterin Group IT den Bereich Informationstechnologie der BayernLB. Zunächst war Kehr Generalbevollmächtige der KfW, seit März 2019 ist sie auch Vorstandsmitglied der Bank.
Tobias Schmitt Tobias Schmitt ist CIO der NRW.Bank Düsseldorf/Münster. Im Jahr 2010 wählte ihn die Jury vom Wettbewerb "CIO des Jahres 2010" zu einem der besten IT-Verantwortlichen in der Kategorie Mittelstand.
Mike Dargan Head of Information Technology bei der Schweizer Bank UBS ist seit Mitte September 2016 Mike Dargan. Er arbeitet in Zürich und gehört dem Group COO Executive Committee der Bank an. Dargan war zuletzt CIO des Corporate and Institutional Banking der Standard Chartered Bank und dort für die End-to-End-Technologie und Betriebsprozesse dieser Geschäftsfelder zuständig.
Simone Bock Der Finanzdienstleister State Street Bank International GmbH hat Simone Bock zum Head of IT ernannt. Seit dem 1. Dezember 2022 leitet Bock von München aus die IT der State Street Bank International GmbH (SSBI). Die erfahrene IT-Managerin kommt von der BNP Paribas Group.
Bernd Leukert Bernd Leukert wurde am 1. Januar 2020 Vorstand für Technologie, Daten und Innovation der Deutschen Bank. Von 2014 bis 2019 war Leukert Technikvorstand bei SAP, wo er 1994 seine Karriere begann.
Stephan Tillack Stephan Tillack (49) verantwortet seit 2014 den IT-Bereich der Norddeutschen Landesbank (NORD/LB). Unter seiner Verantwortung wurden in den letzten Jahren diverse Modernisierungs- und Standardisierungsmaßnahmen vorgenommen, u.a. wurde die IT-Plattform für das Wholesale-Kreditgeschäft ausgetauscht, die Integrationsarchitektur für die dispositiven Daten erneuert und eine neue Core-Banking Plattform für die ausländischen Niederlassungen eingeführt. Die komplette Client/Server-Architektur inkl. Bürokommunikation wurde auf Microsoft-Standard überführt, die bestehenden Rechenzentren konsolidiert, das IT Risikomanagement grundlegend modernisiert, ein Innovations- und ein Datenlabor aufgebaut und die gesamte IT der Bremer Landesbank in die NORD/LB integriert. Stephan Tillack ist seit 1999 in diversen Führungsaufgaben bei der NORD/LB tätig.
Hans-Jürgen Plewan Hans-Jürgen Plewan ist seit 2013 Head of Group IT in der DekaBank. Zuvor führte der promovierte Informatiker die Geschäfte der Finanz Informatik Solutions Plus (FISP), einer Tochter der Finanz Informatik (FI). Die FI ist zentraler IT-Dienstleister der Sparkassen. Die DekaBank ist das Wertpapierhaus der Sparkassen. Im Vorstand vertritt seit Mai 2019 COO Daniel Kapffer die IT.
Aysel Osmanoglu Aysel Osmanoglu ist seit Januar 2016 IT-Vorstand bei der GLS Bank in Bochum (vormals Ökobank), zuständig für Infrastruktur/IT. Die BaFin muss der Berufung noch zustimmen. Osmanoglu stieg 2006 als Trainee ein und wurde 2013 zur Bereichsleiterin Basisgeschäft Marktfolge ernannt. Sie absolvierte ein Studium der Volks- und Betriebswirtschaftslehre, zugleich ist sie diplomierte Bankbetriebswirtin Management der Akademie Deutscher Genossenschaften.
Rudolf Hoyer Der Diplom-Informatiker Rudolf Hoyer ist seit September 2012 Leiter des Unternehmensbereiches Informationstechnologie und Organisation bei der Hamburger Sparkasse (Haspa). Seit 2009 leitet Hoyer bei der Haspa den Unternehmensbereich „Produktivität und Prozesse“. Davor war er im Stabsbereich der NRS Norddeutsche Retail-Service AG (ein Unternehmen der HASPA-Gruppe) tätig. Bis 2005 arbeite Hoyer bei der HypoVereinsbank in Hamburg und München, wo er die Integration der Vereins- und Westbank begleitete. Von 2005 bis 2007 verantwortete er in der VR Kreditwerk AG das Kreditprocessing in Norddeutschland.
Dorothée Appel Seit Oktober 2020 arbeitet Dorothée Appel als Chief Information Officer für Retail Banking, Commercial Banking und Functions (RCBF) in der Abteilung Innovation & Technology der ABN Amro.
Michael Clijdesdale Seit dem 1. April 2022 ist Michael Clijdesdale Chief Information Officer im Vorstand der ING Deutschland.
Volker Stadler Volker Stadler ist seit September 2017 Geschäftsführer der Volkswagen Bank GmbH und dort verantwortlich für Operations und Informationstechnologie. Stadler war zuvor Abteilungsleiter Steering & Strategy IT der Volkswagen Financial Services AG.
Christian Brauckmann Nach der Fusion von DZ Bank (Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank) und WGZ Bank (Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank) zum August 2016 ist Christian Brauckmann neuer Vorstand für IT und Organisation. Er war bei der WGZ Bank zuvor zuständig für die Bereiche Financial Markets Operations, Zahlungsverkehr und Organisation und Betrieb.
Christiane Vorspel Christiane Vorspel ist seit Oktober 2024 COO im Vorstand der Commerzbank und verantwortet damit auch die IT. Sie kommt von der LBBW.
Joachim Wuermeling Der Jurist Joachim Wuermeling ist seit Anfang November 2016 offiziell Mitglied im Vorstand der Deutschen Bundesbank. Der Vorstand der Deutschen Bundesbank hat auch die Ressortzuständigkeiten neu verteilt. Wuermeling übernahm die Verantwortung für die Bereiche Informationstechnologie und Märkte. Wuermeling war von 1999 bis 2005 Europaabgeordneter der CSU und von 2005 bis 2008 beamteter Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. Dann wechselte er in die Hauptgeschäftsführung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft, danach wurde er Vorsitzender des Verbandes der Sparda-Banken in Frankfurt.
Alexander Neumann Bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall hat im November 2016 Alexander Neumann die Position des Leiters IT-Steuerung übernommen. Neumann kommt aus dem eigenen Haus: Zuletzt arbeitete er bei der Schwäbisch Hall Kreditservice AG, ein Finanzdienstleister im Kredit-, Bauspar- und Förderkreditgeschäft, als Bereichsleiter IT-Lösungen und Projekte.
Axel Schnuck Axel Schnuck ist seit Dezember 2016 Head of Information Technology bei der Deutsche Pfandbriefbank AG (pbb) in Unterschleißheim bei München. Schnuck war zuvor 13 Jahre in der zur DZ-Bank gehörenden Schwäbisch Hall Gruppe tätig.
Manuela Bieß Manuela Bieß (Foto) und Jürgen Wiedmann leiten seit Januar 2018 gemeinsam den Bereich "Informationstechnologie" der Helaba. Der Bereich "Organisation und Informatik" wurde zum 1. Januar 2018 in die zwei eigenständigen Bereiche "Organisation“ und „Informationstechnologie" geteilt.
Wolfgang Ludwig Wolfgang Ludwig ist seit Juli 2018 neuer Bereichsleiter Group IT/CIO der BayernLB. Der CIO berichtet an den CFO/COO der Bank. Ludwig arbeitet bereits seit 1996 für die BayernLB. Er hat im Zuge seiner Laufbahn verschiedene Fach- und Führungsfunktionen in München inne. Einige Jahre war er auch in der Niederlassung London tätig.
Andreas Fahrni Als Nachfolger von Urs Monstein übernahm Andreas Fahrni formal ab Juni 2018 die Rolle als Global Head IT der Bank Julius Bär. Nebst der Führung der globalen IT-Organisation der Bank mit Entwicklungs- und Betriebszentren in Zürich, Singapur und Luxembourg, haben für ihn die agile Transformation, die Digitalisierung des Bankkundengeschäfts und die Harmonisierung des globalen Betriebsmodels Priorität. Zuvor war Fahrni seit 2008 in der Bank Julius Bär in verschiedenen Funktionen tätig. Nach dem Master als Dipl. El.-Ing. ETHZ er zudem in verschiedenen Software-Entwicklungsprojekten bei der Firma Accenture in führenden Funktionen tätig.
Ulrich Reidel Der promovierte Wirtschaftswissenschaftler Ulrich Reidel ist seit Juli 2019 Chief Information Officer der Baader Bank mit Sitz in Unterschleißheim bei München. Zuvor war Reidel als CIO und CDO für die Südleasing und Südfactoring tätig, Töchter der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Reidel hatte seine berufliche Laufbahn bei der Excelsis Business Technology begonnen. Weitere Stationen führten ihn über die Börse Stuttgart (Abteilungsleiter Projekt- und IT-Controlling / Bereichsleiter IT Service Management) und die MBtech Group (Leiter Software Standards and Integration).
Sandra Kagerer Sandra Kagerer besetzt seit 1. April die neu geschaffene Position des Head of IT der Airbus Bank in München. Sie berichtet an Matthias Jacobs, Head of IT & Operations. Zuvor war Kagerer IT Governance Manager der Kapitalverwaltungsgesellschaft BayernInvest. Bis 2018 war die Finanzmathematikerin bei der Beratungsgesellschaft KPMG Deutschland unter anderem im Risk-Management tätig.
Jürgen-Hendrik Kuhn Seit April 2024 ist Jürgen-Hendrik Kuhn IT-Chef der FNZ Bank SE und Fondsdepot Bank GmbH. Er kommt von HSBC Germany.
Francine Zimmermann Francine Zimmermann hat im September 2017 die Leitung Auftragsmanagement bei der Finanz Informatik Technologie Service (FI-TS) mit Sitz in Haar bei München übernommen. Sie war zuvor 4,5 Jahre CIO bei der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK).
David Mathers Der Brite David Mathers ist seit Anfang Mai 2012 in Personalunion CFO und CIO bei der Credit Suisse. Die Schweizer Großbank hat ihre Bereiche Finance, Operations und IT zusammengelegt. Im Zuge dessen verließ der vormalige CIO Karl Landert die Bank.
Klaus Bremges Seit Juli 2013 arbeitet Klaus Bremges als CIO der Portigon AG, diese ist die Rechtsnachfolgerin der WestLB. Die Portigon will zudem eine Service-Gesellschaft gründen, um Outsourcing-Dienstleistungen am Markt anbieten zu können. Bremges leitet auch die IT der Portigon Financial Services GmbH.
3. Agile Methoden: 60 Prozent der Change-Programme bei den agilen Vorreitern enthalten agile Methoden/Technologien. Unter den anderen Organisationen gilt das nur für 37 Prozent. Fazit: die "echten Agilen" übertreffen den Wettbewerb in folgenden Punkten: schnellere Projektabschlüsse, mehr Zusammenarbeit, stärkeres Einbeziehen der Stakeholder, geringere Kosten.
4. Risiko und Governance: Einen "One size fits all"-Ansatz lehnt Accenture ab. Die Berater wollen Risk & Governance als Mittel zu Transparenz und Klarheit verstanden wissen. Oft würden Entscheidungen unnötig eskaliert und einem Komitee statt einer Einzelperson überlassen.
Jede Entscheidung geht auf eine Einzelperson zurück
Daraus folgt: Agilität setzt erstens individuelle Verantwortlichkeiten voraus. Jede Entscheidung geht auf eine Einzelperson zurück, die sich zuvor mit ihren Stakeholdern beraten hat. Zweitens werden Entscheidungen schnell und auf Basis der zu diesem Zeitpunkt verfügbaren Informationen getroffen. Drittens: Entscheidungen dürfen nachträglich geändert werden, sofern neue Informationen vorliegen.
5. Funding und Investitionen: Den Satz "Unser Unternehmen hat ein klares Bild seines Change-Portfolios für die nächsten zwölf Monate" stimmen hundert Prozent der Befragten aus den "wirklich agilen" Firmen zu. Unter den anderen Studienteilnehmern sind es 76 Prozent. Accenture betont, dass Budgets nicht mehr nur in der bekannten Langfrist-Planung vergeben werden können. Unternehmen brauchen Spielraum und sollten Etats in kürzeren Zyklen freigeben.
Top-CIOs der Finanzdienstleister
Tim Weickert, EOS Tim Weickert ist seit Mitte Juli 2017 neuer Managing Director beim Inkassounternehmen EOS Holding GmbH in Hamburg und in der Geschäftsführung zuständig für die IT. Die EOS Holding ist ein Konzernunternehmen der Otto Group. Zuletzt war Weickert CIO bei der Flexperto GmbH, einem Berliner Startup für digitale Vertriebskooperationen.
Carsten Soßna Carsten Soßna, seit 2015 Bereichsleiter IT von MLP, übernimmt zum 1. September 2023 als Vorstand die Verantwortung für das neu geschaffene IT-Ressort.
Oliver Reindl Oliver Reindl ist seit April 2019 CIO/Bereichsleiter IT-Management & Organisation bei der Kölner abcfinance GmbH, eine Tochter der Werhahn KG. Sie betreibt Leasing- und Factoring für den Mittelstand. Beim Finanzdienstleister richtet er die IT auf das schnelle Wachstum der Firma aus. Reindl war zuvor CIO der Flughafen Köln-Bonn GmbH.
Alena Kretzberg Zum 1. März 2023 wechselt Alena Kretzberg von der Commerzbank zu Volkswagen Financial Services. Die neue IT-Vorständin folgt auf Mario Daberkow.
Thomas Sutter Thomas Sutter ist seit September 2017 Geschäftsführer der Volkswagen Financial Services Digital Solutions GmbH und dort verantwortlich für den Geschäftsbereich IT. Zuvor hat er als Abteilungsleiter der Abteilung „Core Finance Solutions“ der Volkswagen Financial Services AG gearbeitet.
Christoph Böhm Neuer CIO und COO der Deutsche Börse AG ist seit November 2018 Christoph Böhm. Er kommt von der SAP AG, wo er als Senior Vice President, Global Cloud Services, arbeitet. Der promovierte Elektroingenieur Böhm war von April 2011 bis Oktober 2014 CIO bei Vodafone. Er kam damals als CEO von der Active Billing GmbH & Co. KG, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom. Davor arbeitete er in führenden Positionen bei der Signal Iduna-Gruppe, der Deutschen Post AG und AT&T.
Markus Strehle Markus Strehle übernahm zum 1. Oktober 2019 die Verantwortung des Vorstandsressorts "IT und Organisation" der Deutschen Leasing und erweitert den bisher vierköpfigen Vorstand. Strehle soll laut Unternehmensangaben die IT modernisieren und die Entwicklung von digitalen Kundenlösungen vorantreiben.
Michael Takada Michael Takada wechselt innerhalb des Daimler-Truck-Konzerns den CIO-Posten. Er löst Johan Swart als IT-Leiter der Finanztochter ab.
Stephan Nasterlack Stephan Nasterlack verantwortet seit März 2022 die IT beim Finanzdienstleister Union Investment.
Michael Sonne Neuer CIO beim Immobiliendienstleister PlanetHome Group in Unterföhring bei München ist seit Mai 2018 Michael Sonne. Die Position des CIOs wurde neu geschaffen. Seit 2010 war er CIO der Interhyp.
6. Neuverkabelung: Traditionelle Hierarchien lösen sich ebenso auf wie klassische berufliche Rollen. Überspitzt formuliert: Über eine Sache entscheiden sollten die Team-Mitglieder, die sich am stärksten damit beschäftigen. Top-Down eignet sich nicht mehr. Accenture will nicht von neuen oder alternativen Strukturen sprechen, sondern von einem "living business". Überdurchschnittlich oft verfügen die vorbildhaften Unternehmen über spezialisierte Digitalisierungs-Teams, die firmenweit eingesetzt werden. Sie kooperieren mit innovativen Fintechs und entwickeln langfristige Digitalisierungs-Strategien.
7. Mitarbeiter: Die zukunftsfähige Belegschaft kreist vor allem um Eines: Lernfähigkeit. Vorreiter-Unternehmen versammeln ihre Mitarbeiter nicht mehr zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten, sondern lassen sie "on the go" lernen. Kleine, überschaubare Lerneinheiten, mit denen sich die Mitarbeiter am Arbeitsplatz beschäftigen können, versprechen mehr Erfolg. Ein weiterer Punkt: der Begriff der Belegschaft weitet sich aus. Künftig werden Unternehmen über eine begrenzte Kern-Belegschaft verfügen, die bedarfsweise um Fachkräfte von Job-Marktplätzen (Plattformen) ergänzt wird.
8. Kanäle und Betrieb: Hier geht es nicht nur um neue Kanäle über Social Media oder mobile Endgeräte, sondern um den Ansatz eines Human-centered Design. Accenture nennt den Begriff "phygital" als Kunstwort aus physisch und digital. Ziel ist, die richtige Balance zwischen digitaler Ansprache und physischer Präsenz zu schaffen, mit der die Kunden sich wohlfühlen.
9. Daten und Technologie: Accenture beschreibt das Beispiel einer großen Bank, die eine neue IT-Architektur entwickelt hat. Diese deckt vier Punkte ab: erstens Reduzierung eigener Rechenzentren durch Cloud-Migration, zweitens Nutzung von Containern und Microservern, drittens Nutzung agiler Frameworks und Methoden sowie DevOps und viertens Einsatz von Open-Source Dashboards. Ergebnis: Die Bank bearbeitet mehr als 75 Prozent der Kundenanfragen digital. Die Kunden kommunizieren am liebsten über mobile Kanäle.
Für die digitale Transformation im Finance-Sektor gibt es kein Patentrezept , schließt Accenture. Entscheider müssten sich mit Methoden und Mindsets vertraut machen, die in dieser Branche bisher unüblich sind.