Android für Profis

So wird Android Business-tauglich

14.11.2011 von Hans-Christian Dirscherl und Jeff Vance
Android-Geräte sind auf dem Vormarsch und werden immer häufiger in Unternehmen eingesetzt. Wir machen Ihr Smartphone für den Business-Einsatz fit.
Mit den richtigen Android-Apps zum Geschäftserfolg.
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Android erfreut sich immer größerer Beliebtheit. In den USA ist Android bereits die Nummer 1 unter den Smartphone-Betriebssystemen. Da stellt sich natürlich die Frage, wie gut sich Android für den Unternehmenseinsatz eignet. Selbst wenn Ihr Unternehmen offiziell kein Android unterstützt, sollten Sie sich nicht wundern, wenn Ihre Kollegen trotzdem Mittel und Wege finden das Android-Gerät auch im Unternehmen zu nutzen.

"BlackBerry und BlackBerry Enterprise Server (BES) sind immer noch das Beste für Unternehmen", sagt Christian Kane, ein Analyst bei Forrester Research. "Die ersten Versionen von Android erfüllten nicht die Sicherheitsansprüche, die in Unternehmen notwendig sind. Aber die Zeiten haben sich geändert. Jede Aktualisierung des Android-Betriebssystems erhöht die Sicherheit und fügt Android weitere Funktionen hinzu, sodass Android-Geräte auch für Unternehmen immer geeigneter werden."

Das Entsperrmuster festlegen.

Android muss sich jedoch immer noch weiterentwickeln, wenn es mit BES konkurrieren will, aber der Vorsprung von BES ist nicht mehr allzu groß. Wir geben Ihnen zehn Tipps, mit denen Sie Ihr Android-Gerät in ein solides Business-Smartphone verwandeln können.

Bildschirmsperrung bei Android

Um ein Smartphone in einem Unternehmen nutzen zu dürfen, muss dieses viele Sicherheitskriterien erfüllen. Manche davon sind sehr einfach zu erfüllen, andere hingegen eher schwierig. Wir beginnen mit den einfachen Kriterien. Die meisten Nutzer entsperren ihren Bildschirm, indem sie einfach auf mit dem Finger von oben nach unten über den Bildschirm streichen. Dies ist die Standardeinstellung.

Aber Sie können diese Einstellung ändern. Navigieren Sie zu "Einstellungen" und anschließend zu "Sicherheit". Dort können Sie beispielsweise ein komplexeres Muster festlegen, mit welchem Ihr Bildschirm entsperrt wird. Wenn Sie lieber Zahlen an Stelle von Mustern eintippen, können Sie eine PIN-Eingabe erforderlich machen.

Antivirenprogramm für Android

Über ein Webfrontend können Sie Ihr Android-Smartphone lokalisieren, sperren oder löschen.

Malware könnte zu einem Problem bei Android-Smartphones werden. Installieren Sie deshalb ein aktuelles Antivirenprogramm auf Ihrem Smartphone. Dabei bietet der Android Markt viele unterschiedliche Programme, von denen einige sogar kostenlos erhältlich sind. Zwei sehr gute Beispiele für Antivirenprogramme sind Anti-Virus Free und Lookout Mobile Security.

Lookout überprüft automatisch jede neu installierte App auf verdächtigen Code. Zudem informiert Sie Lookout, wenn eine App Daten sammelt oder weitergibt. Diese Virenschutz-Funktion gibt es gratis, wenn Sie die App aber lizenzieren, dann können Sie zusätzlich die Backup-Funktion, die Fernsperrung und die Fernlöschung nutzen. Außerdem können Sie Ihr Smartphone vom Browser-Frontend aus jederzeit lokalisieren lassen. Lookout nimmt dazu Verbindung mit Ihrem Smartphone auf und zeigt den ermittelten Standort dann auf einer Google Maps-Karte an. Allerdings klappt die Lokalisierung nicht immer ganz exakt. Wenn sich Ihr Handy in einem Raum befindet, von dem aus es kein GPS-Signal empfangen kann und es dort auch kein WLAN-Netz nutzt, dann wird anhand der Funkzellen der Standort ermittelt. Und das ist etwas ungenauer als via GPS und WLAN. In unserem konkreten Beispiel (siehe Screenshot) betrug die Abweichung knapp Hundert Meter.

Authentifizierung, Sicherheitsrichtlinien, Sichere Mail

Drittherstellerprogramme, wie SecureAuth und PhoneFactor, fügen eine mehrteilige Authentifizierungen in Ihr Android-Gerät ein. Somit können Sie als Nutzer sicher auf Anwendungen in Ihrem Unternehmen zugreifen. SecureAuth kann sich mit ActiveDirectory verbinden, sodass mobile Nutzer genauso streng überprüft werden wie LAN-Nutzer.

Apps zur Verwaltung der Android-Sicherheitsrichtlinien

Zwar kann Google keine solchen Richtlinien vorweisen wie BES, dennoch können Googles Apps Ihnen helfen Sicherheitsrichtlinien auf dem Android festzulegen. Mit Google Apps Device Policy Administration können Administratoren unterschiedliche Richtlinien, wie beispielsweise ein Passwort, das bestimmte Vorgaben erfüllt, Datenverschlüsselung und die Bildschirm-Sperrung, einstellen. Desweiteren können Sie damit Ihre Android-Daten aus der Ferne löschen, falls Ihnen Ihr Gerät abhandenkommen sollte.

Verwaltung des Mobilgerätes

Es gibt mehrere Unternehmen, die Ihnen eine BES-artige Kontrolle über Ihr Android, iPhone oder andere mobile Geräte versprechen. Laut Kane sind Good Technology und Sybase Afaria die führenden Unternehmen in diesem Bereich. Jedoch haben diese Programme ernstzunehmende Konkurrenz erhalten unter anderem von AirWatch, BoxTone, Mobilelron und Zenprise. Wenn Sie eines der Programme installiert haben, können Sie Daten in Echtzeit verschlüsseln, aus der Ferne die Passwortrichtlinien bestimmen, Daten löschen, Ihre Geschäftsdaten auf einer speziellen Partition sichern und alle Zugriffsrechte anpassen.

Ab welcher Version unterstützen Sie Android?

"Selbst mit installierten Drittherstellerprogrammen, die die Sicherheit der Android-Smartphones erhöhen, sind nicht alle Schwierigkeiten überwunden. Denn selbst diese Programme können die Richtlinien nicht auf alle existierenden, unterschiedlichen Betriebssystem-Versionen installieren", sagt Kane. Dasselbe gilt jedoch auch für das iPhone. Die einzige Möglichkeit für Sie ist einen Schlussstrich zu ziehen. Sie müssen entscheiden, ab welcher Version Sie die Android-Geräte unterstützen wollen. Für Android Geräte wäre Version 2.2 eine angemessene untere Grenze, während Sie iPhones unterhalb von iOS 4 den Zugang zu Ihrem Unternehmen verwehren sollten.

Integrieren Sie sicheren E-Mail-Verkehr

Das im Android integrierte E-Mail-Programm ist selbstverständlich Googlemail und viele Nutzer konfigurieren Googlemail so, dass sie die Unternehmensmails auf dem Android erhalten. Das ist in Ordnung, wenn Sie unterwegs einfach nur E-Mails abrufen wollen, aber für die Zusammenarbeit mit Microsoft Exchange ist es nicht sehr gut geeignet. TouchDown dient als mobiler Client für Exchange, sodass Sie als Nutzer einen sicheren Zugriff auf Unternehmens-Mails, -Kalender, - Kontakten, -Aufgaben und -Notizen erhalten. Eine große Sicherheitslücke bei Android ist die mangelnde Unterstützung der vollständigen Verschlüsselung der Dateien, zumindest bisher. Denn TouchDown akzeptiert die meisten wichtigen Sicherheitsrichtlinien, die von Exchange verlangt werden unter anderem SD-Karten-Verschlüsselung, die Notwendigkeit von PIN- und Passwort-Abfragen sowie die regelmäßige Änderung des Passwortes. Desweiteren erstellt TouchDown für sich eine eigene Partition, sodass keine andere Applikation mit den Exchange-Daten interagieren kann.

PIN, mobile Virtualisierung, verbesserte Eingabemöglichkeiten

Der E-Mail-App des Android fehlen ein paar der Desktop-Outlook-Funktionen, die für Unternehmen dennoch wichtig sind. DejaOffice reicht jedoch einige der Funktionen nach. Mit dieser App haben Sie unter anderem Zugriff auf Notizen und Memos. Desweiteren können Sie Kalenderereignisse farbig markieren und Kontakte mit den Kalenderverabredungen verbinden.

Mobile Virtualisierung

Mit Red Bend Software kann die IT-Abteilung Android-Images als virtuelle Maschinen einsetzen. Das Unternehmens-Betriebssystem ist anschließend komplett unabhängig von dem persönlichen Betriebssystem. Theoretisch können Unternehmen die mobile Virtualisierung von Red Bend nutzen, um ein bestimmtes Betriebssystem herauszusuchen, das sie unterstützen wollen. Dieses Betriebssystem kann auf jedem Smartphone als separates Betriebssystem installiert werden, sodass die Nutzer zwischen persönlichen und geschäftlichen Betriebssystem wechseln können.

Schneller tippen und Android mit Sprachbefehlen steuern

Am Anfang haben sich die Blackberry-Nutzer darüber beschwert, dass Android-Geräte mehrheitlich keine physische Tastatur haben (obwohl es natürlich einige Slider mit Android-OS gibt). Doch es sind bessere Eingabemöglichkeiten wie Swype vorhanden. Swype ersetzt Androids virtuelle Tastatur. Damit tippen Sie, indem Sie mit dem Finger über die Tastatur wischen, anstatt jeden einzelnen Buchstaben anzutippen.

Eine andere Eingabemöglichkeit ist Androids Sprachsuche. Sie könne mit der Google Sprachbedienung ein Android-Smartphone mit gesprochenen deutschsprachigen Befehlen steuern: "Text senden an NAME" verschickt eine SMS, "Adresse navigieren" lotst Sie mit Hilfe von Google Maps Navigation zur gewünschten Adresse, "Name anrufen" lässt das Telefon der genannten Person klingeln, "Karte von München anzeigen" zeigt Ihnen München auf Google Maps, "Bilder VW Käfer" sucht mit Hilfe der Google-Bildersuche nach Abbildungen des bekannten Volkswagen-Oldies und "Pcwelt.de anzeigen" öffnet www.pcwelt.de im Android-Browser.

Mit der Sprachsuche können Sie also sogar Textnachrichten oder Mails verfassen, Webseiten suchen oder die Navigation starten.

Fazit zu Business-Apps für Google-Android

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Android wird immer besser und eignet sich immer mehr für den Unternehmenseinsatz. So kann die Google Maps Navigations-App jetzt auf die Verkehrssituation in Echt-Zeit reagieren und alternative Routen anbieten. Die Übersetzungs-App hilft Ihnen sich in fremden Sprachen auszudrücken. Mit Googles Goggles können Sie Ihre Visitenkarten digitalisieren, indem Sie diese mit der Kamera abfotografieren. Die Daten werden automatisch zu Ihren Kontakten hinzugefügt. Es gibt auch Dritthersteller-Apps, mit denen Sie den Funktionsumfang Ihres Smartphones erweitern können. Sie können mit den Apps beispielsweise Ihre Unkosten verfolgen, elektronische Bordkarten für bestimmte Fluglinien erstellen oder eine elektronische Signatur unter wichtige Dokumente und Kontakte setzen. (PC-Welt)