Passen ein biederer Manager und Charisma zusammen? Ist es nicht so, dass man Ausstrahlung entweder hat oder nicht? Nein. Kommunikations-Coach Nick Morgan ist davon überzeugt, dass jeder lernen kann, Charisma auszustrahlen.
Unsere amerikanische Schwesterpublikation CIO.com hat an einem Teleseminar von Morgan teilgenommen und dort erfahren: Charisma ist der konzentrierte Ausdruck von Emotionen. Wer Gefühle stark empfinden kann, kann auch charismatisch sein.
"Wir empfinden einen Vortragenden als charismatisch, wenn er oder sie eine starke Emotion ausstrahlt anstatt anteilslos über das Thema zu sprechen", sagt Morgan. Darauf sprechen Menschen an.
Das hat mit bestimmten Neuronen im menschlichen Gehirn zu tun, die die Emotionen anderer mimen, erläutert Morgan. Wenn beispielsweise jemand Trauer intensiv empfindet, erleben wir als Beobachter auch das Gefühl von Betroffenheit.
Tipps für einen starken Auftritt
Morgan sagt, dass wir es nicht immer schaffen, während einer Konferenz oder eines Meetings charismatisch rüberzukommen. Das kann zum Beispiel daran liegen, dass uns gerade andere Dinge im Kopf herumschwirren. Das hat dann etwa mit der Arbeit zu tun oder auch mit Privatem wie der Frage, was es zum Abendessen geben soll.
Die Zuschauer merken, wenn ein Vortragender nicht voll und ganz auf sein Thema fokussiert ist. Wer gelernt hat, sich voll und ganz auf das Thema zu konzentrieren und einzulassen, strahlt Charisma aus.
Man kann dabei tricksen, zum Beispiel mit einem starken Auftritt. Viele Menschen gehen mit dem Kopf oder mit den Beinen voran auf eine Bühne. Morgan empfiehlt, mit dem Herzen voraus zu gehen. Man sollte gerade stehen, die Schultern dabei entspannen und eher ein wenig zurückziehen. Wer so auftritt, wirkt auf der Stelle zuverlässig und präsentiert sein Thema "von Herzen kommend".