"Die hohe Adaption von SOA hat jede Menge Anbieter angezogen", sagt Rob Hailstone, Software Infrastructure Practice Director bei der Butler Group. Auf die rollt mit der zunehmenden Reife des Marktes eine Konsolidierungswelle zu, in der einige Player abtauchen dürften.
Rob Hailstone weiß auch schon, wer wohl nicht dazu gehören wird. Oracle, TIBCO und IBM, weil sie beim Support der strategischen Implementierung von SOA gut sind. Steht dagegen das Thema Integration im Vordergrund und sind bei der Instrumentation einfachere Erfordernisse gefragt - verbunden mit einem geringen Grad an Business-Rules-Automatisierung, aber hohen Erwartungen an Performance und Verfügbarkeit - können Cape Clear und Progress mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis aufwarten.
CIOs, die rund um ein Shared Repository Prozesse automatisieren und optimieren wollen, legt Rob Hailstone Intersystems und Cordys ans Herz. Sie sorgen seiner Meinung nach für eine bessere Integration von Business Analysten, Entwicklern und Administratoren. Sun und JBoss legen einen guten Auftritt hin, wenn ein niedrigpreisiger Einstieg in SOA mit Skalierbarkeit bis zur strategischen Implementierung gefragt ist.
Dabei offeriert eine ganze Reihe von Anbietern mittlerweile komplette Suiten. Die Butler Group erwartet, dass sich ihre Zahl durch Mergers und Akquisitionen verringern wird. Einige werden sich wohl auch auf andere Märkte verlagern.
Derzeit nehmen die Anbieter vor allem Großunternehmen ins Visier. Binnen zwei bis drei Jahren, so Rob Hailstone, werden sie sich auch Mittelständlern und kleineren Firmen zuwenden müssen. Das wird nicht nur Marketing- und Sales-Strategien verändern, sondern auch die Produkte selbst. Schlagworte wie Ease-of-use und Produkte mit geringerer Administration dürften bei Mittelständlern ziehen.
Im gleichen Maße werden allerdings die Vorreiter in Sachen SOA Erfahrungen und damit immer höhere Erwartungen entwickeln. Wer als Anbieter mithalten will, muss auf schnelle Implementierung und hohe Automatisierung setzen.
Fazit: Die Butler Group hält am Hype um SOA fest. Dass Rob Hailstone von einer hohen Adaption spricht, ist schon erstaunlich. Hatten die Analysten doch erst Ende vorigen Jahres in einer Studie festgestellt, dass sechs von zehn Unternehmen zwar eine SOA-Strategie eingeführt haben wollen - aber nicht einmal eines von zehn die Services zum Laufen gebracht hat.
Und der Berater Experton hatte sich im Sommer vorigen Jahres speziell den deutschen Markt angesehen. Demnach haben ganze drei Prozent der Unternehmen hierzulande eine Lösung auf SOA-Basis im Einsatz. Eine Mehrheit von 45 Prozent hatte in der Befragung angegeben, keine oder fast keine Kenntnisse über service-orientierte Architekturen zu haben.