Neue Maxime Service-orientierte Infrastruktur (SOI)

SOA und Virtualisierung: Mehr Erfolg im Doppelpack

29.08.2008 von Christiane Pütter
Wer Service-orientierte Architekturen (SOA) und Virtualisierung gemeinsam angeht, steigert die Agilität der Unternehmens-IT stärker als bei getrennten Vorhaben. Diese These vertreten zwei Anbieter und rufen damit die Maxime einer Service-orientierten Infrastruktur (SOI) aus.
Virtualisierte SOA-Umgebung auf dem Anwendungs-Level nach BEA und VMware.

Service-orientierte Architekturen (SOA) entfalten ihre Vorteile erst in einer virtualisierten Umgebung. Das behaupten zumindest die Anbieter BEA und VMware. Ihre Argumentation läuft darauf hinaus, dass jeder CIO über kurz oder lang eine "service-orientierte Infrastruktur" in seinem Unternehmen etablieren muss. Unter dem knackigen Kürzel SOI wird das "Flexibler, Schneller, Weiter" in die nächste Runde gepeitscht. Nachzulesen im White Paper "SOA and virtualization: Do they fit together?"

Konkret: Statt wie bisher SOA dem IT-Architekten und Virtualisierung dem Rechenzentrums-Manager zu überlassen, sollten beide Vorhaben zusammengefasst werden. Ein CIO, die diesen Ansatz verfolge, werde durch höhere Wiederverwendbarkeit der Services sowie eine agilere und schnellere IT belohnt. Kosten spare er auch noch.

Wem das gelingt, so versprechen die White-Paper-Autoren, der kann mit einer Service-orientierten Infrastruktur (SOI) arbeiten. Die Definition SOI übernehmen sie dabei vom Marktforscher IDC: Eine SOI ist ein Pool an Infrastruktur-Ressourcen, die den Erfordernissen der jeweiligen Anwendungen dynamisch angepasst werden können.

Für BEA und VMware resultiert der Ruf nach der SOI aus dem ersten Frust, der sich in vielen Unternehmen nach SOA-Projekten breit macht. So hatte der Marktforscher Vanson Bourne im Auftrag des Anbieters Progress Software in einer Studie unter 500 europäischen CIOs ermittelt, dass im Schnitt nur 30 Prozent der Services wieder verwendbar sind. Ein Viertel der Studienteilnehmer kann weniger als zehn Prozent wiedereinsetzen.

Der Fehler beginnt schon beim mangelnden IT-Verständnis, so die Autoren des White Papers. Zunächst einmal müssten die Services auf den verschiedenen Unternehmensebenen und Layern kategorisiert werden, um ihr Zusammenspiel und ihre gegenseitigen Abhängigkeiten zu durchschauen. Das sei die Grundlage, damit eine SOA funktioniere.

Außerdem müssten die Abläufe in einer SOA genauso gemessen und kontrolliert werden wie in jedem Client-Server-System auch. Stellt sich dabei zum Beispiel heraus, dass Traffic innerhalb einer SOA verschoben werden sollte, gelinge das in einer virtualisierten Umgebung leichter.

Bessere Abstimmung zwischen Architektur und Anwendungen

Die Whitepaper-Autoren raten, Designer und Implementierer, Architekten und die Verantwortlichen für die Virtualisierung von vornherein an einen Tisch zu setzen. Nach ihrer These führt das zu einem besseren Zusammenwirken von Architektur und Anwendungen.

Dabei gehen BEA und VMware davon aus, dass die wenigsten Unternehmen ihre Umgebungen komplett virtualisieren werden. Realistischer sei ein Mix aus physischen und virtualisierten Systemen. Die White-Paper-Autoren sehen keinen Grund, warum eine Service-orientierte Architektur nicht beides umspannen sollte.