Europaweit ist fast jeder dritte IT-Verantwortliche überzeugt, dass sich mit SOA schon in kurzer Zeit Vorteile erzielen lassen. Gut die Hälfte dagegen meint, dass sich die Vorteile erst auf lange Sicht einstellen werden. Die Deutschen erweisen sich im Vergleich als sehr vorsichtig, was schnelle Erfolge aufgrund von Service orientierten Architekturen angeht. Hierzulande sind nur acht Prozent der Meinung, schon innerhalb kurzer Zeit Wettbewerbsvorteile durch SOA herausspielen zu können. Dagegen geben 83 Prozent der Manager an, dass sich diese erst auf längere Sicht einstellen werden.
Als wahre Optimisten erweisen sich dagegen in der Umfrage Italiener und Spanier. 53 beziehungsweise 50 Prozent von ihnen erwarten, dass SOA ihrem Unternehmen schon in Kürze Vorteile bringen wird.
Strategisch geht das Thema SOA deutlich weniger als die Hälfte der Unternehmen in der Bundesrepublik an. Nur 39 Prozent sagen, sie hätten eine SOA-Strategie. Europaweit bejahen diese Frage im Durchschnitt 44 Prozent der IT-Verantwortlichen. Spitzenreiter sind die Niederländer. Sechs von zehn holländischen Firmen arbeiten mit einer SOA-Strategie. Klare Nachzügler sind hingegen die Schweden. Weniger als jedes fünfte Unternehmen in dem skandinavischen Land verfügt bisher über eine SOA-Strategie.
Die Firmen, die ihre SOA-Initiativen strategisch angehen, hängen das Thema der Befragung zufolge besonders hoch auf. Bei 74 Prozent von ihnen ist SOA ein Thema für die Geschäftsleitung. In Deutschland siedeln sogar 83 Prozent der Firmen mit SOA-Strategie das Thema auf dieser Ebene an.
Verfahren zur SOA-Governance setzt derzeit rund ein Fünftel der europäischen Betriebe ein. Weitere 46 Prozent geben an, dass sie künftig eine standardisierte Kontrolle über ihre Service orientierten Architekturen anstreben. In dieser Frage liegen die deutschen Manager leicht vor ihren europäischen Kollegen. Hierzulande arbeitet jeder Vierte mit Verfahren zur SOA-Governance.
ESB in jeder dritten Firma
Ein differenziertes Bild zeigt sich bei der Frage nach dem Einsatz eines Enterprise Service Bus (ESB). Europaweit steuern 31 Prozent der Firmen ihre SOA mit einer solchen Kommunikations-Infrastruktur, noch einmal so viele planen dies. In Deutschland haben zwar schon 35 Prozent der Unternehmen einen ESB implementiert, nur weitere zehn Prozent planen dies indes für die Zukunft.
Einig ist sich die Mehrzahl der IT-Verantwortlichen indes darin, dass SOA das IT-Paradigma der Zukunft wird. Zwei Drittel bejahen diese Aussage - sowohl in Deutschland als auch in Europa insgesamt. Dass dies schon in den nächsten drei Jahren der Fall sein wird, glauben 41 Prozent. 52 Prozent hingegen sind der Meinung, dies werde bis zu fünf Jahre dauern.
Das Marktforschungs-Unternehmen Vanson Bourne hat im Auftrag von Progress Software europaweit 500 IT-Verantwortliche und Fachbereichsleiter großer Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen befragt. Die Firmen haben einen Mindest-Jahresumsatz von 325 Millionen Euro. Die Befragung wurde unter dem Titel "SOA Research" veröffentlicht.