Recruiting-Trends 2011

Social Media: Personalsuche auf Xing

23.02.2011 von Andrea König
Rund ein Fünftel der Top-1000-Unternehmen in Deutschland informiert sich bei Xing über Kandidaten. Dagegen ist die Nutzung von Facebook, Twitter & Co. noch recht verhalten.
Die klassische Bewerbungsmappe sieht man in Unternehmen immer seltener.
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Eine Befragung der Top-1000-Unternehmen aus Deutschland ergab, dass alle Firmen in diesem Jahr neue Mitarbeiter einstellen wollen. Kein Unternehmen rechnet damit, dass 2011 keine Vakanz entsteht. Das Internet dominiert die Ausschreibungen: 87 Prozent der offenen Stellen werden auf der Unternehmenswebseite, 61,2 Prozent in Internet-Stellenbörsen ausgeschrieben. In Printmedien inserieren nur 20,2 Prozent der Arbeitgeber.

Die jährlich durchgeführte Studie "Recruiting Trends" der Universitäten Bamberg und Frankfurt sowie des Online-Jobportals Monster richtet 2011 den Fokus auf das Thema Social Media. Untersucht wurde, zu welchem Zweck und wie häufig deutsche Großunternehmen im Rahmen ihrer Personalbeschaffung auf Social Media zurückgreifen.

Im Vergleich zu klassischen Rekrutierungsinstrumenten werden Social-Media-Anwendungen momentan noch eher verhalten eingesetzt, lautet das Resümee der Studienautoren. Wenn Unternehmen Social Media nutzen, dann vor allem um qualifizierte Kandidaten zu finden und Informationen über sie zu suchen.

Insgesamt 18 Prozent der Studienteilnehmer machen sich im Netzwerk Xing regelmäßig aktiv auf Kandidatensuche. Weitere 21,1 Prozent suchen aktiv nach weiterführenden Informationen über Kandidaten, die bereits im Vorfeld identifiziert wurden. Facebook und StudiVZ/MeinVZ nutzen hierfür 9,1 Prozent beziehungsweise 8,3 Prozent.

Stellenanzeigen schalten Unternehmen am häufigsten im Karrierenetzwerk Xing. 12,7 Prozent der antwortenden Firmen schalten dort regelmäßig Inserate. Twitter (7,5 Prozent), Facebook (6,8 Prozent) und Linkedin (sechs Prozent) werden dafür seltener genutzt. Für Image-Werbung nutzen die meisten Unternehmen am häufigsten das soziale Netzwerk Facebook (12,9 Prozent). 9,2 Prozent nutzen dafür Twitter und 8,3 Prozent Youtube regelmäßig.

IT verbessert Recruiting-Prozesse

Wenn ein Arbeitgeber einen neuen Mitarbeiter einstellt, resultieren 71,8 Prozent aller Einstellungen aus einer Stellenanzeige im Internet - über die Unternehmens-Webseite oder eine Internet-Stellenbörse. Dieser Wert hat sich seit dem Jahr 2003 um 19 Prozentpunkte erhöht. Wie hoch der Anteil sozialer Netzwerke an Neueinstellungen ist, führt die Studie nicht aus.

Rund sieben von zehn Bewerbungen, die bei den Studienteilnehmern eingehen, sind elektronisch. In Zukunft sollen es noch weniger Papierbewerbungen sein. Für das Jahr 2015 erwarten die Unternehmen einen Anteil von 83,5 Prozent elektronischer Bewerbungen in ihrem Bewerbungseingang. In vier Jahren soll es nach Ansicht der Studienteilnehmer knapp mehr Formular- (41,9 Prozent) als E-Mail-Bewerbungen (41,6 Prozent) geben. Momentan sind es noch etwas mehr Bewerbungen per Mail.

Die Umfrage-Teilnehmer berichteten außerdem, dass die IT ihren Recruiting-Prozess positiv beeinflusst. Durch IT-Nutzung konnte die Performance der Rekrutierungsprozesse in den Dimensionen Zeit, Kosten und Qualität in den letzten Jahren verbessert werden. Nahezu jede zweite antwortende Firma reduzierte in den vergangenen Jahren die Dauer des Einstellungsprozesses. Die Studienautoren weisen zudem darauf hin, dass Formularbewerbungen Daten- und Bewerberqualität erhöhen sowie Durchlaufzeiten und Kosten je Bewerbung reduzieren können.

Für die Studie "Recruiting Trends 2011" wurden die Top-1000-Unternehmen aus Deutschland untersucht. Initiatoren sind die Universitäten Bamberg und Frankfurt sowie das Online-Jobportal Monster.