Software as a Service hat den Durchbruch geschafft, so die Analysten von Quocirca. Die meisten Anbieter fügen ihren Lösungen mittlerweile eine On-Demand-Komponente bei, ob es nun um Online-Hilfen geht oder um automatisierte Updates. Komplett verdrängen wird SaaS die klassische Kauf-Software (On-Premise) aber nie.
SaaS werde so selbstverständlich genutzt, dass es den Usern gar nicht auffällt, so die Analysten. Beispiele sind YouTube oder der britische Financial-Services-Spezialist MS2M. Heute gebe es eine breite Skala von reinen Kauflösungen, wie den traditionellen SAP-Anwendungen, bis zu reiner On-Demand Software wie beispielsweise Salesforce.com. Die meisten Produkte seien irgendwo dazwischen angesiedelt oder in verschiedenen Versionen verfügbar, wie etwa die Kaufanwendung Google Enterprise Search und die On-Demand-Lösung Google Internet Search.
Den Siegeszug von SaaS führen die Analysten auf verschiedene Faktoren zurück, die sowohl Anwendern als auch Anbietern Vorteile bringen. Wobei sie gleich mit einem Klischee aufräumen: Software as a Service ist nicht immer billiger.
Im Einzelnen argumentiert Quocirca wie folgt:
-
Kosten: Dass SaaS grundsätzlich billiger sein soll, klingt im ersten Moment logisch. Auf den zweiten Blick zeigen sich allerdings indirekte Kosten, die jeder CIO einkalkulieren sollte. Weil eine Software immer nur so gut ist wie ihr Nutzer, steht dabei an erster Stelle die Kompetenz der User und in Verbindung damit der Trainingsaufwand.
Außerdem muss der IT-Entscheider bedenken, wie komplex sich das alltägliche Arbeiten mit der Lösung gestalten wird. Mit welchen Geschäftsprozessen muss eine On-Demand-Lösung wie verlinkt werden? Welche Alt-Systeme sind involviert? Wie viele Abteilungen sind betroffen?
Wie teuer eine Anwendung - ob klassisch oder On-Demand - in der Gesamtbetrachtung kommt, hängt auch von der Zahl der Endanwender und der vorhandenen Infrastruktur ab.
Bei Wartung und Upgrades kommt es darauf an, inwieweit eine SaaS-Lösung als "reine" On-Demand-Version verfügbar ist. Microsoft Dynamics DRM zum Beispiel gilt bei Quocirca als Mischform von On-Demand und On-Premise.
Als Preismodelle für SaaS haben sich vier Varianten durchgesetzt: User Subscription, Bezahlung nach Gebrach, nach Datenmenge, oder freie Nutzung, weil werbefinaniert (wie etwa Google es vormacht).
-
Risiko-Minimierung: Insbesondere kleinere und mittelständische Firmen verfügen nicht immer über ausreichend Ressourcen, um beispielsweise redundante Systeme einzurichten. SaaS-Anbieter offerieren Service Level Agreements (SLAs), die ihren Kunden diese Sorge abnehmen. Was Sicherheit und Compliance angeht, so sind die meisten Managed Service Provider (MSPs) mittlerweile nach der Sicherheitsnorm ISO 27001 zertifiziert.
-
Zusatzwert: Mit dem Trend zum Mobile Worker steigt der Wunsch nach Anwendungen, die jederzeit und von jedem Ort aus per Internet abrufbar sind - ein weiterer Punkt für SaaS.
Soweit die Sicht der Anwender. Aus dem Gesagten leitet Quocirca die Vorteile ab, die Software as a Service Anbietern bringt, insbesondere Verkäufern, die mit ihren Produkten neu auf den Markt kommen und daher kein traditionelles Geschäftsmodell ändern müssen. Dabei steht für die Analysten der Mensch im Mittelpunkt: Weil die Zufriedenheit der Endanwender von ihren persönlichen Fähigkeiten und von ihrem IT-Support abhängt, behalten SaaS-Anbieter lieber die Kontrolle auf ihrer Seite.
Quocirca hat diese Einschätzung im Insight Report "On-Premise and On-Demand: SaaS is now mainstream but will never be ubiquitous" ausgeführt.