DLR, Spezialist für Raumfahrt, Luftfahrt, Energie gibt heute rund 130 Millionen Euro für Software-Entwicklung aus. "Die Arbeit ist also ein entscheidender Teil des Geschäfts“, so Popp.
Betrachtet man die Luft- und Raumfahrt über die Jahrzehnte lässt sich klar feststellen, dass die Materialprobleme immer geringer wurden. "Wir scheitern nicht mehr an den Materialfragen, sondern an uns selber," erklärt der CIO. "Die Erkenntnisse, dass wir das Gesamtsystem nicht mehr in den Griff bekommen konnten - das war die entscheidende Wende."
Denn letzlich bedeutet der Fortschritt nicht nur mehr Freiheit und mehr Möglichkeiten sondern auch mehr Fehler. Diese komplett auszuschließen hält Popp für unmöglich, für ihn geht es vor allem darum den Umgang mit Fehlern zu verändern. "Das heißt auch, die Grenzen des eigenen Denkens zu erkennen.“
Um die Fehlerquote zu senken, sind einheitliche Metriken ebenso erforderlich wie die Einhaltung des Vier-Augen-Prinzips. Dabei arbeiten zwei Leute aus unterschiedlichen Bereichen zusammen, um auch neue Fragen aufwerfen zu können. Die Überprüfung der Gedanken des Entwicklers ist auch psychologisch nicht unproblematisch. Und: "Das Verfahren ist sehr teuer, aber sehr wirksam,“ ist Popp überzeugt. Unterstützung bieten allerdings auch automatisierte Verfahren, die den Umfang der Kontrolle erhöhen und die Zeit verringern.
Zusammenfassend plädierte Popp für ein konservatives Vorgehen nach dem Motto "Was nicht getestet ist funktioniert nicht.“ Eine wichige Aufgabe des CIOs sei dabei, zu erklären, dass es kurzfristig teuer ist, langfristig aber zu Gewinn führe.