Der Wandel der Branche zu softwarezentrierten Wagen sei für klassische Anbieter wie VW eine "Riesenherausforderung", sagte der Duisburger Professor Dudenhöffer. "Das zeigt auch die Ablösung von VW-Chef (Herbert) Diess. Autobauer werden Tech-Unternehmen, wie Google, Apple, Microsoft - oder sie werden abhängig von den Software-Schwergewichten." Tesla etwa habe sich für den Weg als Tech-Konzern entschieden.
VW hatte am Freitagabend überraschend bekanntgegeben, dass Diess sein Amt an Porsche-Chef Blume übergibt. Dieser galt schon länger als möglicher Nachfolger: Sein Name fiel hinter den Kulissen mehrmals, als sich im vergangenen Jahr ein erneuter Konflikt zwischen Diess und dem mächtigen Betriebsrat um Sparprogramme hochschaukelte.
Der frühere BMW-Manager Diess trieb den Umbau von VW in der E-Mobilität und auch die Ausweitung des Geschäfts auf Mobilitätsdienstleistungen voran. Allerdings gab es zuletzt Probleme, vor allem bei der stockenden und sich deutlich verteuernden Entwicklung eigener Software. Der Konzern plant, dass die Tochter Cariad eine eigene Software entwickelt, die im ganzen Konzern ab 2026 zum Einsatz kommt. Für den wichtigen Gewinnbringer Porsche ist das allerdings zu spät, so dass der Sportwagenbauer die Software für seine Modelle zunächst selbst entwickelt. (dpa/rs)