Microsoft und SAP, die führenden Anbieter von Standard-Software, haben 2009 in Deutschland geringere Umsätze erzielt als im Vorjahr. Das geht aus den Lünendonk-Listen hervor, die das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Lünendonk aus Bad Wörishofen jetzt veröffentlicht hat. Der Drittplatzierte, Oracle Deutschland, konnte dagegen im Deutschlandgeschäft zulegen.
Microsoft verkaufte bundesweit Software für 2,3 Milliarden Euro - ein Rückgang um 0,2 Milliarden im Vergleich zu 2008. In ähnlicher Größenordnung liegt der Rückgang für die SAP AG, die von knapp 2,2 Milliarden auf etwas mehr als zwei Milliarden zurückfiel. Oracle steigerte sich dagegen in Deutschland von 669 Millionen Umsatz im Jahr 2008 auf zuletzt 685 Millionen.
7,4 Milliarden Euro Umsatz mit Standard-Software
Die beiden Führenden auf der Lünendonk-Liste stehen als Verlierer nicht alleine da. Zwölf der Top 25 konnten ihren Umsatz 2009 nicht steigern oder mussten sogar Rückgänge hinnehmen. Lünendonk spricht zwar davon, dass die Umsätze der gelisteten Unternehmen um durchschnittlich 3,3 Prozent gestiegen sind. Die Zahl darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Geschäft in absoluten Zahlen betrachtet geschrumpft ist: um 278 Millionen auf jetzt 7,4 Milliarden Euro.
Andererseits konnten fünf der gelisteten Unternehmen ihre Umsätze um zweistellige Prozentsätze erhöhen. Am stärksten gewann BMC Software aus Frankfurt am Main. Der Siebtplatzierte in der Liste legte um 25 Prozent von 105,6 auf 132 Millionen Euro zu.
Software AG steigert Umsatz zweistellig
Auch die Software AG gehörte 2009 zu den Gewinnern. Sie steht mit einem Umsatz von 95,4 Millionen im Deutschlandgeschäft in der Liste auf Platz 13. Im Vergleich zum Vorjahr stieg ihr Umsatz um 17,4 Prozent.
Die Software AG ist eines von 13 Unternehmen auf der Liste, die ihren Hauptsitz in Deutschland haben, deren Exportumsatz aber deutlich über dem im Inland liegt. Für 752 Millionen Euro verkaufte die Software AG 2009 Standard-Lösungen ins Ausland.
Auch SAP erzielte den Großteil seiner 10,6 Milliarden Gesamtumsatz außerhalb Deutschlands. Alles in allem verkauften die 13 in Deutschland ansässigen Firmen für insgesamt 9,8 Milliarden Euro Software an ausländische Kunden. Der Exportanteil an ihrem Gesamtumsatz liegt bei 73,8 Prozent.
CBS-System AG neu unter den Top 25
Unter den Top 25 der Standard-Software-Unternehmen in Deutschland listet Lünendonk Firmen, die mindestens 60 Prozent ihres Umsatzes mit Herstellung, Vertrieb und Wartung von Standard-Software erwirtschaften. Neu in der Liste ist in diesem Jahr die Buhl Data Service GmbH aus Neunkirchen, die Programme für Kleingewerbe und Selbstständige anbietet. Neu aufgenommen wurden auch Finanz-Software-Anbieter SimCorp aus Bad Homburg, Geoinformations-Software-Produzent ESRI Deutschland aus Kranzberg und die CBS-System AG aus Geilenkirchen.